Der Tierberg ist eine einfache Bergtour auf einen kleinen Gipfel, die aber eine lohnende Aussicht bietet. Etwas schwieriger waren die Verhältnisse bei uns, der frisch verschneite Tierberg sorgt dafür, dass wir alleine dort sind.

Frisch verschneit
Frisch verschneit

So langsam gehen uns die Ideen für schöne Wanderungen aus, die nicht zu hoch hinaus führen und nicht zu lang sind für unsere angeschlagene Familie. Da findet die Frau den Tierberg, ein kleiner Gipfel zwischen Lenk und Adelboden, der erst noch auf der Karte eingezeichnet ist. Er müsste also auch bei den aktuellen Verhältnissen machbar sein.

Start beim Laubbärgli

Beim Bahnhof besteigen wir, endlich wieder einmal zu viert, einen kleinen Bus, der uns zur Alpwirtschaft Laubbärgli bringen soll. Hoch und höher fahren wir, der Belag wechselt irgendwann von Asphalt zu Schotter. Wo das noch hin führt? Irgendwo im Wald hält der Chauffeur dann vor einem Häuschen. Nein, es gehört nicht der Hexe, sondern es ist die Alpwirtschaft Laubbärgli. Eigentlich sollten wir etwas trinken, so herzig wie das aussieht, aber Kaffee ist es noch zu früh. Wir starten, nachdem wir den Vogelschwarm identifiziert haben, der da in den Fichten auf sich aufmerksam macht, es sind Fichtenkreuzschnäbel.

Der Weg windet sich im Zickzack durch den Wald hoch, Fliegenpilze säumen unsere Strecke. Über die Alp Obers Laubbärgli erreichen wir den Grat zum Schatthore. Wir stapfen nun durch den Schnee, vorbei an Alphütten. Bei einer Verzweigung könnten wir direkt zum Bühlberg absteigen, aber wir wählen natürlich den verschneiten Tierberg.

Der verschneite Tierberg

Der Weg lässt sich meist nur erahnen, Schnee bedeckt die ganze Flanke. Ab und zu ist ein Wanderwegzeichen sichtbar, das uns zeigt, dass wir noch richtig sind. Man weiss nicht recht, was man anziehen soll, mal ist es ziemlich warm, kann kommt wieder ein kalter Windstoss. Bald erreichen wir den Gipfel des 2371 Meter hohen Tierberges. Wir gucken nach Adelboden, nordöstlich erhebt sich das mächtige Gsür. Im Süden dominiert wie gewohnt das Wildstrubelmassiv, diesmal aber wolkenverhange.

Abstieg über den Laveygrat

In diese Richtung steigen wir nun auch ab. Hier liegt relativ viel Schnee, wir müssen aufpassen, damit wir nicht ausrutschen. Gefährlich kann es allerdings nicht werden, höchstens dreckig. Aber schön ist es allemal. Immer wieder überqueren kleine Trupps von Zugvögeln den Grat, allerdings können wir sie, wie schon am Sonntag, nur selten bestimmen.

Bei der Bergstation der Gondelbahn Laveygrat legen wir im Windschatten nochmals eine Pause ein und geniessen die warme Sonne. Neben uns steht eine Schneekanone, bereit für den Winter. „Im Freien verwenden“, steht da drauf. Jedes Schild hat seine Geschichte… Wir steigen weiter ab zum Hahnenmoospass, der Schnee wird immer weniger. Den Weg vom Pass hinunter nach Bühlberg kennen bereits, in angenehmem Gefällt erreichen wir das Bergrestaurant. Muss nur noch der Bus kommen.

Der Tierberg im Rückblick
Der Tierberg im Rückblick

Info

Bei trockenen Verhältnissen eine schöne Gipfelwanderung, auch mit Kindern geeignet.

Start: Alpwirtschaft Laubbärgli
Ziel: Bergrestaurant Bühlberg
Strecke: Laubbärgli – Obere Seewle – Tierberg – Laveygrat – Hahnenmoospass – Bühlberg
Distanz: 8 Kilometer
Höhenmeter: 580 Meter
Dauer: 3 Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Route Schneetour Tierberg
Höhepunkte: Aussicht, Gipfel
Alternative: Tour in umgekehrter Richtung (weniger Abstieg)

Relive ‚Auf den verschneiten Tierberg‘

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