Meine inzwischen traditionelle Muttertagsvelotour hatte ich an einem April-Samstag mit einem SAC-Freund rekognosziert. Die Anforderungen sind jeweils hoch, es darf nicht zu viel Steigung haben, es sollte interessant sein, Abwechslung bieten und so weiter. Und ich glaube, dass wir das gefunden haben.

Im Wauwiler Moos
Im Wauwiler Moos

Wir starten mit unseren Bikes auf dem Parkplatz meines Arbeitsgebers, dort hat es am Samstag genug Platz, um das Auto abzustellen. Wir fahren Richtung Mauensee, dem letzten verbliebenen von drei Seen, die nach der letzten Eiszeit entstanden. Nach der Durchquerung des Waldes fahren wir der Eisenbahnlinie Olten – Luzern entlang. Ein Bikepark bei St. Erhard lässt mich unweigerlich an meinen älteren Sohn denken. Wir werden wohl dann auf der Tour hier einen Halt einlegen müssen. Schnurgerade zieht sich die Strecke der Bahnlinie entlang bis Wauwil. Hier lohnt sich wiederum eine Pause, denn hier ist der Start des Archäologischen Lernpfades Wauwilermoos. Drei Nachbauten von Pfahlbauerhäusern sowie ein Infopavillon bringen uns die Steinzeit näher. Unter http://pfahlbausiedlung.ch/ gibt es noch mehr Wissenswertes. Nun könnte man dem Lernpfad folgen, wir sind ja aber auf einer Biketour. Also durchqueren wir das Wauwiler Moos, das mit dem Ronfeld ein spannendes Biotop aufweist, wo viele seltene Vögel leben oder zumindest rasten auf ihrer langen Reise. Ihr merkt, die Gegend alleine ist schon einen Ausflug wert.

Blick über das Wauwiler Moos in die Berge
Blick über das Wauwiler Moos in die Berge

Wir fahren weiter der Wigger entlang nach Nebikon. Es ist ein Dorf, wie es sie zu Hunderten im Mittelland gibt: Nicht sehenswert, also weiter fahren und die Natur suchen, denn deswegen sind wir unterwegs, nicht wegen Beton. Via Altishofen erreichen wir Dagmersellen, das ebenso schnell durchquert wird, und wir erreichen Reckenbühl, einem noblen Gehöft mit eigener Kapelle. Was sich genau dahinter verbirgt, ist nicht auszumachen. Jedenfalls ist das Gut mit einem schmideeisernen Tor geschützt, dahinter plätschert ein Brunnen.

Dagmersellen. Und schnell weiter fahren
Dagmersellen. Und schnell weiter fahren
Ein scheinbar nobles Gut bei Reckenbühl
Ein scheinbar nobles Gut bei Reckenbühl

Wir fahren weiter, vorbei an Feldern, wo der Löwenzahn in voller Blüte steht. Und erreichen die Buchser-Uffiker Weiherlandschaft mit dem Beobachtungsturm, wo wir uns mal eine Pause genehmigen. Leider ist der Turm jeweils nur am ersten Sonntag des Monats geöffnet. Zum Glück habe ich den Feldstecher dabei. Auf dem Weiher tummeln sich Haubentaucher, Stockenten, Blässhühner und Teichhühner. Dann taucht am Himmel ein Vogel mit langen, schmalen Flügeln und einem langen Schwanz auf, die Merkmale für einen Falken. Aber diesmal ist es nicht der relativ häufige Turmfalke, sondern er ist schwarz-weiss und hat rote „Hosen“: Ein Baumfalke! Wunderschön, ich bin begeistert. Baumfalken bekommt man sonst eher selten zu Gesicht.

Weiher im Undermoos bei Buchs LU
Weiher im Undermoos bei Buchs LU

Kurze Zeit später sind wir in Buchs, einem von vielen in der Schweiz. Es ist ein Bauerndörfchen, aber das wichtigste ist vorhanden: Ein Landmaschinen-, ein Auto- und ein Motorradreifenhändler. Man muss Prioritäten setzen. Das Zentrum bildet die sehenswerte St. Andreas-Kapelle. Nach einer kurzen Steigung fahren wir wieder auf einem Feldweg, nun mit Blick über das ganze Hürntal.

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Nach Wolen, einem Weiler, steigt die Strasse an nach Knutwil, wir überqueren einmal mehr die Autobahn. Von Knutwil fahren wir hinunter ins Surental. Von da an kennen wir die Strecke wieder, fuhren wir doch an einer früheren Muttertagsvelotour schon der Sure entlang (Im Vorgarten der Alpen).

Blühende Wiesen und Bäume vor der Rigi
Blühende Wiesen und Bäume vor der Rigi
Im Surental
Im Surental

Damit war es nicht mehr weit bis nach Sursee. Noch ein letztes Mal die Autobahn überqueren, auf dem lauschigen Spazierweg fahren (ist auch für Fahrräder freigegeben) und zack, stehen wir mitten im Städtchen. Nun ist es Zeit für einen Kaffee. Da springt uns doch das Café Surchat ins Auge, das uns sofort anspricht. Zu recht. Der Kaffee ist sehr fein, die heisse Schokolade „Maison grand cru“ sei die beste, die er je getrunken habe, meint mein Kollege. Nicht zu vergessen die sehr freundliche Bedienung. Rundum zufrieden bringen wir anschliessend die letzten Meter hinter uns und fahren wieder nach Hause.

Würdiges Tourende
Würdiges Tourende

Die Tour mit dem SAC

An der Muttertagsvelotour 2015 nahmen 13 Personen teil. Beim Pumptrack in St. Erhard mussten wir einen ersten Halt machen, denn die Kinder mussten unbedingt diesen ausprobieren. In Wauwil schauten wir uns die Pfahlbauerhäuser an. Wir fuhren weiter der erwähnten Route entlang, an der Sure legten wir die Mittagsrast ein, bevor wir weiter nach Sursee fuhren und die Tour im Café Surchat beschlossen.

Tourinfos

Strecke: Sursee – Wauwiler Moos – Nebikon – Altishofen – Dagmersellen – Undermoos – Buchs – Wolen – Knutwil – Surseer Wald – Sursee
Distanz: 33 Kilometer
Höhenmeter: 200 Meter
Zeit: 2 1/2 Stunden
Höhepunkte: Pumptrack St. Erhard, Wauwiler Moos, Pfahlbauerhäuser, Weiherlanschaft Buchs-Uffikon, Altstadt Sursee
Route Velotour Luzerner Hinterland
Route Velotour Luzerner Hinterland

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