Wunderbar, so eine freie Woche zum Jahresanfang. Da wir nichts besseres zu tun hatten, begaben sich meine Frau und ich auf einen Spaziergang im Wald hinter dem Haus, was aber an sich immer eine gute Idee ist. So drehten wir auch diesmal unsere übliche Runde, schauten, horchten in den Wald hinein.

Wie wir so spazieren, hören wir plötzlich ein Gezeter von Kleibern und Meisen in einer Fichte. Aufgeregt fliegen sie umher, irgendwas ist da. „Da muss etwas sein, das ihnen gar nicht passt, ein Greifvogel, ein Fuchs oder so was“, sage ich zu meiner Frau. Die Neugierde treibt mich natürlich, ich steige hoch zur Fichte. Am Boden sehe ich keine Spuren, schaue den Baum hoch. Da ist eine Kotspur in den Ästen, die muss von einem grösseren Vogel sein. Ich schaue weiter hoch, und da sehe ich sie: Eine Waldohreule! Sie mustert mich, lässt mich nicht aus den Augen, bleibt aber sitzen. Ich winke die Frau herbei, gebannt und freudig bestaunen wir den Nachtvogel.

Zu Hause schaut uns dann Junior 2 etwas traurig an, als wir ihm von der Eule erzählen. So beschliesse ich, am Nachmittag mit ihm nochmals in den Wald zu gehen. Tatsächlich, sie sitzt immer noch im selben Baum, aber etwas weiter oben. Dafür sind wir diesmal technologisch vorbereitet, ich habe das Teleobjektiv auf die Kamera geschraubt, Junior hat den Feldstecher mit, so dass wir die Eule gut beobachten und weniger gut fotografieren können.

Beschwingt kehren wir wieder nach Hause, Junior kann nun schon eine Rarität auf seine diesjährige Beobachtungsliste setzen. Es lohnt sich, beim Waldspaziergang Augen und Ohren offen zu halten, so entdeckt man viele Geheimnisse, die normalen Spaziergängern verborgen bleiben. Wenn die wüssten, was sie alles verpassen!

5 thoughts

  1. Sehr schön. „Wenn die wüssten was sie verpassen“ denk ich mir fast bei jedem Winterspaziergang. Bei tiefen Temperaturen sitzen die meisten Leute dann doch lieber auf der Couch. Uns soll es recht sein 🙂

    Schöne Grüße, Martin

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