Der Vorteil von geführten Touren: Man lernt Gegenden kennen, wo man nie auf die Idee käme hinzufahren. So waren wir schon wieder mit dem SAC Homberg unterwegs, allerdings nicht in den Bergen, sondern im Flachland bei Bern. Wobei sich „flach“ noch als relativ herausstellen sollte.

Start in Meikirch
Start in Meikirch

Dunkle Wolken über uns

Pünktlich um neun Uhr starten acht Mitglieder des SAC Homberg zur Tour. Es ist eine generationenübergreifende Gruppe, der Jüngste ist 12 Jahre alt, der Älteste 79! Wir starten also in Meikirch, gelegen im Irgendwo zwischen Bern und Biel, und fahren zuerst einmal über die Felder, vorbei an Weilern mit so lustigen Namen wie Aetzikofen und Jetzikofen. Kühe weiden, dazwischen huscht ein Fuchs vorbei. Wir erblicken die beiden Hausberge von Bern, den Bantiger und den Gurten. Dick und schwer hängen dunkle Wolken über uns und liefern sich mit der Sonne einen Kampf um die Vorherrschaft am Himmel. Weiter geht es über Feld und durch Wald, in abwechslungsreichem Auf und Ab. Nach 13 Kilometer ist im Weiler Schüpberg im gleichnamigen Restaurant eine Kaffeepause mit Nussgipfel fällig, die ideale Stärkung für Mountainbiker.

Grandiose Aussicht vom Chutzeturm

Weiter geht es durch Grächwil und Wahlendorf, hoch zum Chutze auf 820 Meter über Meer. Das ist der höchste Punkt der Tour, wäre da nicht der Chutzeturm, der uns nochmals von 40 Meter höher auf die Umgebung schauen lässt. Der Aufstieg scheint endlos, aber wir erreichen die oberste Plattform doch noch – und erleben eine Überraschung: Wir treffen einen SAC-Kameraden an, der eigentlich Co-Leiter hätte sein sollen, aber angeblich verhindert sei. Um uns nämlich einen Apéro zu bereiten zuoberst auf dem Turm! Das ist doch mal eine freudige Überraschung. Wir erblicken den Neuenburger- und den Bielersee, der Blick schweift über weite Teile des Mittellandes. Wir würden auch fast den ganzen Alpenkranz vom Boden- bis zum Genfersee erblicken sowie die ganze Jurakette, aber dicke Wolken verhindern die Sicht.

An der Aare

Nach der Pause fahren wir weiter durch den Wald nach Frieswil, wo sich zwei Kameraden verabschieden. Die Abfahrt geht weiter nach Oltigen, dort dem Stausee Niederried entlang weiter bis zur Staumauer, die wir überqueren, um dann am anderen Ufer wieder in entgegengesetzte Richtung zu fahren. Wunderschön ist die Aare hier, ein Vogelparadies. Zwar entdecken wir nicht wie erwartet den Eisvogel, dafür zwei Kiebitze. Vor Golaten fahren wir eine steile Strasse hoch, nur um von dort wieder zur Aare hinunter zu fahren.

Die Aareroute lässt uns nicht los, wir fahren nun die Strecke in umgekehrter Richtung, die wir vor sechs Jahren bereits schon einmal befahren hatten. An einem Aarealtarm legen wir nochmals eine Pause ein, bevor wir weiter am AKW Mühleberg vorbei und über die Staumauer des Wohlensee fahren. Steil geht es hoch nach Murzelen, von wegen Flachland. Ja, die Berner haben lustige Ortschaftsnamen. Und tönen sie mal normal, dann haben sie sie aus anderen Regionen: Wohlen, Bremgarten, Muri, Rapperswil, Gsteig… Via Säriswil erreichen wir bald wieder Meikirch. Müde und glücklich über die gelungene Tour machen wir uns auf den Heimweg, wo uns nun die Jurakette in ihrer ganzen Pracht entgegenstrahlt.

Info

Abwechslungsreiche und technisch einfache Biketour westlich von Bern.

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