Seit 2013 erfreut der Trutg dil Flem, zu deutsch der Flimser Wasserweg, die Wanderer in Flims. Er wurde schon mehrfach ausgezeichnet, darunter auch mit dem „Prix Rando“ als bester Wanderweg. Der Weg führt über sieben Brücken (ich verzichte jetzt aber darauf, irgend ein Wortspiel mit Peter Maffay zu schreiben – ältere Semester wissen, was ich meine). Nachdem wir den oberen Teil schon gewandert sind, wollen wir nun auch den unteren noch erkunden.

Erster Aussichtspunkt auf dem Trutg dil Flem
Erster Aussichtspunkt auf dem Trutg dil Flem

Im Märchenwald

Der Weg startet bei der Talstation der Bergbahnen Flims. Der schmale Weg, der ziemlich neu aussieht, führt dem Waldrand entlang. Er ist nicht spektakulär, wir können uns aber an einem flinken Eichhörnchen erfreuen und an einem Trupp Schwanzmeisen, die in den Ästen herumturnen. Das Wetter ist nicht ganz so strahlend wie die Tage vorher, aber zum Wandern ganz angenehm. Eine Aussichtsplattform ermöglicht uns einen ersten Blick auf den Flem. Die nächste Plattform ermöglicht uns nach einem steilen Aufstieg eine Aussicht andersrum, gegen das Tal. Nachdem wir eine eher laute Gruppe haben passieren lassen, steigen auch wir weiter hoch durch den Wald. Wie im Märchen sieht es aus. Wir wandern durch hohle Gassen, vorbei an Heidelbeersträuchern und moosbedeckten Felsen, mal nach links, mal nach rechts, mal hoch, dann wieder runter. Hinter jedem Stein, hinter jedem Baum könnte ein Kobold oder eine Elfe hervorgucken.

Nach dem ersten Teil des Wasserweges erreichen wir den Rastplatz bei der Runcahöhe. Dieser ist luxuriös eingerichtet: Toilette, gedeckte Tische und Bänke, Grillstelle, Wasserspiel und so weiter. Familien werden sich bestimmt wohl fühlen. Nun müssen wir ein Stück der Asphaltstrasse entlang. Ein Geocache, der an der Strasse platziert ist, lenkt etwas davon ab. Kurz darauf sind wir wieder auf dem eigenen Fussweg unterwegs, der mal direkt am Bach, mal hoch über diesem verläuft. Auf einem Stein im Bach steht eine Wasseramsel, stürzt sich in die Fluten, um nach Nahrung zu suchen. Die erste Brücke des Weges ermöglicht einen Blick in die kleine Schlucht. Und nur wenig weiter oben wechseln wir über eine Bogenbrücke schon wieder die Flussseite.

Bei einer Brücke finden wir den zweiten Geocache. Und schon bald erreichen wir die Usteria Startgels, ein Gourmet-Restaurant, so wie es den Eindruck macht. Wir begnügen uns aber mit einem Getränk. Von der Terrasse aus blickt man auf den Runcatrail. Unsere beiden Jungs beobachten und kommentieren jeden Fahrer in besserwisserischer Manier. In der Zwischenzeit hat sich der Himmel verdunkelt und es ist kühler geworden. Hätte ich das vorher gewusst, ich hätte etwas Warmes bestellt.

Die letzte Etappe

Wir nehmen den letzten Teil in Angriff. Jenen, den die Frau auf dem Weg zum Runcatrail nahm. Nun ja, kann man machen mit dem Bike, muss man aber nicht, weil fahren geht ohnehin nicht. Vom Weg hat man wieder Einblick in den Runcatrail, die Kinder kommentieren wieder. Heute ist Samstag, da sind alle Gattungen Biker unterwegs. Es folgen noch ein paar Brücken, bis wir bei jener ankommen, die das Ende dieser Etappe markiert. Den Teil oberhalb sind wir ja schon gewandert. Wir gehen weiter nach Naraus. Auf dem Runcatrail, der hier parallel zum Wanderweg liegt, kommt uns eine Familie entgegen. Der Jüngste, wohl kaum fünf Jahre alt, steigt an einer mässig steilen Stelle auf dem breiten Weg ab. Und die wollen tatsächlich den Trail fahren! Wir geniessen lieber nochmals die Ausicht. Auf der anderen Talseite scheint es zu regnen, wir bleiben noch verschont und erreichen trocken die Bergstation. Dort kriegen wir doch noch einen Dämpfer verpasst: 60 Franken sollen wir bezahlen, um einmal zu Viert nach Flims hinunter zu fahren! Wir fragen nochmals bei der Talstation nach, aber es bleibt dabei. Wir fällen einen Entscheid: Keine Bergbahnen mehr in Flims.

Mehr Infos unter www.flims.com.

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