Darf man das überhaupt noch? Biken angesichts der Coronaviruskrise? Ich finde ja, denn wohl nirgends kann ich die „Social Distance“ besser einhalten, als wenn ich frühmorgens alleine oder mit der Frau eine Runde durch Wald und Flur drehe. Und fit halten muss ich mich auch als Bewegungsmensch. Deshalb gibt es Morningride statt Biketowork.

Natürlich fahren wir defensiv, es gibt keine steilen Singletrails, keine Sprünge, nichts dergleichen. Einfach nur biken und geniessen. In der Nacht starten und dem Tag beim Erwachen zuschauen. Ich möchte euch zeigen, was ich in diesen zwei Wochen gesehen habe auf den verschiedenen Touren. Der Vorteil des Morningride ist, dass ich jeden Tag eine komplett andere Route wählen kann. So hat jede Ausnahmesituation auch sein Gutes.

Rund um den Stierenberg

Die erste Morgenausfahrt führte mich um den Menziker Stierenberg. Ich hatte schon einen Plan, wann ich wo sein wollte, um den Sonnenaufgang zu erleben. Es hat nicht hundertprozentig geklappt, aber die Morgenstimmung war fantastisch.

Die Tour:

Ausflug ins Michelsamt

Auf der zweiten Runde wollte ich mehr Aussicht und wusste auch schon, wo ich diese habe: Auf dem Übergang von Beromünster nach Herlisberg würde ich einen schönen Blick auf die Alpen haben. Selbstredend, dass ich dann auch noch beim Vogelmoos vorbeischaute, einem schönen Naturschutzgebiet im Erlosenwald.

Die Tour:

Auf die Aargauer Rigi

Am nächsten Morgen bewegte ich mich in die entgegengesetzte Richtung, fuhr durchs Moos, die grosse, von Landwirtschaft geprägte Ebene, um dann in Zetzwil hoch zu fahren zum Homberg. Unterwegs genoss ich, wieder gut getimed, den Sonnenaufgang.

Die Tour:

Sonnenaufgang am Butteberg

Der Frau wurde es nun zu bunt. Ständig diese Fotos von Sonnenaufgängen! Sie wollte nun auch mitkommen. Nun denn, wir fuhren gemeinsam in der Dunkelheit los mit dem Ziel Butteberg. Wieder hatte ich einen Fotospot im Sinn, wo wir den Sonnenaufgang erleben sollten. Fünf Minuten vorher erreichten wir diesen, wiederum war das Timing perfekt. Wieder dieses Schauspiel der aufgehenden Sonne, leider fehlten diesmal die Wolken, die für etwas Dramatik gesorgt hätten.

Wir setzten den Weg fort auf den Butteberg und fuhren über Rickenbach nach Hause. Den ganzen Tag schwärmte die Frau von der Ausfahrt, sie habe Kraft für den ganzen Tag getankt.

Die Tour:

Zu den Seen

Es war absehbar, dass die Frau wieder mitkommen wollte, was mich natürlich freute. Diesmal wollten wir nicht in die Höhe, sondern hinunter ins Seetal. Über Schwarzenbach fuhren wir hinunter an den Baldeggersee, wo wir eine Pause einlegten und die Landschaft bewunderten. Am Hallwilersee legten wir noch zweimal eine Pause ein, bevor wir all die vernichteten Höhenmeter wieder hochstrampeln mussten.

Die Tour:

Schlussgedanken

Darf man überhaupt noch solche Touren machen? Rein rechtlich halte ich die Regeln alleweil ein, nie ist die Distanz zu anderen Personen grösser, als wenn ich am frühen Morgen auf meinem Bike unterwegs bin. Ich fahre auf schwach befahrenen Strassen sowie auf Feld- und Waldwegen ohne Verkehr, und ich fahre defensiv. Aber vom moralischen Standpunkt her? Wenn andere nicht raus dürfen? Ich halte es für vertretbar, zumal ich etwas für meine Gesundheit, mein Immunsystem mache. Eine Morgenausfahrt ist auch ein Gemütsaufheller, ich komme entspannt und bereit für die Arbeit zurück, voll schöner Eindrücke. Und die Frau hat nun auch Geschmack gefunden, sie wird nicht das letzte Mal mitgekommen sein. So hat alles Schlechte sein Gutes. Und ein letzter Gedanke:

Und wer den Schreibfehler findet, darf ihn behalten.

Zwei Fragen habe ich noch:

Wie hältst du dich fit in diesen Zeiten?

Findest du meine Touren angesichts von Ausgangsbeschränkungen vertretbar?

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