November, der Montag unter den Monaten. Wo sich die Sonne tage- oder gar wochenlang über einer dicken Nebeldecke versteckt. Dabei hat der November ganz andere Qualitäten und es ist eine Einstellungssache, ob man sie findet oder nicht. Deshalb breche ich hier mal eine Lanze für diesen verpönten Monat.

Herbst am Hallwilersee
Herbst am Hallwilersee

Es gibt viele Gründe, den November nicht zu mögen. Aber ebenso viele, ihn zu mögen. Hier mal meine fünf wichtigsten, warum ich den November geniesse.

1. Blick aufs Nebelmeer

Immer Hochnebel? Alles grau? Da hilft ein Perspektivenwechsel. Ich habe das Glück, zwischen zwei Gebirgen zu wohnen, den Alpen und dem Jura. Die Anfahrtswege sind entsprechend kurz, und man kann quasi auf Abruf die Sonne hervorholen. Es ist immer wieder grossartig, auf ein Wolkenmeer zu blicken, das so flauschig-weich vor einem liegt, so dass man am liebsten hineinspringen möchte (dies aber tunlichst unterlassen sollte aus Gründen). Beispiel gefällig? Hier: http://idnu.ch/wordpress/herbstwandern-ueber-dem-nebel/

Aargauer Jura im Herbst
Aargauer Jura im Herbst

2. Nebelstimmungen

Und wenn man einmal keinen Bock hat auf eine Anreise? Starten wir halt vor der Haustüre. Je dichter der Nebel, desto schöner, desto melancholischer die Stimmung. Man fühlt sich wie in Watte gepackt, irgendwie geborgen. Der altbekannte Wald wird gleich viel geheimnissvoller. Ein Baumstrunk wird zum Gnom, ein Bäumchen zur Hexe. Alles weiter entfernte Unschöne verschwindet, man konzentriert sich auf das, was in der Nähe ist. Und entdeckt so manches, das man sonst übersieht.

3. Wald in Flammen

Der Wald ist um diese Jahreszeit einfach am schönsten. Gut, vielleicht ist es auch, weil wir noch keinen Frost hatten. Aber in diesem November leuchteten die Wälder wunderschön. Ein Beispiel gibt es hier: http://idnu.ch/wordpress/herbstwaldnebelwandern/

Indian Summer am Hallwilersee
Indian Summer am Hallwilersee

Dieses Bild wurde von +mountix.com übrigens zum „Bild der Woche“ gewählt: http://blog.mountix.com/indian-summer-hallwilersee/

4. Vorbereitung auf die Wintertouren

…und die nächste Sommersaison. Da kann man die Skis vorbereiten, Tourenziele heraussuchen, die Aussrüstung überprüfen und die Sachen waschen, die man den ganzen Sommer über getragen hat und nie Zeit hatte, sie zu waschen (da meine ich vornehmlich Jacken und so, die Kleider wechsle auch ich häufiger). Und wer Kinder hat, kann auch mal eine Skitour mit ihnen planen. Was zu beachten ist, könnt ihr hier nachlesen: http://idnu.ch/wordpress/skitouren-mit-kindern/

Rickhubel
Rickhubel

Eine mögliche Skitour ist hier zu finden: http://idnu.ch/wordpress/ein-kinderspiel-skitour-rickhubel/

5. Ruhe geniessen

Und wenn das Wetter nun wirklich gar garstig ist? Dann feuern wir den Kachelofen (wir nennen das „Chouscht“) ein, rücken zusammen und geniessen die Wärme und ein Glas Wein (jedenfalls meine Frau und ich). Fahren runter, entspannen und sind trotz allem froh, mal nicht jedes Wochenende in den Bergen zu sein.

Na, findet ihr den November wirklich immer noch so doof?

7 thoughts

  1. Ich liebe den Herbst, doch der November war auch bei mir immer in der Schmuddelmonatschublade. Besonders deine Nebelargumente kann ich nur unterstreichen. Danke, ich werde dem November dank deinem Artikel eine zweite Chance geben.

  2. Deinen Artikel kann ich voll unterstreichen! Vor allem seit wir in der Schweiz wohnen, wissen wir den November zu schätzen. Es gibt nichts Schöneres als in den mystischen Nebelschwaden des Flachlands zu starten, dann die Wolkendecke zu durchbrechen und schließlich in der warmen Herbstsonne die Aussicht zu genießen. Und das geniale ist: man ist fast allein unterwegs, denn viele Bergbahnen haben Pause und Touristen gibt es nur wenige. Wann sonst kann man schon mal alleine am Bachalpsee sitzen?

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