Es ist Winter, Zeit für Skitouren. Aber die einzige von uns, die auf Skitouren ging heute, war die Frau. Also „musste“ ich die Jungs beschäftigen. Bei dem strahlend blauen Wetter durften wir nicht drinnen bleiben.

Lauschen an einer Station des Landessenders
Lauschen an einer Station des Landessenders

„Was wollen wir morgen machen?“ fragte ich am Samstag. „Biken!“ kam es wie aus der Kanone geschossen. Klar, ich hatte nichts anderes erwartet. So machten wir uns am Sonntagmorgen parat, die Sonne stand schon hoch am stahlblauen Himmel. Die Temperaturen näherten sich dem angenehmen Bereich, obwohl es am frühen Morgen noch unter Null war. Trotzdem musste ich den Jüngeren darauf hinweisen, dass er doch bitte lange Hosen anziehen soll. Aber wahrscheinlich wollte er nur sehen, wie ich reagiere.

Auf zum Bloseberg

So fuhren wir denn los, das Ziel war der Landessender auf dem Bloseberg bei Beromünster. Ich war schon ein paar Mal auf dem Bloseberg, aber diesmal sah es so aus, dass ich den Turm tatsächlich zu Gesicht bekäme. Auf dem Radweg der ehemaligen Möischterlinie kamen wir flott voran. Ich stellte fest: Meine Buben waren jetzt grosse Jungs. Während vor ein paar Jahren ein Ausflug nach Beromünster noch tagesfüllend war, waren wir jetzt innert Kürze dort. Wir nahmen uns noch die Zeit, unterwegs einen Geocache zu bergen. Wir kamen an der St. Theobald-Kapelle vorbei, wo vor langer Zeit, genauer 1386, die Leiche von Herzog Leopold geruht haben soll, nachdem er in der Schlacht bei Sempach gefallen war. Zum Glück geht es heute friedlicher zu und her – zumindest im Moment noch.

Die St. Theobald-Kapelle mit der Gedenkinschrift an Herzog Leopold
Die St. Theobald-Kapelle mit der Gedenkinschrift an Herzog Leopold

Wir fuhren nun auf der Route des Radioweges und lauschten dem Erzähler aus der roten Box. Danach stieg die Strasse immer noch an. Ohne zu murren traten sie in die Pedalen. Nicht mehr alle paar Meter ein Halt. Einfach zufahren. Fabian war sogar unterfordert, versuchte er doch immer wieder ein Wheelie (also das Fahren nur auf dem Hinterrad) zu machen.

Bald standen wir auf dem Bloseberg, sahen den Antennenturm endlich mal bei schönem Wetter. Und auch sonst sah man weit, zumindest so weit, wie es der Dunst zuliess.

Ein Runde durch den Wald

Wir hätten nun ganz profan wieder den gleichen Weg zurück fahren können, aber dann wäre es keine Biketour gewesen. Wir fuhren deshalb zuerst noch durch den Chegelwald. Durch die Höhe (der Wald liegt auf fast 800 Meter) und den Schatten hatte sich Eis und Schnee gehalten. Normale Velofahrer würden von diesen Verhältnissen angewidert umkehren, meine Jungs jubelten. Durch Eis, Schnee und Dreck fuhren wir in die Ebene hinunter.

Es war nun ein lockeres Ausfahren nach Hause. Was früher den ganzen Tag gedauert hätte, machten wir jetzt in knapp zwei Stunden, inklusive 22 Kilometer Distanz und 300 Höhenmeter. Bei den nächsten Biketouren können wir wohl einen Zacken zulegen. Und wenn Dreck ein Zeichen für die Güte einer Biketour ist, dann war diese besonders gelungen.

Dreck gut, Tour gut
Dreck gut, Tour gut

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