Egal, ob Skitouren, Biketouren oder Wanderungen: Ohne Planung geht nichts, Touren planen ist eine Notwendigkeit. Dabei gehe ich immer gleich vor. Jeder hat natürlich seine Präferenzen, ich zeige euch hier mal meine Idee von einer Tourenplanung.

Tourenplanung
Tourenplanung

Wer kommt mit?

Bevor ich überhaupt anfange zu planen, muss ich wissen, wer mitkommt oder wer das Zielpublikum ist.

  • Mit wie vielen Teilnehmern ist zu rechnen?
  • Wie alt sind die Teilnehmer?
  • Wie ist deren Leistungsfähigkeit?
  • Welches sind deren Vorlieben?

Ist diese Frage geklärt, geht es zum nächsten Schritt.

Ziel suchen

Nachdem ich weiss, wer mitkommt, wähle ich das Ziel entsprechend aus. Meine Ideen kriege ich aus Newslettern, den Sozialen Medien, von Kollegen und von der Landkarte. Ja, da stehe ich oft davor. Wir haben eine grosse Karte im Gang aufgehängt, wo all unsere bisherigen Ausflüge markiert sind. Und natürlich sehe ich da auch, wo es noch Lücken gibt. Für Tages- oder Wochenendtouren habe ich meist bereits eine konkrete Tour im Auge. Bei Ferien bestimme ich zuerst die Region und suche dann nach Touren. Quellen sind da SchweizMobil, der Tourenplaner von Tourenplaner Schweiz, MySwitzerland.com und andere Tourenportale, das Internet ist ja voll davon. Ein ganz neuer Player ist der Schweizer Alpenclub mit seinem Tourenportal.

Strecke planen

Wenn das Ziel nun bekannt ist, vertiefe ich mich in die Karte. Klar könnte man einfach den GPS-Track herunterladen, aufs GPS-Gerät beamen und dann einfach dem Pfeil folgen, aber das ist keine Tourenvorbereitung.

Mit SchweizMobil zeichne ich die Route (das ist einfacher als in Basecamp wegen der magnetischen Linienzeichnung, das heisst, dass das Tool die Route selbständig auf dem Weg einzeichnet zwischen zwei Punkten, die ich setze). Habe ich die Tour gezeichnet, lade ich den Track herunter, schaue ihn aber im Basecamp, der GPS-Software von Garmin, genau an.

basecamp von Garmin
basecamp von Garmin

Gibt es da, vor allem auf Biketouren, noch Optimierungspotential? Gerade die ausgeschilderten Biketouren von SchweizMobil verlaufen nicht immer auf den spannendsten Wegen, so dass ich nach Varianten Ausschau halte. Gibt es eventuell noch einen Singletrail? Kann man diese Strasse vermeiden? Natürlich klappt das nicht immer, aber das sieht man dann erst im Gelände. Dann merkt man, dass es einen Grund hat, dass nicht dieser Weg gewählt wird… Basecamp brauche ich auch, um den Track aufs GPS zu bringen, in der App von SchweizMobil muss ich bloss noch aktualisieren.

Das alles tönt jetzt so, als würde ich mich nur noch auf die elektronischen Helferlein verlassen. Gerade im Gebirge gehört aber immer eine altmodische Karte aus Papier dazu. Sie bietet eine bessere Übersicht (ausser, man ist gerade auf einer Tour in einem Gebiet, wo vier Karten zusammentreffen) und der Akku ist natürlich nie leer.

Eine Karte aus Papier gehört vor allem in den Bergen immer dazu

Wenn es einfaches Gelände – auch bei Nebel – ist, das ich kenne, nehme ich auch nicht immer eine Papierkarte mit. Im Mittelland kann man gut ohne Karte wandern und nur den Wanderwegen folgen.

Im Mittelland kann man den Wanderwegzeichen folgen
Im Mittelland kann man den Wanderwegzeichen folgen

Wildruhe- und Wildschutzzonen

Vor allem im Winter sind auch die Wildruhe- und und Wildschutzzonen zu berücksichtigen. Diese sind nicht eine Schikane, sondern sind sehr wichtig für die Wildtiere. Im Winter ist das Nahrungsangebot sehr bescheiden, so dass die Tiere haushälterisch mit ihren Kräften umgehen müssen. Müssen sie flüchten, brauchen sie unnötig Energie und können an Erschöpfung sterben.

Inzwischen sind auf allen Tourenplanungstools die Wildschutzzonen eingezeichnet. Auch im Gelände sind sie jeweils markiert. Wenn man erwischt wird, kann man sich also nicht darauf berufen, „man habe es nicht gewusst“. Deshalb muss man vor jeder Tour abklären, wo die Wildschutzzonen sind. Mehr Infos gibt es auf „Schneesport mit Rücksicht“.

Alternativen ins Auge fassen

Da wir uns ja draussen bewegen, müssen wir mit verschiedenen Unwägbarkeiten rechnen. Das Wetter schlägt unerwartet um, jemand hat keine Lust mehr und so weiter. Da sollte man immer einen Plan B bereit halten respektive Ausstiegs- und Umkehrpunkte definieren. Wo kann ich die Tour noch abbrechen, wo muss ich sie durchziehen? Diese Punkte zeichnet man am besten in der Karte direkt ein oder merkt sich diese zumindest.

Anreise planen

Mit dem Auto oder mit dem Zug? Das ist Ermessenssache, je nach Wohn- und Zielort. Macht es Sinn, den ÖV zu nehmen, wenn man mit dem Zug vier Stunden hat, mit dem Auto aber nur eine? Andererseits finde ich die Reise mit dem Zug viel entspannter als mit dem Auto. Leider wohnen wir nicht so zentral (geografisch schon, aber nicht verkehrstechnisch), dass wir immer den Zug nehmen könnten.

Anfahrt mit dem Auto

Tools zur Routenplanung gibt es genügend. Wichtig ist, bei der Planung abzuklären, wo man parkieren kann. Parkplätze sind meistens rar und bei guten Tourenbedingungen schnell belegt.

Anreise mit dem ÖV

Da ist natürlich der Fahrplan der SBB Grundlage für die Planung. Leider sind nicht alle Tourenausgangspunkte mit dem ÖV erreichbar, aber für beliebte Tourenziel gibt es das Alpentaxi. Neu steht auch der Schneetourenbus zur Verfügung. Ob er fährt, ist abhängig von den Reservationen, dem Wetter und der Schneesituation. Spätestens zwei Tage vorher wird entschieden, ob der Bus fährt.

Ausrüstung prüfen

Natürlich muss allen Teilnehmern bekannt sein, was sie mitnehmen müssen. Auf detaillierte Packlisten verzichte ich, es gibt genügend davon im Internet. Wichtig ist, dass man vor allem bei Kindern und Anfängern nochmals überprüft, was sie alles dabei haben. Gerade wenn die Mütter, die keine Ahnung von Touren haben, für die Kinder packen, nehmen sie oft viel zu viel mit. Für eine Wochenendtour braucht es kein Pyjama, Hüttenfinken, kompletten Ausgänger und Verpflegung für eine Woche (glaubt mir, ich rede aus Erfahrung).

Wie planst du deine Touren? Was machst du anders?

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