Leukerbad liegt am Ende eines Seitentales des Rhonetales im Wallis, gefühlt liegt es zwischen Mittelmeer und Hochgebirge, denn so vielfältig sind die Naturräume dort. In den Felsensteppen wähnt man sich am Mittelmeer, auf dem Torrenthorn ist man ganz real im Hochgebirge.

Kurz vor dem Gipfel des Torrenthorn

Und natürlich ist Leukerbad für seine Thermalbäder bekannt, schon seit der Römerzeit. Im Gegensatz zu damals erreicht man den Kurort heute ganz bequem mit dem Bus. Das Schöne ist, dass auch die Autos nicht weiter als der Bus fahren dürfen, das heisst, Leukerbad ist mehr oder weniger autofrei. In zwei Wochen lernten wir den Ort und dessen Umgebung näher kennen, hier folgen einige Highlights (was die Natur zu bieten hat folgt im nächsten Post).

Inhalt:

Auf dem Römerweg

Ein einfacher Spaziergang, der auf der rechten Talseite von Leukerbad nach Inden führt. Beim Restaurant Bodmenstübli kann man auf der Terrasse die Sonne geniessen. Kurz vor Inden kommt man auf den „interaktiven Rundweg“, der an verschiedenen Stationen die Geschichte von Inden erzählt. Falls sich jemand über die Benennung der Bushaltestelle „Russengraben“ wundert: Auf einer der Tafel wird erklärt, weshalb es nichts mit Russen zu tun.

Start: Leukerbad
Ziel: Inden
Strecke: Leukerbad – Birchen – Bodmen – Inden
Distanz: 7 Kilometer
Höhenmeter: 120 Meter
Wanderzeit: 2 Stunden
Schwierigkeit: T1
GPS-Track: Leukerbad – Inden
Höhepunkte: Landschaft, interaktiver Rundweg
Alternative: Man kann den Rundweg anhängen

Relive ‚After-the-Rain-Spaziergang nach Inden‘

Über die Albinenleitern

Ich kannte die Albinenleitern vorher nicht und dachte, das sei nur so eine Flurbezeichnung. Umso überraschter war ich dann, dass es sich da tatsächlich um Holzleitern handelte. Auf jeden Fall muss man schwindelfrei sein. Hat man sie hinter sich, ist der Weg nicht mehr spektakulär, aber mit schöner Aussicht. Zudem kann man am Wegrand vor Albinen Gottesanbeterinnen entdecken. Zurück geht es mit dem Postauto.

Start: Leukerbad
Ziel: Albinen
Strecke: Leukerbad – Albinenleitern – Oberdietu – Albinen
Distanz: 8 Kilometer
Höhenmeter: 250 Meter
Wanderzeit: 2 ¼ Stunden
Schwierigkeit: T1, über die Leitern T4
GPS-Track: Albinenleitern
Höhepunkte: Leitern, Aussicht, Tierwelt
Alternative: Wer nicht schwindelfrei ist, kann die Leitern auf der Strasse umgehen (ausgeschilderter Wanderweg).

Relive ‚Walliser Sonnenweg nach Albinen‘

Durch die Dalaschlucht zur Flüekapelle

Diese Wanderung startet mitten im Dorf. Zuerst auf einem gemütlichen Wanderweg entlang, betritt man nach ungefähr einem Kilometer die gut ausgebaute Dala-Schlucht. Wer aber nicht schwindelfrei ist und wem schwankende Hängebrücken, gebaut aus Gitterrosten, nicht so sein Ding ist, sollte vielleicht den anderen Weg wählen. Spektakulär ist sie allemal, besonders die schwankende Treppe, die auch bei uns erfahrenen Bergsteigern ein mulmiges Gefühl auslöste. Der Weg nach der Schlucht ist dann wieder ein normaler, bietet aber schöne Aussichten aufs Daubenhorn und die Gemmi. Ebenso imposant sind die Wände der Plattenhörner.

 

Vor der Flüekappelle überquerten wir eine Hängebrücke, die eine tiefe Schlucht überspannt. Der Rückweg auf der anderen Seite ist zum Teil herausfordernd wegen der Erosion. Danach ist der Weg wieder einfach zu begehen. Auf der Clabinualp genossen wir nochmals die Aussicht, bevor wir wieder nach Leukerbad abstiegen.

