Nach der harten Biketour am Vortag auf die Motta Palousa wollen wir es heute gemütlicher angehen. Ein weiterer Gipfel wäre toll, da aber Fabian schon länger Probleme mit den Beingelenken hat, die sich beim Wandern bemerkbar machen, soll es ein kleiner Gipfel sein.

Den Oberhalbstein im Blick während des Aufstiegs
Den Oberhalbstein im Blick während des Aufstiegs

Die Skipiste hoch

Da sticht uns auf der Karte der Piz Martegnas ins Auge, 2680 Meter hoch. Mit der Bergbahn gelangen wir bereits auf 2116 Meter nach Somtgant. Es sind also rund 600 Höhenmeter. Ein Fragezeichen bleibt allerdings: Wie angenehm ist es wohl, dort hoch zu wandern? Denn ein weiterer Sessellift führt fast auf den Gipfel, allerdings fährt er nur im Winter. Wir erwarten also nicht das Wanderwunder, und so ist es dann auch. Von Somtgant her wandern wir zwar zuerst auf einem gewundenen Wanderweg, der sich Kehre um Kehre nach oben schlängelt, aber bald treffen wir auf eine hässliche Raupenpiste. Da hilft nur der Blick in die Ferne, er wird auch sogleich gefesselt von den Bergen reihum. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir die Bergstation, aber noch nicht den Gipfel, den muss man sich immerhin auch noch erarbeiten. Wir stehen praktisch unter dem Gipfelkreuz, nur eine Felswand trennt uns noch vom Ziel. Von oben schaut uns eine Alpenbraunelle keck an. Noch ein bisschen kraxeln, dann stehen wir auch schon auf dem Gipfel.

Die Sphinx von Savognin

Wunderbar die Aussicht von hier oben, man vergisst, dass man eigentlich mitten in einem Skigebiet steht. Zum Pausieren ist es zu windig, wir wollen zuerst ein Stück weit absteigen. Nun beginnt aber der heikle Teil der Wanderung. Es hat vor kurzem geschneit, so dass etliche Zentimeter Schnee liegen, die aber gefroren sind. Wir müssen vorsichtig gehen, schauen, wo wir hintreten, denn ein Ausrutscher könnte äusserst unangenehm sein wegen den vielen Steinen. Wir erreichen wieder die Piste und gelangen so auf die andere Seite des Berges. Der Weg führt nun am Fusse eines Grates entlang. Als ich hochblicke, sehe ich – die Sphinx! Der Piz Bovs sieht diesem Kulturdenkmal verblüffend ähnlich, findet ihr nicht?

Die Sphinx von Savognin
Die Sphinx von Savognin

Aussicht bei Crap Farreras

In einem grossen Bogen wandern wir unter dem Piz Martegnas durch. In den Steinen hüpft ein Hermelin wild umher. Es ist jeweils ein Spass, diesen possierlichen Tierchen zuzuschauen. Wir blicken ins Val Nandro, die Lärchen gegenüber leuchten noch gelber als eine Woche zuvor. Weiter unten flattern urplötzlich zwei Wildhühner vor uns auf. Wir tippen zuerst auf Schneehühner, diese da waren aber etwas kleiner und auch die Färbung, soweit wir das überhaupt sehen konnten, passte nicht dazu. Birk- und Auerhühner scheiden ebenfalls aus. Was bleibt? Ob das Steinhühner waren? Bei Crap Farreras machen wir nochmals Pause. Das ist fast zwingend da, denn es gibt hier eine Aussichtsplattform mit Tischen und Bänken, die förmlich zur Rast einladen.

Nun ist es nicht mehr weit bis Somtgant. Wir kommen wieder am Alpbeizli Somtgant vorbei, diesmal ist der Zeitpunkt richtig für eine Einkehr. An der warmen Herbstsonne geniessen wir einen Kaffee, bevor wir wieder die Bahn in Anspruch nehmen für einen gelenkschonenden Abstieg.

Info

Eine einfache Gipfelwanderung dank der Bergbahnen. Mit kleineren Kindern ist Acht zu geben im Gipfelbereich. Im Herbst kann, so wie bei uns, Schnee auf der Schattenseite liegen, dann ist Vorsicht geboten. Unerfahrene Berggänger bleiben dann besser auf dem Weg. Ansonsten problemlos machbar.

Start und Ziel: Bergstation Somtgant
Strecke: Rundwanderung Somtgant – Piz Martegnas
Distanz: 9 Kilometer
Höhenmeter: 640 Meter
Dauer: 3 Stunden
Schwierigkeit: T2, Gipfel T3
Höhepunkte: Aussicht vom Gipfel und auch unterwegs
Einkehren: Bergbeizli Somtgant

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