Das Eriwis ist ein Naturschutzgebiet in einer ehemaligen Opalinustongrube in Schinznach Dorf und wird von der Naturwerkstatt Eriwis und Birdlife Aargau betreut. Auf 15 Hektaren finden wir unterschiedliche Lebensräume, vom Tümpel bis zum Wald.

Auf der Abraumhalde
Auf der Abraumhalde

Als wir von diesem Naturjuwel erfahren hatten, mussten wir natürlich dort hin. Zu spannend klang die Beschreibung. Parkieren kann man bei der bekannten Röschtifarm neben dem Bözbergtunnel. Dort wird gerade ein neuer Eisenbahntunnel gebaut, damit die rollende Landstrasse auch wirklich ungehindert rollen kann. Wir kommen nicht weit, bis Silvan die ersten Blumen entdeckt und versucht zu bestimmen. Über einen Feldweg gelangen wir in die Opalinustongrube Eriwis. Auf den ersten Blick sieht das Gebiet nicht spektakulär aus, die Besucherlenkung besteht aus gemähten Pfaden im Gras und Schilf. Ein Steg führt über einen Teich, wo wir den faszinierenden Flugkünsten der Libellen zuschauen. Es quakt im Wasser, eine Ringelnatter schlängelt sich durch den Teich.

Die Teiche und Schilfbestände sind von Wald mit alten Bäumen umgeben, auch Totholz liegt und steht herum. Die ehemalige Abraumhalde (so es eine ist) bietet Raum für viele Pionierarten. Wildbienen graben fleissig Bruthöhlen in den weichen Untergrund. Am Geräteschuppen wurde ein grosses Wildbienenhaus montiert, das fleissig genutzt wird, es ist ein reges Hin und Her. Vor dem Clubhaus gönnen wir uns eine Pause, während in den Steinen Zauneidechsen umherhuschen.

Eine seltene Lilienart

Wir begeben uns auf weitere Entdeckungsreise, diesmal auf der anderen Seite des Geräteschuppens. Und da gibt es… Türkenbundlilien! Diese sehr seltene Blume ist ein wahrer Blickfang mit ihren zartrosa Blüten. Wir glaubten, nun alles gesehen zu haben, folgen aber noch dem Weg und stellen fest: Nein, das war erst die Hälfte. Nun folgt offeneres Gelände für sonnenhungrige Tiere und Pflanzen. Die Orchideen sind schon fast alle verblüht, aber man findet sie immer noch zahlreich. Teich, steiles, sonnenbeschienenes Wiesenbord, Wiese mit Hochstammbäumen, Tümpel… Auf kleinem Raum finden wir hier zahlreiche Lebensräume. Zu erwähnen sind vor allem die Gelbbauchunken in den Tümpeln. Ihnen genügt eine mit Wasser gefüllte Spurrille, um sich wohl zu fühlen. Ihre Kaulquappen haben dafür weniger Fressfeinde wie Libellenlarven zu fürchten.

Wir beenden unsere Expedition durch das Eriwis, es ist inzwischen ziemlich heiss geworden. Eine Führung wäre sicher mal spannend, die Experten würden uns sicher noch mehr Geheimnisse erzählen. Auf der Seite der Naturwerkstatt gibt es zwar ein Programm, aber das ist leider noch vom letzten Jahr. Hoffen wir auf Birdlife im nächsten Jahr.

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