Start: Leukerbad
Ziel: Leukerbad
Strecke: Leukerbad – Dalaschlucht – Majingsee – Majingalp – Flüealp – Flüekapelle – Clabinualp – Leukerbad
Distanz: 14 Kilometer
Höhenmeter: 780 Meter
Wanderzeit: 4 Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Durch die Dalaschlucht zur Flüekapelle
Höhepunkte: Schlucht, Steg durch die Schlucht, Flüekapelle
Alternative: Die Schlucht kann auch umgangen werden.

Relive ‚Durch die Dalaschlucht zur Flüekapelle‘

Durchs Waldbrandgebiet

Dieses durch den Waldbrand von 2003 verwüstete Gebiet durchwanderten wir bereits einmal in die andere Richtung. Diesmal wählten wir den Weg von Albinen nach Guttet. Wegen schlechten Postautoverbindungen wanderten wir weiter über die Ferienhaussiedlung Theel zur Haltestelle „Leuk, Abzw. Guttet“. Wir sahen nicht sonderlich viele Tiere, aber die Landschaft ist eindrücklich.

Start: Albinen
Ziel: Haltestelle „Leuk, Abzw. Guttet“
Strecke: Albinen –  Guttet – Thel – Brenjong – Haltestelle „Leuk, Abzw. Guttet“
Distanz: 8 Kilometer
Höhenmeter: 240 Meter
Wanderzeit: 2 ¼ Stunden
Schwierigkeit: T1
GPS-Track: Albinen-Guttet-Brentjong
Höhepunkte: Waldbrandgebiet, Aussicht ins Rhonetal
Alternative: Man kann direkt nach Brentjong absteigen.

Relive ‚Albinen – Guttet – Brentjong‘

Ins Rhonetal hinab

Diesmal nahmen wir den Bus nach Inden, wo unsere Wanderung startete. Sie knüpfte dort an, wo die andere aufhörte (siehe oben „Römerweg“). Der Weg führte zu den Varnerleitern. Ich machte mich diesmal auf alles gefasst, aber im Gegensatz zu den Albinenleitern hatte man hier tatsächlich die Wahl, die Leitern zu umgehen. Diese da hätte ich nicht ohne Klettersteigset machen wollen. Obwohl der Weg trotzdem ausgesetzt ist an diesem Punkt, ist er gut machbar und mit Geländer abgesichert, so dass auch nicht ganz schwindelfreie Personen ihn gehen können. Vom höchsten Punkt hat man eine wunderbare Aussicht ins Rhonetal. Der Weg führte nun abwärts Richtung Varen, folgte aber oberhalb einer Wasserleitung und führte weiter zu den Rebbergen von Salgesch. In diesen hörten wir die Heidelerche, eine neue Art auf unserer Artenliste. Schluss der Wanderung war am Bahnhof Salgesch.

Start: Inden
Ziel: Salgesch Bahnhof
Strecke: Inden – Varner Leitern – Dala Wasserleitung – Salgesch Bahnhof
Distanz: 9 Kilometer
Höhenmeter: 120 Meter
Wanderzeit: 2 ½ Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Wanderung Inden – Salgesch
Höhepunkte: Varner Leitern, Aussicht
Alternative: Abstieg direkt nach Varen
Dem Weg 187 „Über die Raspille“ nach Miège folgen

Relive ‚Inden – Salgesch‘

Auf dem Gemmiweg

Nun geht es in die Höhe. Man kennt die Bilder des Weges von Leukerbad auf die Gemmi, dem Passübergang ins Berner Oberland, wo alljährlich die Schafe im Frühsommer hoch- und im Herbst wieder abgetrieben werden. Darüber habe ich schon mal geschrieben: Ein alter Pass. Wir wollten endlich auch mal diesen Weg gehen. Zuerst schön breit, wird er immer enger und steiler, aber nie wirklich ausgesetzt und abschüssig. In engen Kehren windet er sich hoch durch diese von weitem als unüberwindbar scheinende Felswand. Bei einem Aufenthalt in Leukerbad ist dieser Weg schon fast Pflicht. Angekommen auf der Gemmi, kann man seinen Weg fortsetzen nach Schönbühl bei Kandersteg. Oder man gönnt sich Kaffee und Kuchen im Restaurant und fährt anschliessend mit der Seilbahn nach Leukerbad zurück.

