Ferien an der Lenk? Aber natürlich! Wandern kann man in jeglichen Schwierigkeitsgraden, auch bei den Bikerouten geben sie sich Mühe, auch wenn es noch Luft nach oben gibt. Und Naturwunder gibt es auch einige. Vielfältige Lenk!
Die Lenk liegt zuhinterst im Kessel des Oberen Simmentals, begrenzt vom über 3000 Meter hohen Wildstrubelmassiv. Im Winter gibt es zwei Skigebiete, Bettelberg und Adelboden-Lenk am Hahnenmoospass. Die Berge rundherum laden zum Wandern und Biken ein, man hat locker zwei Wochen zu tun. Die wir hatten. Aber leider wurden es die schlechtesten Herbstferien, die wir als Familie hatten. Das lag aber beileibe nicht am Ort, sondern am Wetter und unserer Gesundheit. Trotzdem konnten wir ein paar schöne Sachen machen.
Wanderungen im Oberen Simmental
Die erste Wanderung starteten wir in der Lenk und sie führte durch die Gryden auf den Bettelberg. Sie ist unter „Naturerlebnis an der Lenk“ bekannt. Im Sommer, während des Bergfrühlings, ist die Wanderung wohl nochmals schöner. Wir genossen dafür die Einsamkeit um diese Jahreszeit.
Die andere Talseite wollten wir natürlich auch erkunden und bestiegen von Metsch aus das Rägeboldshore, einen kleinen Gipfel bei der Bergstation Metschstand.
Eine wasserreiche Wanderung, gekrönt von einem Gipfel, ist jene vorbei an den Simmenfällen zu den Sibe Brünne, der Quelle der Simme. Vom Oberlaubhore hat man eine schöne Aussicht auf das Simmental.
Die Wanderung auf den Tierberg war ziemlich winterlich, wir stapften durch den Schnee, was den Erlebniswert noch erhöhte. Von dort hat man eine prima Aussicht auf Adelboden und Lenk zu beiden Seiten. Aber da locken auch wieder Berge, die noch höher sind, wie das Albristhore.
Auf dem Mountainbike unterwegs
Auch für Mountainbiker gibt es einiges zu tun, uns waren aber die richtig grossen, schönen Touren verwehrt, einerseits wegen dem Schnee, andererseits wegen Erkältungen. Zwei Touren konnten wir doch noch unternehmen, dazu noch gezwungenermassen eine Regenvelotour nach Zweisimmen am Heimreisetag, da die MOB wegen Bauarbeiten auf Bahnersatz umgestellt hatte und keine Velos mitnahm.
Die eine Biketour führte uns auf die Iffigenalp und teilweise auf Singletrails zurück zur Lenk.
Auf der zweiten Tour am letzten Ferientag statteten wir dem Färmeltal einen Besuch ab.
Möchte man nur eine gemütliche Velotour machen und dann die Kids austoben lassen empfiehlt sich der Besuch des Pumptracks in Zweisimmen. Die Strecke beträgt 14 Kilometer und weist fast keine Steigung auf. Zurück kann man den Zug nehmen.
Das Lenkerseeli
Ein wahres Kleinod ist das Lenkerseeli, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit. Von unserer Wohnung aus erreichten wir es in gerade mal zehn Minuten. Wir besuchten es fast jeden Tag mindestens ein Mal. In einer halben Stunde ist das Seeli umrundet auf dem absolut flachen, kinderwagen- und rollstuhltauglichen Weg. Wir hatten jedoch immer viel länger, da es viel zu beobachten gab. Da gerade Zugzeit war, zeigten sich entsprechend viele Vögel, Zilpzalpe, Rotkehlchen, Bachstelzen und einmal sogar ein Waldwasserläufer.
Am Seeli gibt es einen grossen Abenteuerspielplatz mit einer richtigen Eisenbahn, ein Highlight für alle Kinder.
Was machen, wenn es regnet?
Lenk hat sogar noch ein eigenes Kino. Während der Ferienzeit gibt es ein spezielles Kinderprogramm.
Für Wasserratten (also nicht für uns) gibt es das Wallbach Bad. Was uns viel eher anspricht ist die Boulderschüür, gelegen auf halbem Weg zwischen dem Dorf und dem KUSPO, dem Kurs- und Sportzentrum. Über das Handy löst man den PIN, um in die Halle zu gelangen. Es gibt keine Aufsicht, bezahlt wird bar vor Ort (genug Wechselgeld mitnehmen!). Aktuell (16.11.2020) ist die Boulderschüür wegen den Coronamassnahmen geschlossen.
Im Tal gibt es verschiedene kleine Museen. Wir waren einmal an einem Abend an einem Vortrag über die Flora des Simmentals. Ein alter Mann mit sehr viel Erfahrung gab uns spannende Einblicke in die Natur der Gegend. Auf dem Veranstaltungskalender von Lenk Tourismus findet man noch mehr Events.
Fazit
Trotz unseren etwas verunglückten Ferien ist die Lenk unbedingt einen längeren Aufenthalt Wert. Wanderungen gibt es in den verschiedensten Schwierigkeitsstufen, ebenso Mountainbiketouren. Wir werden jedenfalls wieder kommen.