Zum Wandern und Skitouren machen waren wir mit den Kindern schon öfters im Lidernengebiet, aber noch nie zum Klettern. Der SAC Homberg führte über Pfingsten ein Kletterwochenende in dieser Gegend durch. Aber nicht alle fühlten sich zum Klettern hingezogen.

Eine luftige Bahnfahrt

Wie immer fahren wir mit dem luftigen Seilbähnli hoch. Ich geselle mich zu einer Dreiergruppe in der Vierkabine. „Es ist alles gut, Schatz“, „Nur keine Aufregung“. Nein, die ältere Dame redet nicht mit ihrem Mann oder Grosskind, sondern mit einem Fellknäuel, so ein Schosshündchen. Da wir eine grössere Gruppe sind, sind mehrere Fahrten nötig, wir warten derweil in der Lidernenhütte und geniessen einen Kaffee.

In diese Richtung geht es ins Muothatal
In diese Richtung geht es ins Muothatal

Klettern im Klettergarten

Das Schmalstöckli ist kein imposanter Berg, aber die Südwand ist eindrücklich. Da die Wettervorhersage für den Nachmittag Schauer vorhersagt, beschränkt der Tourenleiter das Gebiet auf Klettergärten, also Felsen, wo über eine Umlenkung geklettert werden kann. Ein Felsen zwischen der Hütte und dem Schmalstöckli ist wie gemacht dafür. Der Tourenleiter und meine Frau richten verschiedene Topropes ein, das heisst, an einer Umlenkung oben am Fels wird das Seil eingehängt, so dass man an einem Ende sichern und am anderen klettern kann.

Die Routen sind unterschiedlich schwer, aber kurz. Zum Einklettern kommt so jeder und jede auf die Rechnung. Später am Tag wechseln wir zum Wandfuss auf der Westseite, wo einige Routen eingerichtet sind. Die sind ein Stück schwieriger und länger und imposanter. Die Schwierigkeitsgrade bewegen sich zwischen 4b und 6a, der Fels ist sehr griffig. Und dann diese Aussicht von dort! Bei guter Sicht kann man über das ganze Mittelland bis in den Jura blicken, heute ist es allerdings etwas dunstig. Diese paar Routen genügen, damit jeder genug bekommt für heute.

Botanisieren als Alternative

Nicht alle konnten sich heute fürs Klettern begeistern. So fand unser Jüngster, er hätte besser seine „Flora Helvetica“ mitgenommen statt den Klettergerümpel. Nichtsdestotrotz streift er umher und hält nach den verschiedensten Blumen Ausschau.

Immer wieder ruft er mich zu einer Trouvaille, er findet das Alpen-Fettblatt, eine fleischfressende Pflanze, oder einen weissen Enzian, eine Farbanomalie des Silikat-Glocken-Enzian. Ich fotografiere die Blumen, damit er sie zu Hause noch bestimmen kann. Der Bergfrühling ist nun in vollem Gange, kaum ist der Schnee geschmolzen, öffnen die Alpenglöckchen ihre Blüten. Und hier ein Teil der Ausbeute unserer Botanikpirsch (die Namensangaben sind nicht überall mit hundertprozentiger Gewähr):

Tolle Aussicht in die Innerschweiz

Die Aussicht ist einfach fantastisch, die Zentralschweiz liegt einem quasi zu Füssen. Mythen, Rigi, Pilatus, Oberbauenstock, dazwischen der Vierwaldstättersee. Und zurück in der Liderenhütte lassen wir uns nach dem kräfteraubenden Klettern die Erfrischung schmecken. Pius und Irene, immer innovativ, bieten zwei Lernpfade an, den Panda-OL für Primarschüler und den Wildkräuter-OL für jene, die sich für die Verwendung der Bergkräuter in der Küche interessieren.

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