Start: Leukerbad
Ziel: Gemmi
Strecke: Leukerbad – Gemmiweg – Gemmi (man kann sich unmöglich verlaufen)
Distanz: 7 Kilometer
Höhenmeter: 985 Meter
Wanderzeit: 2 Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Zu Fuss auf die Gemmi
Höhepunkte: Der Weg selber, Aussicht
Alternative: Man kann weiter nach Sunnbühl bei Kandersteg oder unterwegs im Hotel Schwarenbach nächtigen.

Relive ‚Zu Fuss auf die Gemmi‘

Zur Lämmerenhütte

Eine abwechslungsreiche Wanderung führt von der Gemmi zur Lämmerenhütte. Von der Bergstation stiegen wir zuerst ab zur weiten Schwemmebene. Der Bach mäandert dort durch und bringt viel Geschiebe mit. wir durchquerten diese Ebene, ehe wir zur Lämmerenhütte aufstiegen. Zwischendurch ist der Weg mit Drahtseilen gesichert, ist aber nicht schwierig. In der Lämmerenhütte gönnt man sich natürlich Kaffee und Kuchen oder etwas anderes Feines. Ein Highlight sind die Murmeltiere, die sich um die Hütte tummeln. Der Rückweg ist derselbe, erst in der Ebene kann man wählen, ob man auf der anderen Seite zurückkehren will als man gekommen ist.

Start: Bergstation Gemmi
Ziel: Bergstation Gemmi
Strecke: Bergstation Gemmi – Lämmerenhütte – Bergstation Gemmi
Distanz: 10 Kilometer
Höhenmeter: 420 Meter
Wanderzeit: 3 Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Gemmi – Lämmerenhütte retour
Höhepunkte: Schwemmebene, Aussicht, Aufstieg zur Hütte
Alternative: Von der Lämmerenhütte aus führen Wege weiter zur Engstligenalp und nach Crans-Montana.

Relive ‚Gemmi – Lämmerenhütte retour‘

Rund um den Daubensee

Die Runde um den Daubensee ist einfach, aber nichtsdestotrotz eindrücklich. Wieder fuhren wir mit der Seilbahn zur Gemmi hoch. Zuerst folgte ein Abstieg zu Punkt 2262, bevor wir dem See folgten und diesen umrundeten. Es empfiehlt sich, ihn im Uhrzeigersinn zu umrunden, man kommt so erst später ins Wanderergewimmel.

Start: Bergstation Gemmi
Ziel: Bergstation Gemmi
Strecke: Bergstation Gemmi – Pt. 2262 – Weg dem linken Seeufer entlang – Gemmiweg – Bergstation Gemmi
Distanz: 7.4 Kilometer
Höhenmeter: 230 Meter
Wanderzeit: 2 Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Rund um den Daubensee
Höhepunkte: See, Dreitausender
Alternative: Statt zur Gemmi zurück kann man weiter nach Sunnbühl bei Kandersteg.

Relive ‚Rund um den Daubensee‘

Hoch hinaus aufs Torrenthorn

Nur drei Meter fehlen bei diesem Gipfel zum Dreitausender. Natürlich ist er trotzdem eine Begehung wert, zumal seine Besteigung recht einfach ist. Mit der Seilbahn zur Rinderhütte spart man sich schon mal 1000 Höhenmeter Aufstieg. Von dort folgt man dem Wegweiser zum Torrenthorn. Der Weg ist nie ausgesetzt oder andersweitig schwierig. Wir erwischten einen wunderbaren Tag und genossen eine grossartige Aussicht auf die Walliser Viertausender und den Mont Blanc in Frankreich.

Start: Leukerbad Rinderhütte
Ziel: Leukerbad Rinderhütte
Strecke: Leukerbad Rinderhütte – Torrenthorn – Leukerbad Rinderhütte
Distanz: 6.5 Kilometer
Höhenmeter: 700 Meter
Wanderzeit: 2 Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Aufs Torrenthorn
Höhepunkte: Szenerie, wenn man aus dem Skigebiet raus ist, Aussicht
Alternative: Wer es sportlich mag, kann natürlich schon in Leukerbad starten.

Relive ‚Aufs Torrenthorn‘

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