Wir nahmen am Hochtourenkurs des SAC Homberg teil an diesem Wochenende. Dieser sollte rund um die Gitschenhörelihütte am Fusse des Uri Rotstocks stattfinden. Der Tourenleiter meinte, der Kurs sei kindertauglich, der Aufstieg dauere nur 2 1/2 Stunden. Ich schaute die Karte an: Start auf 1000 müM, die Hütte liegt auf 2325 müM. Ich war gespannt, wie wir den Aufstieg in dieser Zeit hinter uns bringen sollen.
Kleinlaut rief der Tourenleiter am Donnerstag an, dass es dann doch mehr als 1300 Höhenmeter wären. Na gut, dann machen wir also eine Bergtour und prüfen die Kondition der Kinder. Der erste Teil führte durch den Wald, was angenehm war bei dieser Hitze. Und bei der Biwaldalp konnten wir auch noch den Durst löschen. Der zweite Teil der Wanderung war nun alpiner, er führte unter dem Uri Rotstock durch. Die Runsen, welche wir queren mussten, waren zum Teil immer noch mit Schnee gefüllt. Aber auch das Queren von solch heiklen Passagen muss geübt werden, gibt es doch immer wieder schwere Unfälle durch Ausrutschen auf Schnee. Ohne Pickel möchte ich jedenfalls hier nicht durch, schon gar nicht mit einer Gruppe.
Gegenüber erblickten wir die Kette des Engelberger Rotstockes und des Chaiserstuhl, der im Winter eine einfache Skitour bietet. Vor dem Schlussaufstieg gab es nochmals eine Ausbildungseinheit: Rutschen und bremsen im Schnee. Diesmal war es ungefährlich, das Schneefeld lief unten aus.
Es rumpelt!
Noch wartete das letzte steile Stück auf uns. Ich ging mit meinem Älteren am Schluss der Gruppe. Plötzlich rumpelte und polterte es über uns: Steinschlag! Uns klopfte das Herz bis zum Hals, zumal wir nicht sahen, wo genau die Steine rollten. Aber zum Glück kamen sie nicht in unsere Richtung. Zügig querten wir zum Pass, immer wieder auf die Hänge über uns schielend. Nun war es nicht mehr weit bis zur Hütte, mit Ausbildung wurde heute aber nichts mehr.
In der Hütte
Die Hütte liegt am Rande eines Hochplateaus und bietet eine spektakuläre Fernsicht. 1949 wurde sie direkt am Rande des Gletschers gebaut. Dieser ist inzwischen aber einige hundert Meter weit weg. Wir machten es uns gemütlich, genossen die Sonne, welche ein Spektakel sondergleichen bot und die Landschaft in sanftes Abendlicht tauchte.
Auf dem Gletscher
Am nächsten Tag kamen wir doch noch auf den Gletscher. Zuerst wurde das Gehen in verblocktem Gelände geübt, bevor wir die Steigeisen anzogen, für die Kinder ein Highlight. Auch das Gehen am Seil über den Gletscher wollte geübt sein, ebenso das Rutschen und Auffangen, welches aus Sicherheitsgründen ohne Steigeisen ausgeführt wurde und für Gaudi sorgte.
Auch wenn der Kurs etwas anders verlief als geplant, war er doch ein Erfolg. Den Kindern jedenfalls hat es gefallen und sind nun bereit für grössere Taten.