Modetour Schrattenfluh. Das tönt schon so abschreckend. Wir wagten es trotzdem. Und ja, es hatte Leute. Aber überlaufen war die Tour nicht. Und wenn man dann am Rand zum Mittelland steht und über ein riesiges Nebelmeer blickt, aus dem sich erst wieder der Jura und der Feldberg im Schwarzwald erheben, weiss man: Alles richtig gemacht.

Blick vom Gipfel, Sörenberg ist im Nebel

Fabian will auf Skitour

Fabian fragte uns schon eine Woche vorher, ob wir dieses Wochenende auf Skitour gehen würden. „Wenn du etwas planst, kommen wir mit“, sagte ich ihm. Also hatte er Ideen gesucht. Leider waren die meisten mit Seilbahnen, was heissen würde: Lange warten, bis man endlich im Gebiet ist. Schliesslich kam er mit dem Vorschlag „Schrattenfluh“. Okay, da können wir von der Strasse aus starten.

So fährt uns Fabian also an diesem Samstagmorgen Richtung Sörenberg zum Startpunkt der Tour. Nicht mal um die Anreise müssen wir uns noch kümmern! Nur ab und zu sagen, wo es langgeht, da er zwar gut Auto fährt, aber die Wege noch nicht kennt. Je näher wir Sörenberg kommen, desto höher sind wir natürlich. Aber selbst in Flühli noch keine Spur von Schnee weit und breit. So langsam sollte der schon kommen. Noch vor Sonnenaufgang erreichen wir den Ausgangspunkt. Und hier hat es endlich auch Schnee, gerade genug. Wir starten also, wie einige andere auch noch. Auf der ersten Alp kommt die Sonne hervor.

Der Nebel steigt

Nach dieser geht es durch einen Wald, der Spur folgend. Interessant ist, dass, wenn jemand eine schlechte Spur hingelegt hat, alle anderen dieser Spur folgen, egal, wie schlecht sie ist. Niemand versucht, eine bessere Spur zu legen. Auch wir korrigieren nur unwesentlich, da Fabian vorauseilt. Früher gingen wir schön gemütlich, damit die Kinder folgen können, heute müssen wir schauen, dass wir Fabian nicht aus den Augen verlieren. Über der Waldgrenze ist das einfacher, insbesondere bei dem sonnigen Wetter, das wir geniessen. Das können offensichtlich nicht alle, über Sörenberg liegt eine dicke Nebeldecke. Bald erreichen wir den Gipfel, von wo wir nun ins Mittelland schauen können. Schauen könnten, denn dieses liegt natürlich erst recht unter dem Nebel. Wir lassen den Blick weit schweifen, bis wir wieder eine Erhebung sehen. Im Nordwesten den Feldberg, im Westen den Jura. Die Alpen sind da schon besser bedient, hunderte Gipfel steigen aus dem Nebel empor. Es ist jedenfalls schön.

Gar nicht so übel, die Abfahrt

Wir versorgen die Felle und machen uns an die Abfahrt. Die Tage zuvor hat es noch geschneit, so dass die zahlreichen Spuren zugedeckt wurden. Wir können also in den jungfräulichen Schnee unsere Linien ziehen. Na ja, jedenfalls dort, wo uns die Vorgänger noch etwas übriggelassen haben. Aber das war zu erwarten auf dieser Modetour. Wir können sie aber geniessen, nähern uns immer mehr dem Nebel. Noch durch den Wald und über die längere Ebene, dann tauchen wir wieder ins Nebelmeer und erreichen glücklich den Ausgangspunkt.

In Flühli kehren wir im gleichnamigen Hotel ein. Ich liebe es, es sieht aus wie vor hundert Jahren, der Boden knarzt beim Betreten der Gaststube. Mit einem warmen Getränk und einem Nussgipfel stärken wir uns und kommen zum Schluss: Es hat sich definitiv gelohnt. Und die Frau und ich waren rundumversorgt, mussten uns um nichts kümmern! Alt werden hat nicht nur Nachteile.

Info

Die Schrattenfluh ist weitherum bekannt als Skitourenziel, es muss schon ganz schlechtes Wetter herrschen, um dort alleine unterwegs zu sein. Aber lohnend ist sie trotzdem, die Leute verteilen sich gut.

Die Route ist auf dem Tourenportal des SAC zu finden:
Von der Hirsegg (Normalroute) Hängst / Hengst (LU) 2091 m

Kommentar verfassen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..