„A la riva dal Rom“ heisst „am Ufer des Rom“. Der Rom ist der Bach, der durch die Val Müstair fliesst und diesem folgt ein schöner Wanderweg. Es war eine ideale Einlauftour für unsere Ferien im Münstertal. Schon vor 10 Jahren waren hier. Was uns wohl wieder bekannt vorkommt?

Der junge Rom

Von Valchava nach Müstair

Wir machten die Wanderung in zwei Etappen. Am zweiten Tag in der Val Müstair fahren wir mit dem Postauto nach Valchava, starten also quasi mit dem zweiten Teil. Tatsächlich kommt uns die Gegend am Bach bekannt vor. Wir gehen im Schatten der Bäume, es ist nämlich ziemlich heiss. Munter plätschert der Bach, Silvan ist wieder auf der Suche nach Schmetterlingen. Da entdeckt er eine neue Art, ein Weissfleckwidderchen, er ist ganz entzückt. Es bleibt nicht bei dem einen, es gibt ganz viele davon.

Der Weg schlängelt sich immer eng dem Bach entlang, es ist wunderbar idyllisch. Und kein Mensch weit und breit, obwohl es Sonntag und nicht mehr allzu früh ist. Der Rom ist bis zur Grenze unverbaut und wird nirgends gefasst, leider eine Seltenheit in der Schweiz.

Von Sta. Maria her sind wir nicht mehr dauernd im Wald, sondern Wald wechselt mit Wiesen ab. Der eigentliche Grund, weshalb Silvan die Wanderung machen wollte, war ein sehr seltener Schmetterling, der nur hier im Südosten und im Nordwesten der Schweiz vorkommt, die Berghexe, auch Felsenfalter genannt. Die folgende Weide könnte ein Habitat für diese Seltenheit sein, wir suchen aufmerksam den Hang ab, entdecken aber nichts, was dem Schmetterling gleicht. Nach dieser Weide wird es etwas monotoner, gewässerte Wiesen leuchten saftig grün, aber sind eben artenarm. Wir erreichen Müstair mit dem Kloster, einem UNESCO-Weltkulturerbe, suchen ein Restaurant, wo wir unseren Durst stillen können, bevor uns das Postauto wieder nach Tschierv transportiert.

Das Kloster Müstair

Von der Quelle in Tschierv bis Valchava

Am zweiten Sonntag unserer Ferien sind wir nur noch zu zweit, Silvan ist heimgereist. Wieder ist es ein heisser Tag, wir starten diesmal vor der Haustüre und gehen zur Quelle des Rom, der hier aus dem trockenen Bachbett tritt und schnell grösser wird. Diesen Teil kennen wir gut, wir waren fast jeden Tag hier. Eine Blumenwiese links, rechts plätschert der Bach, wunderschön. Der Weg führt zum Teil durchs Bachbett, dann wieder über einen Holzsteg, bis wir die Strasse erreichen. Wir wandern nun vom Fluss weg durch das alte Tschierv. Schöne Engadiner Häuser, die mit Sgraffito verziert sind, kann man hier noch bewundern.

Wir durchqueren ein kleines Naturschutzgebiet mit Feuchtwiesen und Teich, wo man die Türkenbundlilie bewundern kann. Von der Kirche her mäandriert der Rom durch eine Wiese. Bald werden wir aber vom Bach weggelotst an die Strasse, der wir nun einige hundert Meter folgen müssen. Dann aber zweigt ein Feldweg rechts ab und wir können wieder fern vom Passverkehr wandern. Auf den Wiesen tummeln sich Braunkehlchen. Der Fluss ist kaum zu sehen, da er von dichten Büschen gesäumt ist, trotzdem können wir zwischendurch einen Bick drauf erhaschen.

Nach der Unterquerung der Strasse haben wir wieder mehr Ruhe. Es wandert sich geruhsam dem murmelnden Bach entlang, dann steigt der Weg an und führt durch eine Weide. Warum, ist das Geheimnis der Wegebauer, vermutlich hat es etwas mit Durchgangsrechten zu tun. Bald sind wie aber wieder am Fluss, es geht nun etwas steiler abwärts auf gutem Pfad, schon sind wir in Valchava, wo wir eine Woche zuvor zum zweiten Teil der Wanderung gestartet sind. Diesmal halten wir im Hotel Central, das wir von der Skitourenwoche 2022 in sehr guter Erinnerung haben.

Info

Die ganze Wanderung ist auf Schweiz Mobil unter der Nummer 801 zu finden. Dort findet man auch noch mehr Details.

aus Schweiz Mobil

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