Pass und Aargau scheint irgendwie nicht so zusammen zu passen. Aber nur, wenn man die Alpenpässe vor Augen hat. Gleich drei Übergänge erwandern wir, von der Staffelegg zum Bänkerjoch, weiter auf den Gipfel der Wasserflue und von dort zur Salhöhe. Wir erleben hier die typische Landschaft des Kettenjuras und wandern in einem Teil des Aargauer Juraparkes. Und die Wanderung ist fast das ganze Jahr machbar, also auch jetzt.

Start auf der Staffelegg

Bei nebligem Wetter entsteigen wir auf der Passhöhe der Staffelegg dem Bus, der uns von Aarau hierher gebracht hat. Da uns noch ein Geocache erwartet, folgen wir nicht dem Wanderwegweiser, sondern nehmen die Strasse weiter unten Richtung Aarau. Bald treffen diese beiden Wege aber wieder aufeinander. Auch den Asphalt haben wir bald hinter uns.

Auf einer Weide grasen Kühe mit Hörnern, was heute eine grosse Ausnahme ist. Die Erklärung erhalten wir beim Herzberghof, der biologisch-dynamisch nach den Vorschriften von Demeter bewirtschaftet wird. Nach diesen dürfen Kühe nicht enthornt werden. Wir wandern weiter durch einen Wald. Wie Säulen stehen die Buchen, zusammen mit dem Nebel umgibt uns eine magische Stimmung. Schon haben wir das Bänkerjoch erreicht. Eine grosszügige Grillstelle würde zu einer Rast einladen, aber erstens ist es noch zu früh für das Mittagessen und zweitens sind die Temperaturen nicht gerade so, dass man länger sitzen möchte. Dafür haken wir noch den zweiten Geocache ab, der hier in der Umgebung versteckt ist.
03_wegweiser_bänkerjochDer Weg wird nun steil, dafür öffnet sich der Blick ins Fricktal. Auf der Höhe angekommen, erblicken wir erstmals unser Ziel: Die Wasserflue, der zweithöchste Punkt im Kanton Aargau, mit der markanten, 112 Meter hohe Antenne für Radio, Fernsehen und Mobiltelefonie. Die vermeintliche Abkürzung führt uns mitten durch den Wald, bis wir wieder einen angedeuteten Pfad erkennen können.

Unsere Jungs wieseln den steilen, rutschigen Pfad hoch, wir hinterher, bis wir den Grat erreichen und gleichzeitig den höchsten Punkt auf 866 Meter. Zum Aussichtspunkt geht es abwärts Richtung Osten, vorher heben wir aber noch Cache Nummer drei. Auf kleinere Kinder sollte man hier ein Auge drauf haben, da es links zum Teil deutlich abwärts geht, sprich Absturzgefahr herrscht bei unvorsichtigem Gehen.

07_alpenzeiger

Verhaltene Aussicht

Während wir uns stärken, bewundern wir die Aussicht. Wir sähen den halben Alpenbogen von den Berner bis zu den Appenzeller Alpen, das Mittelland Richtung Innerschweiz und Zürich, das Fricktal, den Schwarzwald und die Vogesen. In der Realität lässt uns der Nebel nur bis Aarau schauen, trotzdem geniessen wir die Vogelperspektive, die wir von hier oben haben.

Fabian erhält von der Mutter Erklärungen zur Kartenkunde. Wo sind wir? Wo gehen wir durch? Wo ist das Ziel? Mit diesem Wissen brechen wir auf und wandern auf dem Grat wieder zurück, folgen diesem aber weiter statt wieder nach rechts abzubiegen. Der Weg wird breiter, die Blumen spriessen überall aus dem Waldboden, damit sie noch genügend Licht haben, bevor die Bäume dieses mit ihrem Laub wieder abschirmen. Alle Arten von Vögel zwitschern, da und dort huscht ein Mäuschen vorbei. Allmählich nähern wir uns dem Ziel, doch vorher holen wir noch den letzten Cache dieser Tour.

08_erklärungDann hetzen wir auf den Bus, nur um festzustellen, dass um diese Zeit keiner fährt. Wir haben also noch mehr als eine halbe Stunde Zeit. Wie gut, dass das Restaurant „Chalet Salhöhe“ offen hat.

In Aarau steigen wir direkt nach der Brücke aus, um durch die Stadt zu flanieren. Seit die Altstadt autofrei ist, kommen die Gebäude noch besser zur Geltung. Besondere Beachtung verdienen die Dachunterseiten an über 70 Häusern, die reich bemalt sind. Deswegen wird Aarau auch die „Stadt der schönen Giebel“ genannt. Wer also noch Zeit hat, sollte sich
unbedingt diese Kyburger-Stadt anschauen.

Info

Start: Staffelegg
Ziel: Salhöhe
Charakteristik: Wanderung im Kettenjura durch schöne Wälder
Schwierigkeit: T1
Anreise: Ab Aarau zur Passhöhe Staffelegg
Rückreise: Von der Salhöhe zurück nach Aarau
Gipfelhöhe: 866 müM
Distanz: 9 Kilometer
Wanderzeit: 3 Stunden
Höhendifferenz: 470 Meter Aufstieg, 340 Meter Abstieg
Einkehren: Rest. Chalet Saalhöhe
Jahreszeit: März – November
Karten: Karte 1:25 000 1089 Aarau

GPX Wasserflue

Route: Staffelegg – Bänkerjoch – Wasserflue – Salhöhe
Für Gemütliche: Start ab Bänkerjoch
Für Sportliche: Von der Wasserflue nach Aarau zurück
Höhepunkte:
  • Aussicht über die halbe Schweiz
  • Grillplatz auf dem Bänkerjoch
Geocaches in der Nähe: GCV883, GCV886, GC1H12A, GC2FAR0, GC1QE95
Dann gibt es noch…
  • Aarau mit den schönen Giebeln
  • Sauriermuseum Frick
Links: www.jurapark-aargau.ch

 

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.