Auch wenn man glaubt, die eigene Gegend gut zu kennen, entdeckt man immer wieder faszinierende Facetten, wie zum Beispiel auf dieser Wanderung zum Leimbacher Strohdachhaus, die eher ein Spaziergang ist, aber im Herbstwald trotzdem wunderschön.

Im Leimbacher Herbstwald
Im Leimbacher Herbstwald

Nach der Bergtour auf den Fluebrig gestern wollen wie heute kleinere Brötchen backen und starten diesen Spaziergang vor der Haustüre, durchqueren schnell das Dorf (sehenswert ist es nun wirklich nicht) und steuern den Homberg an. Wir steigen hoch, vorbei an den Wiesen, die wir am Samstag zuvor gesäubert hatten, zu den Sandsteinfelsen. Von dort hätte man eine wunderbare Aussicht in die Berge, wegen dem Hochnebel bleibt uns diese heute versperrt. Dafür präsentiert sich der Wald in den prächtigsten Farben.

Wir spazieren nun dem Waldrand entlang, dann durch den Wald hindurch zum Seeberg, wo das Strohdachhaus steht. Dieses kann nur gegen Voranmeldung besichtigt werden. Der Balken über dem Tenntor trägt die Jahreszahl 1783. Strohdachhäuser, auch Strohhäuser oder Aargauerhäuser genannt, sind die älteste Hausform im Aargau.

Nun müssen wir ein paar Meter abwärts auf der Strasse, bis der Weg wieder abzweigt in den Wald. Was für eine Pracht! Ich liebe den Wald zu dieser Jahreszeit. Aus totem Holz spriessen Pilze, neues Leben entsteht aus vergangenem. Ich bewundere den Kreislauf der Natur, die keinen Abfall kennt. Alles wird wiederverwertet, nichts verschwendet. Obwohl, manchmal hat man das Gefühl, diese Farbenpracht sei richtig verschwenderisch.

Über die Moräne gelangen wir nach Zetzwil, wo wir auf den Zug wollen. Dieser fährt aber just in dem Moment vorbei, als wir noch hoch oben sind. Was tun, eine halbe Stunde warten? Nein, spazieren wir halt durch die Moos genannte Ebene der Wyna entlang zurück, vorbei am Naturschutzgebiet, das dem Bach wieder mehr Raum gibt.

Schlussendlich machten wir fast gleichviele Kilometer wie tags zuvor, aber wesentlich weniger Höhenmeter.

Infos

Ein schöner Spaziergang, der nach Lust und Laune abgekürzt oder verlängert werden kann mit der WSB.

Start: WSB-Bahnhof Reinach Nord
Ziel: WSB-Bahnhof Zetzwil
Strecke: Reinach Bahnhof – Rossweid am Homberg – Strohdachhaus im Seeberg – Zetzwil
Distanz: 5 Kilometer
Höhenmeter: 160 Meter
Dauer: 1 ½ Stunden
Schwierigkeit: T1
GPS-Track: Zum Strohdachhaus Leimbach
Höhepunkte: Aussicht, Strohdachhaus
Alternative: Die Tour kann nach belieben abgekürzt oder verlängert werden, zum Beispiel nur bis Leimbach oder weiter bis Gontenschwil.

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