Zugegeben, schwimmen mit Kaulquappen mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber die Tierchen sind völlig harmlos. Die Kinder jedenfalls werden sich freuen. Und während sie plantschen, können die Eltern die wunderschöne Landschaft geniessen und ebenfalls mit der Jungmannschaft einen Schwumm wagen. Bis wir aber an diesem Ziel sind, steht uns noch ein steiler Aufstieg durch eine urchige, immer wieder wechselnde Landschaft bevor.

Staunen
Staunen

Durch den dunklen Tannenwald

Wir starten bei Giesse. Schon kurz danach tauchen wir ein in einen dichten Fichtenwald. In steilem zickzack erklimmen wir das wildromantische Tobel. Baumstämme liegen kreuz und quer über dem Bach, die Sonnenstrahlen dringen nur spärlich bis zum Boden durch. Bald treffen wir auf den Weg, der von Binn her kommt. Nun wird es flacher, zwischendurch können wir durch die Bäume immer wieder einen Blick erhaschen auf die Berge gegenüber. Beim Mässerchäller treten wir aus dem Wald heraus auf eine Lichtung. Ein idealer Ort für eine ausgiebige Pause. Zeit auch, um die Blumen zu bestaunen und den Vögel zu lauschen. Tannenmeisen wuseln in den Ästen der Fichten herum, immer auf der Suche nach Nahrung. Die Alp selber scheint langsam zu verganden.

Blick auf die Schneeberge

Nun ändert sich die Landschaft. An die Stelle des dunklen Fichtenwaldes tritt lichter Lärchenwald. Dieser bietet genug Licht für viele schöne Blumen wie den Purpurenzian und Schmetterlinge. Immer wieder sind Murmeltiere zu hören, sehen tun wir jedoch keine. Bei „Schäre“ folgen wir direkt dem Wegweiser zum Mässersee. Dominierten vorher Bergwiesen mit Gras und Blumen, finden wir hier vor allem Alpenrosen und Heidelbeeren vor. Auch die Bäume werden immer weniger, so dass wir nun noch weiter blicken können. Das Aletschhorn überragt am Horizont die anderen Berge, wir sehen den Oberaargletscher und das Nesthorn.

Schwimmen mit den Kaulquappen

Noch wenige Meter und wir sind am Ziel. Vor uns taucht der Mässersee auf. Kein Wunder, taucht er so oft auf Kalenderbildern auf. Idyllisch liegt er da, in die Landschaft eingebettet. Lärchen säumen das Ufer, man sieht die Berge des Aletschgebietes. Am Ufer wimmelt es nur so von Kaulquappen, Frösche hüpfen umher. Auch ein paar grosse treffen wir an. Ein paar Meter weiter stossen wir auf eine Tafel: Naturschutzgebiet, baden nicht überall erlaubt, da hier eine Wasserpflanze wächst, die einmalig ist in der Schweiz, das See-Brachsenkraut. Auf der anderen Seite des Sees darf man sich hingegen abkühlen, was wir auch machen. Herrlich, so ein Bad im Bergsee. Und gar nicht so kalt.

Kindermagnet Mineraliengrube

Nach einer langen Pause machen wir uns wieder an den Abstieg. Bei „Schäre“ zweigen wir rechts ab Richtung „Alter Mässerchäller“. Die Weiden verganden auch hier allmählich, was aber so gewollt ist im Zusammenhang mit dem Landschaftspark Binntal. Wir treffen auf verfallene Alphütten, Zeugen bäuerlichen Wirtschaftens.

Wir erreichen die Mineraliengrube Lengenbach. Hier können die Kinder (und auch Erwachsenen) den Abraum nach Schätzen durchsuchen. Am häufigsten findet man hier den weissen, körnigen Dolomit, der mit Pyrit – auch als Katzengold bekannt – durchzogen ist. Zum Glück ist es mit dem gefüllten Rucksack nicht mehr weit bis Fäld, wo wir die Tour im strategisch günstig gelegenen Restaurant abschliessen.

Info

Die Wanderung haben wir 2012 unternommen, die Angaben wurden soweit bekannt aktualisiert.

Start: Postautohaltstelle Giesse
Ziel: Postautohaltstelle Fäld
Charakteristik: Tour durch den Landschaftspark Binntal, der die Landschaft in all ihren Facetten näher bringt. Im ersten Teil Fichtenwald in einem steilen Tobel, danach lichter Lärchenwald mit vielen Blumen, der den Blick freigibt auf die hohen Berge der Berner Alpen. Der Mässersee liegt gleich über der Baumgrenze.
Schwierigkeit: T2
Seehöhe: 2137 m
Distanz: 10 km
Wanderzeit: 4 h
Höhendifferenz: 720 Meter
Einkehren: Restaurant Imfeld am Ende der Tour
Übernachten:
  • Zeltplatz Giessen
  • Hotel Ofenhorn
  • Pension Albrun
  • Herberge Bärgkristall
Jahreszeit: Juni – Oktober
Karte: Karte 1:25’000 Blatt 1270 Binntal
GPS-Track: Mässersee Binntal
Route: Bei Giessen südwärts steil hoch durch ein Tobel. Beim nächsten Wegweiser links zur Alp Mässerchäller (Pt. 1879) abbiegen. Von dort durch lichten Lärchenwald hoch zur Schäre (Pt. 1978). Weiter bis zum Mässersee.

Abstieg über Manibode nach Schäre, von dort über Alte Mässerchäller weiter zur Mineraliengrube. Die letzten Meter von dort teils auf der Strasse, teils auf dem Wanderweg nach Fäld.

Für Gemütliche: Von Fäld zur Mineraliengrube, wo schöne Steine gesucht werden können (von denen Kinder garantiert jede Menge finden). Unterwegs orientiert ein Lehrpfad über die verschiedenen Gesteinsarten in der Gegend.
Für Sportliche: Vom Mässersee weiter zum Geisspfadsee
Höhepunkte:
  • Steiles Tobel im dunklen Fichtenwald
  • Lichter Lärchenwald mit uralten Bäumen und schönen Blumen
  • Baden im Mässersee
  • Mineraliengrube
Geocaches in der Nähe: GC2XRW8, GC30FGZ, GC3147V, GC30Y0K, GC2CPW8, GC2Y4PD, GC3GWDH, GC326N7
Dann gibt es noch…
  • Mineraliengrube
  • Suone Trusera
  • Zauberwald in Ernen für die Kleinen
  • Mineralienmuseum Imfeld
  • Gelologischer Lehrpfad
  • Naturlehrpfad Binn
Links:

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