Eine weitere eher kleine Wanderung auf zwei Gipfel ermöglichte uns einen Rückblick auf vergangene Ferien. Wir konnten nämlich auf Leysin blicken mit den markanten Tour d’Aï und Tour de Mayen.

Alphütten bei Crêta
Alphütten bei Crêta

Auf zum ersten Gipfel

Wir nutzen die Gratisbahn zum Col de Bretaye, der Zug ist nicht mehr so voll wie am Sonntag. Wir steigen erst mal ab zum Lac de Bretaye, wo sich Blässhühner tummeln, was eher selten ist auf dieser Höhe. Weiter abwärts, in den Fichten unterhalb von Crêta, suchen Hauben- und Tannenmeisen nach Fressbarem, ebenso die Eichelhäher, die ihre Wintervorräte anlegen. Der Herbst hinterlässt bereits deutlich seine Spuren, die Blätter verfärben sich schnell.

Wir verlassen die Alpstrasse und zweigen unter dem Lift auf den Petit Chamossaire links ab. Ein steiler Bergwanderweg führt uns nun schnell in die Höhe. Viele Hausrotschwänze tummeln sich noch hier, wir geniessen den blauen Himmel und die gute Fernsicht, man sieht neben vielen anderen den Mont Blanc. Plötzlich ein „Pssst!“: Silvan deutet mir in den Wald. Jetzt höre ich sie auch: Es ist Herbstbalz bei den Birkhähnen! Ihr gurren ist deutlich vernehmbar.

Wir rasten auf einem alten Mastenfundament und beobachten die Vögel rundherum. Da tut sich einiges, Wacholderdrosseln fliegen hin und her, auch vereinzelt Misteldrosseln, Buchfinken und ein paar Alpendohlen. Gestärkt steigen wir auf zum Punkt 2009, wo wir erstmals auf die andere Seite schauen können, nach Leysin und zu den beiden markanten Bergen Tour d’Aï und Tour de Mayen. Weiter geht es zum Petit Chamossaire, wo wir erstmals seit Crêta wieder auf Leute treffen. Die Aussicht ist umwerfend, wir blicken nebst Leysin auch auf den Col des Mosses, der ebenfalls Ausgangspunkt für eine Biketour und eine Wanderung war vor sieben Jahren.

Auf schmalem und steilem Pfad zum grossen Bruder

Nachdem wir uns satt gesehen haben, kehren wir wieder zurück zu Pt. 2009 und wandern einen steilen Weg hoch zum Chamossaire, dem Hauptgipfel. Der Weg ist ziemlich schmal und zeitweise steil abfallend gegen Westen, Trittsicherheit ist da gefragt. Weit unten liegt der Lac de Bretaye in die herbstliche Landschaft eingebettet, die Blässhühner hört man aber bis hier hinauf. Die letzten Meter zum Gipfel sind dann eher so betreutes Wandern mit Absperrungen, Warnungen und plattgewalzten Wegen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Aussicht umwerfend ist, auf der einen Seite sehen wir den Genfersee, auf der anderen die Walliser und Berner Alpen. Silvan verzichtet auf den Gipfel, die Erkältung plagt ihn immer noch.

Abstieg durch die Ödnis

Jetzt noch der Abstieg. Die Frau und ich möchten ein Zusatzschlaufe wandern, aber Silvan möchte auf direktestem Weg zurück. Wir steigen über etwas ab, das mal eine Wiese war, jetzt aber deutlich als Skipiste erkennbar ist. Es ist öde und trostlos, wir wären froh um unsere Mountainbikes, um diesen Abschnitt schnell hinter uns zu bringen. Wir steigen schnell ab und erreichen den Zug mit genügend Reserve diesmal.

Info

Die kurze Rundwanderung auf die beiden Chamossaire bietet fantastische Aussichten rundherum. Das erste oder, je nach Richtung, letzte Teilstück bringt man möglichst schnell hinter sich.

Start: Col de Bretaye
Ziel: Col de Bretaye
Strecke: Col de Bretaye – Lac Noir – Plane Joux – Pt. 2009 – Petit Chamossaire – Pt. 2009 – Le Chamossaire – Roc-d’Orsay – Col de Bretaye
Distanz: 5 ½ Kilometer
Höhenmeter: 420 Meter
Wanderzeit: 2 Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Route auf die Chamossaires
Höhepunkte: Aussicht, Natur, jedenfalls abseits der Skipisten
Alternative: Von Roc-d’Orsay kann man weiter absteigen zum Col d’Argnaules und weiter nach La Berboleuse zur Station Bouquetins.

Relive ‚Auf die Chamossaire‘

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