Unspektakulär, aber gemütlich ist die Wanderung dem Baldeggersee entlang von Hitzkirch nach Baldegg. Bei guter Sicht hat man immer die Innerschweizer Berge vor sich und am Ende kann man sich im Klosterkafi wieder aufwärmen, falls die Bise zu sehr an der Substanz genagt hat.

Die Alpen im Blick
Die Alpen im Blick

Für die freie Zeit nach Neujahr hatten wir eigentlich andere Pläne, wir wollten auf Skitour. Da aber die Frau und ich gleichzeitig erkältet sind, sorgen wir einfach dafür, dass wir an die frische Luft kommen. Da kommt diese Wanderung dem Baldeggersee entlang gerade recht, wir können sogar die Jungs dazu überreden mitzukommen, wenn auch mit sanftem Druck. Mit dem Seetaler fahren wir nach Hitzkirch. Kaum gestartet, zieht der Megalithturm unsere Aufmerksamkeit auf sich. Er wurde kurz nach 1237 von den Grafen von Kyburg (nicht Kyburz) gebaut aus unbehauenen, grossen Findlingen. Die durchschnittliche Mauerdicke beträgt 3.5 Meter!

Wir wandern über die Felder, immer die verschneiten Berge im Blickfeld. Auf den Wiesen staksen vier Störche herum. Sollten die jetzt nicht im Süden sein? Einen Tag später wird es schneien, vielleicht haben sie es bereits bereut, hiergeblieben zu sein. Wir erreichen den See, allerdings nur kurz, der Weg biegt ab und führt nach Gelfingen hinein.

Aussicht in die Berge

Vom Bahnhof her führt der Wanderweg ein Stück weit direkt neben der Bahnlinie und der Hauptstrasse vorbei, entsprechend hoch ist der Lärmpegel. Zum Glück dauert das nicht allzu lange, so dass wir die Idylle des Sees geniessen können. Reiherenten bevölkern den See, sie sind vom Norden zugezogen und überwintern hier. An zwei, drei Orten gibt es Sitzbänke, die zum Verweilen einladen würden, wenn die Bise nicht so in die Glieder fahren würde. Die Aussicht in die Berge ist trotzdem phänomenal. Und immer wieder passieren wir Obstplantagen, Spalierbäume ohne ökologischen Wert. Zum Glück gibt es aber auch noch viele Hochstammobstbäume, deren Obst unter dem Label „Hochstamm Seetal“ vermarktet wird.

An der Badi vorbei erreichen wir den Hide am See. Er gehört, wie der ganze See, Pro Natura. Der See war in den Achtziger Jahren biologisch fast tot, mit der Seebelüftung, die seither ständig läuft, wird ein Kippen zur kompletten Todeszone verhindert. Felchen können trotzdem nicht laichen, es gibt immer noch zuwenig Sauerstoff, weshalb der Berufsfischer die Fische in Becken züchtet und sie dann aussetzt. Schuld an der ganzen Misere ist der viel zu hohe Phosphoreintrag in den See durch die zahlreichen Tiermästereien in der Umgebung. Die politisch Verantwortlichen scheinen aber nicht gewillt, das Problem zu lösen, da einmal mehr viel Geld im Spiel ist. Mehr dazu gibt es auf der Seite von Pro Natura Luzern. Wir könnten nun weiter ins Ronfeld, einem weiteren Feuchtgebiet bei Hochdorf, doch wir freuen uns nun auf ein warmes Getränk im Klosterkafi.

Infos

Die Wanderung ist eigentlich eher ein Spaziergang und das ganze Jahr machbar. Er ist kinderwagentauglich und topfeben. Die Wanderung kann beliebig verlängert oder verkürzt werden.

Start: Bahnhof Hitzkirch
Ziel: Bahnhof Baldegg Kloster
Strecke: Hitzkirch – Gelfingen – Baldeggersee – Kloster Baldegg
Distanz: 7.5 Kilometer
Höhenmeter: 30 Meter
Dauer: 1 ¾ Stunden
Schwierigkeit: T1
Höhepunkte: See, Aussicht
Alternative: In Gelfingen starten, dann weiter bis Hochdorf. Wer es noch gern etwas weiter hätte, kann auch via Schloss Heidegg wandern: Wandern im Weichzeichnermodus

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