Das Programm meiner Frau für die Familientour des SAC Homberg geriet ziemlich durcheinander: Heiss, die Bahnen in Wangs fahren noch nicht (hätten wir gebraucht) und es meldeten sich nur Junge an, womit wir zuwenig Transportkapazität hatten. Deshalb gingen wir klettern, wo Dinosaurier Spuren hinterliessen.

Am Vierwaldstättersee

Für Beckenried am Vierwaldstättersee reichte es. Wir fuhren also dorthin, das Ziel war Risleten, eine Bucht am See mit Felsplatten, ähnlich der Egerkinger Platten. Und in diesen Felsplatten sollen auch Dinosaurierspuren zu finden sein. Unsere Jungs machen sich gleich bereit und klettern die ersten beiden Routen. Scheint nicht besonders einfach zu sein, besonders bei Fabian nicht. Der Fels ist abgespeckt, gute Tritte rar. Trotzdem schafft er es. Nun versuchen sich die Mädchen, die noch nie draussen geklettert sind. Und sie schlagen sich tapfer. Trotz gelegentlichem Gemaule und Gejammer der einen oder anderen schaffen es alle hoch.

Nun wollen sie noch das Abseilen üben, während Fabian eine schwierige Route auserkoren hat. Die Frau und Silvan führen die Mädchen hoch, ich sichere Fabian. Bis zum zweiten Haken kommt er noch problemlos, dann fangen die Schwierigkeiten an. Er versucht es links, er versucht es rechts, immer wieder, es will nicht gelingen. Irgendwann gelingt es doch, er klettert die Route durch. Unglaublich, welche Ausdauer er hier an den Tag legt! Er war sicher eine Stunde in der Route. Und dann kam da noch der Krach von „Gästen“ hinzu, die die Gegend mit einem Club verwechselten und laute BummBumm-Musik laufen liessen. Ist so etwas erlaubt? Währenddessen haben die anderen ihr Abseilabenteuer auch hinter sich. Wir stärken uns erst mal, bevor wir neue Pläne schmieden.

Hoch zu den Dinosaurierspuren

Die Mädchen möchten nun die ganze Wand hoch klettern, wo Dinosaurier Spuren hinterliessen, während die Jungs genug haben und sich der Botanik, dem Fotografieren und dem Handy hingeben. Die Frau klettert also mit zwei Mädchen, ich nehme das dritte ans Seil. Die erste Seillänge kennen wir ja schon (ja, ich war vorher auch schon oben), danach folgt ein Quergang nach links in eine andere Platte. Die Ausrüstung dort ist eher, ähm, rustikal, sie stammt wahrscheinlich noch aus den Achtziger Jahren. Aber diesmal werden die Haken ja wohl schon noch halten. Dort gefällt es meiner Seilpartnerin Zara plötzlich nicht mehr, sie will umkehren. Durch gutes Zureden meiner Frau, bei der sie im Schulsport ist, beruhigt sie sich wieder und wir machen weiter. Sie bereut es nicht. Nun sehen wir auch die Dinosaurierspuren, sie sind blau umrandet, damit sich auch für Laien wie uns sichtbar sind.

Die Kletterei ist nicht schwierig, es gibt überall feine Tritte und Griffe. Schon bald erreichen wir den Wanderweg im Wald. Stolz beenden die Mädchen ihre erste Mehrseillängenkletterei. Von oben haben wir eine noch bessere Aussicht auf den See. Auch die zweite Seilschaft kommt bald, wir steigen auf dem Wanderweg ab, queren eine Brücke über die imposante Risletenschlucht. Weit unten rauscht der Choltalbach vorbei, der sich tief in den Felsen gefressen hat. Noch ein paar Mal überqueren wir den Bach, bestaunen die Wasserfälle und geniessen die Kühle, die uns jeweils entgegenschwappt.

Ab ins Wasser!

Inzwischen hat der Lärm wieder eingesetzt, es reizt mich, den Stecker am Stromaggregat zu ziehen, das extra zur Beschallung der Bucht angeschleppt wurde und die Gegend verpestet. Ich lasse es sein. Wir packen zusammen und kehren zurück. Beim Bad Rütenen ziehen wir uns um und springen in die kühlen Fluten. Ah, wie herrlich, wie erfrischend! Und wo kann man beim Schwimmen schon auf die Mythen, die Rigi, den Pilatus und das Buochserhorn blicken?

Info

Der Klettergarten Risleten ist vom Bad Rütenen aus in 20 Minuten oder 3 km ab Schiffstation erreichbar. Mehr Infos findest du hier.


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