Im Reich der Wasseramseln

Im Sommer möchte man gerne mal an kühleren Orten wandern, wenn es so heiss ist wie kürzlich. Da bieten sich Schluchten geradezu an. Ein kühler Tipp ist das Reich der Wasseramseln, die Gorges de l’Areuse.

Es war vor geraumer Zeit, als wir die Aareroute wegen schlechtem Wetter abbrachen, genauer 2011. Ein paar Tage später war wieder schönes Wetter angesagt, welches wir nun wandernderweise im Val de Travers verbringen wollten. Der Eintritt in dieses Tal führte durch die Areuseschlucht. Der Weg schlängelte sich den Felswänden entlang, querte ein paar Mal die Areuse. Mal bewegten wir uns hoch über dem Wasser, mal gleich daneben. Da es in den letzten Tagen ausgiebig geregnet hatte, floss viel Wasser durch Schlucht, es rauschte gewaltig.

Immer wieder ertönte der typische Ruf der Wasseramsel, dem einzigen Singvogel, der tauchen kann. Für sie scheint es paradiesisch zu sein hier, wir wanderten also sozusagen im Reich der Wasseramsel. Der Weg ist sehr abwechslungsreich, Felsen, Fluss und alte Bäume bilden eine erquickliche Kulisse. Beim Hôtel de la Truite hätten wir einkehren können, wir zogen aber weiter. Und immer wieder fliegt knapp über dem Wasser eine Wasseramsel vorbei. Beim Saut de Brot überquerten wir die bekannte Steinbogenbrücke, von wo es nicht mehr weit war bis Noiraigue, dem Ziel der Wanderung. Im Bahnhof fanden wir einen kleinen Laden mit allerlei Leckereien aus dem Val de Travers vor, darunter natürlich auch allerlei aus Absinth, der „Fée verte“, dessen Ursprung hier im Tal ist. Ursprünglich eine Medizin, wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts ein Modegetränk unter den Pariser Künstlern. Santé!

Info

Die Wanderung eignet sich auch für heisse Sommertage, wir machten sie im Herbst. Sie kann in beide Richtungen gemacht werden. Bei Champ de Moulin kann sie abgebrochen werden, von dort fährt ein Zug wieder zurück zum Ausgangspunkt.