Und wieder ein spannender Auftrag: Testen der „Capricorn Pirsch“ in Wergenstein, das im Naturpark Beverin liegt. Das Spiel funktioniert mit GPS, ähnlich dem Geocachen. Wir haben die Pirsch während unseren Ferien in Flims gemacht. Und waren begeistert.

Mathon
Mathon

Capricorn ist rätoromanisch und heisst Steinbock. In anderen romanischen Idiomen heisst er auch Stambutg oder Macun. Unsere Aufgabe auf der Pirsch ist es nun, verschiedene Fragen zum Steinbock zu beantworten und so die Koordinaten für den nächsten Posten herauszufinden. Die Rätsel werden auf einer sechs Kilometer langen Wanderung gelöst.

Hoch nach Wergenstein

Hotel und Geschäftsstelle des Naturpark Beverin
Hotel und Geschäftsstelle des Naturpark Beverin

Wir fahren also nach Wergenstein, das hoch über dem Hinterrheintal auf einer Sonnenterrasse liegt. Es geht hoch und höher, die kurvenreiche Strasse scheint nicht mehr enden zu wollen. Und dann geht es bei Mathon wieder abwärts! Dann aber erreichen wir Wergenstein, das aus nicht viel mehr als einem Hotel, einer Kirche und ein paar Häusern besteht. Es ist sehr beschaulich hier. Wir suchen die Geschäftsstelle des Naturpark Beverin auf, die im Untergeschoss des Hotel „Capricorn“ untergebracht ist. Wir werden von Christina Casparis und ihren Kolleginen begrüsst. Sie erklärt uns den Ablauf der Pirsch und deckt mich mit Prospekten ein. Viel Material, um die nächsten Ferien zu planen. Wir versuchen noch, die Android-Version der Naturpark Beverin-App auf meinem Smartphone zu testen, aber sie funktioniert noch nicht. Na ja, im nächsten Jahr sollte sie dann lauffähig sein. Sie gibt uns nebst dem Faltblatt zur Pirsch, wo Antworten zu den Fragen notiert werden, auch zwei GPS-Geräte mit. Damit müssen wir die Posten suchen. Ich verwende mein eigenes, die beiden anderen nehmen die Kinder in Beschlag.

Zur ersten Aufgabe auf der Capricorn Pirsch

Erste Aufgabe: Die Koordinaten des ersten Posten eingeben, die auf dem Faltblatt notiert sind. Ich gebe sie ein – und lande irgendwo im Tobel. Zum Glück nur auf dem Gerät. Nachdem ich noch das Koordinatensystem umgestellt habe, wird der Posten nun am richtigen Ort angezeigt. Die Kinder sind auch soweit, wir suchen nun den ersten Posten, der nicht weit vom Hotel liegt, um allfällige Fehlmanipulationen noch korrigieren zu können. Wer also den ersten Posten findet, hat es richtig gemacht. Dort lauschen wir einer Stimme, die etwas zum Steinbock erzählt. Und uns die beiden Lösungszahlen liefert. Damit können wir die Koordinaten des zweiten Postens eingeben.

Im Demomodus unterwegs

Jetzt geht es bergan, wir folgen dem Pfeil auf dem Display. Jetzt! Hier irgendwo sollte das Versteck sein. Die Frau findet es, es ist eine Box mit einem Puzzle. Dieses muss zuerst zusammengesetzt werden, um die zwei Zahlen für die nächsten Koordinaten zu erhalten. Weiter geht es. Das GPS von Fabian scheint jedoch ein Problem zu haben. Gemäss diesem ist unser aktueller Standort in Mathon. Pah! Glaubst ja selber nicht! Zum Glück ist es ein Garmin-Gerät wie meines, also sollte das Problem zu finden sein. Ich schaue in den Einstellungen nach und – bingo! – das Gerät ist im Demomodus! Da kann ja nichts gescheites rauskommen. Nach der Umstellung ist auch das GPS bei uns.

Hoch zur Alp Dumagns

Wir wandern hoch zur Alp Dumagns, über schöne Weiden und an alten Bäumen vorbei. Posten um Posten finden wir, lösen die Rätsel. Selbst Fabian hat darob das Biken für einen Moment vergessen. Und je höher wir kommen, desto besser wird (naturgemäss) die Aussicht. Fantastisch! Bei der Alp erblicken wir auch den Namensgeber des Naturparkes, den Piz Beverin. Oh, da muss ich mal rauf! Der Berg sieht wunderbar aus von hier, am liebsten würde ich sofort gehen. Muss aber warten, wir sind ja auf der Pirsch. Ab hier geht es wieder abwärts. Wir gucken nicht nur auf das Display, sondern natürlich auch rundherum und entdecken einen Grünspecht, Goldhähnchen, Tannenhäher, eine Blindschleiche und andere Tiere. Nur den Protagonisten, den Steinbock, sehen wir nie. Dazu sind wir natürlich viel zu weit unten. Beim letzten Posten müssen wir uns einen Code notieren, um das letzte Rätsel zu knacken. Dann geht es zurück nach Wergenstein.

Die Steinbock-Ausstellung

Aber wo ist jetzt dieser letzte Posten? Irgendwo zeigt das Gerät in ein Gehege. Aber halt, vielleicht muss man zuerst…? Nein, mehr wird nicht verraten. Wir finden jedenfalls das Versteck. Anschliessend sehen wir uns die Steinbock-Ausstellung an. Es gibt viele Informationen zum Steinbock in der Schweiz allgemein und im Beverin-Gebiet im Speziellen. Die Steinböcke waren ja ausgerottet worden und nur der italienische König besass noch welche im Gebiet Gran Paradiso. Höflichst ersuchte man den Regenten, ihnen doch ein paar Steinkitze zu verkaufen, dieser war aber stolz darauf, als einziger noch Steinböcke zu besitzen, und verwehrte ihnen das Ansinnen. So beschaffte man sie illegal und schmuggelte sie in die Schweiz, zog sie im Tierpark Peter und Paul in St. Gallen auf und wilderte sie später aus. Allmählich entwickelte sich die Steinbock-Kolonie und die Tiere besiedeln heute zum Glück wieder den ganzen Alpenraum.

Eine interaktive Karte verrät viel über den Naturpark und die Region. Voll von schönen Erlebnissen kehren wir wieder an unseren Ferienort zurück, im Hinterkopf immer diesen Piz Beverin. Eines Tages werden wir den auch besteigen!

Vielen Dank für die Unterstützung durch die Geschäftsstelle Naturpark Beverin.

Infos

Details findet man unter naturpark-beverin.ch. Die Tour ist ideal für Kinder im Lesealter.

Ab nächstem Jahr wird es für Android-Smartphones eine App geben, mit der man die Pirsch machen kann.

Distanz: ca. 5 Kilometer
Dauer: 1.5 Stunden, mit Suchen bis zu 4 Stunden.

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