Einem Arbeitsweg nachtrauern? Wohl gschpunne! Nun, meiner mit dem Bike war schon speziell. Speziell schön, vor allem im Frühling und im Sommer. Im Mai, während der Balz- und Brutzeit der Vögel, machte ich im Morentalerwald immer Halt. Und horchte. Hörte den Vögeln zu: Zilpzalp, Buchfink, Kohlmeise, Amsel, Singdrossel und so weiter. Ein wahres Konzert. Idylle pur. Immer wieder querten Tiere meinen Weg: Hasen, Füchse, Dachse und so weiter. Mit den Rehen war ich per Du, die flohen schon gar nicht mehr, sondern glotzten mich an und trotteten gemächlich weiter. Ich glotzte jeweils zurück.
Der Steinibühlweiher lag still da, die Oberfläche war spiegelglatt. Blässhühner und Stockenten schwammen ihre Runden. Graugänse versperrten mir ab und zu den Weg und fauchten mich an, wenn sie glaubten, ich käme ihren Kücken zu nah.
Am Sempachersee, im Seeland, fand ich wieder andere Vögel vor. Rohrammer, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Haubentaucher, aber auch Raritäten wie Eisvogel, Sturmmöwe, Flussuferläufer oder Kuckuck.
Ja, nennt mich sentimental, einen Spinner oder was auch immer, aber ich hatte wohl einer der schönsten Arbeitswege der Welt! Urteilt selber.

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