Eine weitere schöne, einfache Wanderung im Raum des Oberen Wynentals führt uns der Wyna entlang durch Wälder und über Felder von Menziken nach Beromünster. Sie ist ohne Schwierigkeiten und bestens mit dem ÖV zu machen.

Start in Menziken

Zuerst wandern wir durch die wenig einladenden Quartiere von Menziken, bis wir bei der Badi die Wyna erreichen. Der Bach entspringt südlich von Beromünster, unserem Ziel, und mündet etwa 30 Kilometer nördlich bei Suhr in die Suhre. Vor einigen Jahren wurde der Bach renaturiert, Schwellen entfernt und das Bachbett verbreitert, damit künftig Überschwemmungen verhindert werden sollen und die Fische ungehindert wandern können. An beiden Ufer stehen schöne, alte Bäume. Ein wenig weiter erreichen wir den Pfannenstil, ein kleines Wäldchen.

Über die Grenze

Wer Hunde nicht so mag, sollte schnell weiter, denn hier lassen massenhaft Halter ihre Tiere versäubern. Oder man lasse sich doch lieber von der Schönheit beeindrucken und ignoriert die Hunde. Wir folgen weiter der Wyna und unterqueren die massive Brücke des Radweges. Sie ist deshalb so massiv, weil hier einst die Seitenlinie der Seetalbahn nach Beromünster fuhr (siehe auch Biketour in der 5-Sterne-Region). Ein kleines, unscheinbares Bächlein, das in die Wyna fliesst, markiert die Grenze zwischen den Kantonen Aargau und Luzern. Beim Radweg oben befindet sich ein alter Grenzstein, auf der einen Seite das Berner, auf der anderen das Luzerner Wappen. Wer Glück hat, kann einen Eisvogel entdecken, der in letzter Zeit wieder heimisch geworden ist und den wir schon ein paar Mal beobachten durften, so auch diesmal. Zumindest die anderen.

Durch den Weiler Wynon

An der nächsten Flussbiegung finden wir einen idealen Rastplatz vor, der im Sommer auch zum Pflotschen einlädt. Oder man kann Steine schiefern. Weiter geht es nach Wynon, einem Weiler, der zu Beromünster gehört. Dazu gehört auch eine Käserei oben an der Kantonsstrasse, welche ausgezeichneten Emmentaler verkauft. Kurz darauf müssen wir ebendiese Strasse überqueren und kommen an einer Mühle vorbei. Wir lassen den Motorverkehr schnell wieder hinter uns und tauchen in den dunklen Tannenwald ein, durch den nun die Wyna fliesst. An dessen anderen Ende finden wir wieder einen Rastplatz, wo man im Sommer baden könnte. Ein altes Wehr staut hier das Wasser auf. Es diente früher zur Regulierung des Wassers für den Kanal, der die Mühle damit versorgte.

Durchs Tobel nach Beromünster

Beim Schlifitobel kann man schon die ersten Häuser von Beromünster sehen. Wir geniessen nochmals die Natur, bevor wir wieder Siedlungsgebiet betreten. Wir wandern durch den Flecken und bestaunen die Dekoration der Konditorei: Jeweils zur Weihnachtszeit wird aus dem alten Gebäude ein veritables Lebkuchenhaus. Auch sonst erstrahlt der Flecken märchenhaft an den Abenden der Weihnachtszeit. Wäre also mal eine Reise wert. Vorbei am Hotel Hirschen, das seit 1536 besteht, gelangen wir in den Stiftsbezirk.

Einen Besuch wert ist Beromünster schon alleine wegen seinem Stift. Das prunkvolle Stift, das seit den Siebziger Jahren renoviert wird, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Gegründet von den Herren von Lenzburg, ging der Besitz an die Kyburger, dann an die Habsburger über. Mit der Eroberung des Aargaus 1415 ging es endgültig an den Kanton Luzern über. Wir bestaunen die Pracht, die die riesige Kirche ausstrahlt. Das Innere betreten wir jedoch nicht, das sparen wir uns für ein anderes Mal auf. Eine Führung wäre jedenfalls mal interessant. Wir begeben uns nach der Besichtigung zum Busbahnhof und warten auf das Postauto, das uns wieder nach Hause fährt.

Info

Start: Menziken, Bahnhof
Ziel: Beromünster, Busbahnhof
Strecke: Menziken – Wynon – Beromünster
Distanz: 6 Kilometer
Höhenmeter: 125 Meter
Dauer: 1 ½ Stunden
Schwierigkeit: T1
Höhepunkte: Weg der Wyna entlang, Stift Beromünster, Flecken Beromünster
Alternative:
  • Weiter nach Neudorf
  • Zurück über Wittwil – Erlosen
  • Bis Haltestelle Wynon (ca. 3 Kilometer vom Startpunkt aus)

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.