Der Dezember ist mal wieder ziemlich schneefrei bis weit nach oben. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist es aber diesmal kalt, Nebel haben wir auch nicht zu knapp. Das ergibt zusammen zwar eine wunderbare weisse Landschaft, aber eben kein Schnee.

Die Frau war das ganze Wochenende weg, Fortbildungskurs Skitouren, ich also alleine zu Hause mit den Kindern. Erstaunlicherweise gab es keinerlei aufmucken, als ich mit ihnen in Wald wollte. Wir entdeckten auch einige Phänomene, die bei der aktuellen Wettersituation zum Vorschein kommen.

Reif

Der weisse Überzug, den wir aktuell bewundern können, ist bekanntlich nicht Schnee, sondern Reif. Dieser entsteht, indem Wasserdampf am Boden oder exponierten Erhebungen resublimiert, also direkt vom gasförmigen in den festen Zustand übergeht. Dabei muss der Taupunkt der Fläche unter dem Gefrierpunkt des Wassers liegen. Der Taupunkt ist jene Temperatur, wo sich in einem Gasgemisch verdunsten und kondensieren die Waage halten.

Nicht zu verwechseln ist der Reif mit dem Raureif. Dieser entsteht bei Temperaturen von höchsten -8 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 90 %.

Kammeis

Wer jetzt durch den Wald wandert und an feuchten Stellen vorbei kommt, kann dieses Phänomen entdecken: Feines Eis, das mit der Erde verbunden ist. Das ist sogenanntes Kammeis. Es entsteht, wenn Wasserdampf aus wärmeren Erdschichten nach oben in kältere Schichten steigt und dort gefriert. Da es nicht ausweichen kann, steigt es aus den Poren hoch. Dabei kann es auch Erde nach oben drücken.

Eis

Eis auf Gewässern entsteht jeweils vom Ufer her. Wegen der Dichteanomalie gefrieren Gewässer nie bis zum Boden durch, da das Wasser bei 4 °C die höchste Dichte hat, so dass 4 Grad kaltes Wasser immer zuunterst ist.

Auch sonst bot der Wald etwas fürs Auge. Jedenfalls genossen wir zu dritt wieder mal den Waldspaziergang.

Interessante Information zu diesen und anderen Naturereignissen findet man in den beiden Büchern „Im Gebirge“ (ISBN: 978-3-258-07674-4) und „Im Wald“ (ISBN: 978-3-258-07900-4) aus der Reihe „Natur erleben – beobachten – verstehen“ des Haupt Verlages.

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