Der Salistock wird gewiss nie im gleichen Atemzug wie Eiger, Matterhorn und Mount Everst genannt. Nur ein kleiner, unbedeutender Berg, 1896 Meter hoch, dem Widderfeld Stock vorgelagert – dieser Name dürfte auch eher ein Stirnrunzeln auslösen – und trotzdem lohnend als kleine Anfängerskitour – sofern es genügend Schnee hat.

Der Salistock
Der Salistock

„Buiräbähnli“ fahren

So eine Anfängerskitour bietet der SAC Homberg jeweils einmal im Jahr an. Diesmal war meine Frau die Tourenleiterin und freute sich über die grosse Teilnehmerzahl. Die Tour begann allerdings etwas problematisch. Zu Hause wollte das Auto nicht starten. Am Sammelplatz brauchte es wiederum mehrere Anläufe. In Mettlen bei Grafenort fuhren wir mit einem „Buiräbähnli“ (einer Bauernseilbahn) hoch nach Hinterrugisbalm, wo die Tourenleiterin feststellte, dass sie die Karte vergessen hatte. Zum Glück hatte sie noch eine Kartenkopie dabei, auch ich wäre dank meinen elektronischen Gehilfen nicht ganz orientierungslos gewesen. Das Bähnli hat übrigens zwei vierplätzige Kabinen mit einem grossen „Kofferraum“ für das Gepäck und die Fahrt ist, nun ja, mit überraschenden Effekten gespickt. Probiert es selber aus!

Zu Fuss auf den Gipfel

Die zweite Sektion der Bahn transportiert uns an den Ausgangspunkt Eggen. Dort habe ich das nächste Problem: Meine Felle kleben bei der Kälte einfach nicht, ich muss mir mit Klebband behelfen, was überraschend gut funktioniert. Endlich startet die 13-köpfige Gruppe, ein bunter Tatzelwurm zieht dem Hang entlang, ein ideales Einlaufen für die zum Teil wenig oder gar nicht geübten.

Als das Gelände steiler wird, wird es auch gleich anspruchsvoller, denn man kann es drehen und wenden wie man will, es hat einfach zu wenig Schnee. Das wird ja noch eine lustige Abfahrt. Immer wieder kratzen die Felle über Steine, Gras und Erde machen das Gehen auch nicht einfacher. Aber alle schaffen es bis zur Chrüzegg. Da es während des Schneefalls in den vorangegangenen Tagen heftig gewindet hat, ist der ganze Gipfelhang abgeblasen, so dass wir zu Fuss weiter gehen. Schon bald stehen wir auf dem Gipfel und geniessen die Aussicht, soweit es der Nebel zulässt, der den nahen Titlis gänzlich einhüllt.

Bisschen wenig Schnee für die Abfahrt

Bald machen wir uns wieder an den Abstieg zum Skidepot. Die Abfahrt wäre sensationell, der Pulverschnee bei den kalten Temperaturen pulvrig und eine Freude zum Fahren. Nur fehlt halt leider die Unterlage, was jedem Ski einige üble Kratzer beschert. Wegen den Steinen sind auch immer wieder Stürze zu verzeichnen, die glücklicherweise glimpflich verlaufen. Auf der Strasse ab Punkt 1178 erreichen wir bald wieder Rugisbalm, wo wir das Bähnli hinunter nach Mettlen nehmen. Nur meine beiden Jungs protestierten, sie wollten bis nach unten skifahren, alle anderen hatten genug.

Im nächstbesten Restaurant beschliessen wir die Tour, die trotz den verschiedenen Malheuren und dem fehlenden Schnee ein tolles Erlebnis war. Wir sollten jedenfalls wieder mal hierhin zurückkehren – wenn es genügend Schnee hat.

Infos

Ausgangspunkt: Rugisbalm
Ziel: Salistock (1896 müM)
Aufstieg: 500 Höhenmeter
Abfahrt: 1000 oder 1300 Höhenmeter, je nach Verhältnissen
Höhenmeter: 550 Meter
Dauer Aufstieg: 2 ½ Stunden
Schwierigkeit: L
Höhepunkte: Aussicht vom Gipfel, Abfahrt bis ins Tal
Bahn: Zwei Sektionen von Mettlen über Rugisbalm nach Eggen. Bedient wird die Bahn von Rugisbalm aus, der Fahrtpreis ist dort zu entrichten.

Das ganze Fotoalbum gibt es hier bei Flickr.

4 thoughts

    1. Allerdings, die Sportgeschäfte werden sich freuen über die Arbeit. Oder man lässt es die Frau machen, so wie ich gerade 🙂

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