Weit weg von den Zentren, mitten in den Hügeln vom Neckertal im Kanton St. Gallen, hat sich ein neuer Besuchermagnet etabliert: Der Baumwipfelpfad, in der Schweiz bis jetzt einmalig. Unsere Ferien in Wildhaus boten uns die Gelegenheit, diese Attraktion zu besuchen.

Spazieren zwischen Boden und Wipfel
Spazieren zwischen Boden und Wipfel

Die nordöstliche Ecke der Schweiz ist auf unserer Landkarte bis jetzt ein weisser Fleck. So sind wir denn auch überrascht, wie hügelig die Gegend hinter dem Zürichsee ist. Rauf, runter, rauf, runter, durch Täler und über Pässe. Zwischendurch zweifeln wir, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Aber dann finden wir dieses Mogelsberg doch noch, ein kleines Dorf in den Hügeln des Neckertals. Der Baumwipfelpfad scheint ja ein wahrer Publikumsmagnet zu sein, der Parkplatz ist fast voll und Ordnungspersonal weist die Fahrzeuge ein. Positiv ist, dass man nicht direkt vor dem Eingang parkieren kann, sondern zuerst einige hundert Meter gehen muss.

Hoch über dem Waldboden

40 Franken kostet der Eintritt für eine Familie. Wir blättern die hin und begeben uns auf den Trail. Es handelt sich nicht um schmale, wacklige Hängebrücken hoch oben zwischen den Bäumen, sondern um einen breiten, rollstuhl- und kinderwagengängigen Holzweg, der auf Pfeilern abgestützt ist. Tafeln vermitteln uns viel Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner. Oder hast du gewusst, dass…

  • die Höhlen des Schwarzspechts viele unterschiedliche „Nachmieter“ haben?
  • der Steinadler mit bis zu 7.5 Kilogramm „Ladung“ abheben kann?
  • die Fichte Flachwurzler und deshalb anfällig für Windwurf ist?
  • die Beeren der Eibe im Volksmund „Schnuderbeeri“ genannt werden?

Gemütlich schlendern wir von Tafel zu Tafel, geniessen den Ausblick von oben auf das Geschehen am Waldboden. Dort sind nämlich zahlreiche Spielgeräte installiert, die rege von den Kindern benutzt werden.

Ein Blick ins Toggenburg

Eine Abzweigung führt hinaus zu einer Aussichtskanzel, die den Blick auf die offene Hügellandschaft des unteren Toggenburges ermöglicht. Kühe grasen, das Bimmeln der Glocken ist bis hier hinauf zu hören, Bauernhöfe liegen verstreut in der Landschaft, die der Sage nach dem Riesen vom Säntis aus einem Sack gefallen sein sollen.

Weiter geht es mit jüngerem Wald, die Spitzen erreichen gerade so die Höhe des Pfades. Hier wachsen vor allem Laubbäume, Linden, Kirsche, Ulme, Esche und so weiter.

Wir verlassen den Pfad und begeben uns ein Stockwerk tiefer, in die Strauchschicht. Auch hier gibt es verschiedene Tafeln. Am letzten Posten kann man sein Wissen mit einem Quiz prüfen. Wer schafft es, alle Fragen richtig zu beantworten?

Ein Besuch von Mogelsberg lohnt sich

Dieser Abstecher auf der Anreise hat sich gelohnt, da ist den Initianten ein grosser Wurf gelungen. Das scheinen auch die Besucherzahlen zu bestätigen, bereits nach 100 Tagen wollten sich über 50’000 Personen das Kunstwerk in der Natur anschauen. Statt jetzt einfach zurückzukehren und wegzufahren, sollte man noch das Dorf selber aufsuchen, wunderschöne, urchige Wirtschaften freuen sich auf deinen Besuch.

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