Diese Wanderung fand man auf Schweiz Mobil unter dem Namen „746 Alp Fops“ (wurde entfernt, hat sich anscheinend nicht bewährt). Mit einem Unterschied: Wir bestiegen noch einen Berg, auf den kein Wanderweg führt. Es war ein kleiner Berg, aber mit viel Aussicht.

Frisch verschneite Berge

Dieser Augusttag verspricht wieder heiss zu werden, deshalb starten wir relativ früh. Die Rundwanderung „Alp Fops“ ist eigentlich im Uhrzeigersinn gedacht, wir machen sie aber andersrum. Bei der Haltestelle Fadail/Lido in der Nähe des Sees steigen wir hoch. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, aber die Gipfel rundherum sind weiss gepudert, es hatte tags zuvor geregnet oder in der Höhe eben geschneit. Wald wechselt sich mit offenem Gelände ab, man hat also immer entweder kühlen Schatten oder Aussicht. Bei Spoina, dessen Café leider nur im Winter geöffnet hat, gibt es einen scharfen Kurswechsel, wir wandern wieder Richtung Süden und landen auf dem Globiweg. Entsprechend kommen uns viele Familien entgegen, die bis zur Station Tgantieni hochgefahren sind.

Kleiner Berg, aber mit viel Aussicht

Bei ebendieser Station steigen wir wieder hoch Richtung Piz Scalottas, der Bergstation der zweiten Sektion. Bevor wir aber auf der Ebene auf ungefähr 2000 Meter nach rechts zum Scalottas abzweigen, suchen wir den Weg auf den 2151 Meter hohen Crap la Pala linkerhand. Nun ist unser Bergsteigerauge gefragt, denn einen markierten Wanderweg dort hoch gibt es nicht. Ich entdecke Steinmannli, denen wir nun folgen. Kuhtritte machen das Gehen mühsam, aber nur kurz. Wir übersteigen einen Weidezaun und erreichen den Gipfel, wo zu unserem Erstaunen bereits zwei ältere Damen sitzen. Nebst der phänomenalen Aussicht, die man auf dem Piz Scalottas ebenfalls hätte, haben wir hier auch Ruhe. Weit reicht der Blick in die Bündner Bergwelt. Wir sitzen zu dritt auf einen Stein, der Jüngste setzt sich abseits. Wir stärken uns und wären nun bereit fürs Dessert, das Silvan mitgenommen hat. Er ziert sich aber, damit herauszurücken. Schlussendlich gesteht er, dass er es in der Wohnung vergessen hat! Skandal!

Abstieg nach Sporz

Steigen wir halt ohne Dessert ab. Wir haben die Frauen beobachtet, wie sie nordostwärts abstiegen. Also muss es dort einen Weg geben. Bald merken wir aber, dass wir im Dickicht landen werden. Also nochmals hoch bis zu einem Kreuz, das auf einem Felsvorsprung steht. Hier sieht es nach einem Weg aus. Offensichtlich wäre das der richtige, jedenfalls geht es hier besser als auf unserem Aufstiegsweg. Bei der Alp Fops sind wir wieder auf dem ausgeschilderten Weg. Es ist kurz vor Mittag, nun sind die anderen auch erwacht, viele Biker und Wanderer kommen uns entgegen. Es ist interessant, diese zu beobachten. Einigen sieht man an, dass das nicht ihr Gelände ist und sie lieber am Meer wären.

Der Weg ist nicht steil und holt weit aus zum Weiler Sporz. Dort liegt das Hotel Guarda Val, und die Autos auf dem Parkplatz verraten, dass diese Klientel vermutlich hauptsächlich auf dem Golfplatz anzutreffen ist. Wir gehen weiter über sanft gewellte Wiesen und durch schattenspendende Wälder bis wir die Talstation der Sesselbahn erreichen. Dort prüfen wir noch schnell die Transportbedingungen für morgen, denn wir wollen mit den Bikes auf den Piz Scalottas. Nun aber gehen wir erst mal zurück in die Wohnung, das verpasste Dessert nachholen. Doch, Silvan hat seins auch gekriegt.

Info

Eine einfache Wanderung, wenn man den Gipfel weglässt, für diesen ist ein Gespür für die Wegsuche gefragt. Belohnt wird man dann aber mit einer traumhaften Aussicht.

Start: Lenzerheide
Ziel: Lenzerheide
Strecke: Lenzerheide Haltestelle Fadail/Lido – Pedra Grossa – Spoina – Tgantieni – Fops – Alp Scalottas – Crap la Pala – Fops – Porclas – Crap Naros – Sporz – Lenzerheide
Distanz: 17 Kilometer
Höhenmeter: 800 Meter
Dauer: 4 ½ Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Wanderung Alp Fops – Crap la Pala
Höhepunkte: Aussicht, interessanter Gipfel
Alternative: Auf den Gipfel verzichten

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