Diese einfache Wanderung führt uns von Bad Ragaz zum Bad Pfäfers und der Taminaschlucht, wo die Thermalquelle aus dem Fels sprudelt. Wer die vier Kilometer nicht zu Fuss bewältigen kann oder will, nimmt das Postauto bis zum Bad. Die Thermalquelle wurde 1240 von zwei Jägern entdeckt, worauf sich ein Bädertourismus entwickelte. 

Wir starten direkt im Zentrum von Bad Ragaz und folgen dem Wegweiser Taminaschlucht. Die Bäume tragen ihr in allen Farben leuchtendes Farbkleid, die Sonne scheint zwar, aber noch nicht in die enge Schlucht. Diese wird links begrenzt durch eine riesige Felswand, rechts zieht sich ein steiler Wald hoch. Dazwischen fliesst die Tamina, der wir nun gegen die Fliessrichtung folgen.

Auf der Strasse lässt es sich prima flanieren und parlieren. Kommt jedoch ein Postauto entgegen, wird es sehr eng, man muss den Bauch einziehen.
Weiter hinten im Tal sehen wir plötzlich hoch oben auf beiden Talseiten Kräne. Hier entsteht eine Brücke, die die ganze Schlucht überspannen und dereinst die Orte Pfäfers und Valens verbinden soll.
Der Fluss hat sich hier tief in das weiche Schiefergestein gefressen. Dass er nicht immer so zahm ist wie gerade jetzt, sieht man am Schwemmgut, das im Flussbett und am Ufer liegt. Überall hat es Baumstämme, Äste und anderes Treibgut, das hängen geblieben ist.
Auf ungefähr halbem Weg liegt die Haltestelle Schwattenfall, eigentlich nichts erwähnenswertes. Auch nichts besonderes ist der Brunnen dort. Das Spezielle hier ist, dass aus diesem Brunnen warmes Wasser strömt, genauer 36° C warmes Thermalwasser.

Gemütlich geht es weiter, bis wir Bad Pfäfers erreichen. Es ist das älteste erhaltene Barockbad der Schweiz. Die Kurgäste mussten zum Teil tagelang im warmen Wasser liegen, dafür sollen sie ihre Gebrechen losgeworden sein. Bevor das Bad erbaut wurde, wurden die Kurgäste direkt in die Schlucht heruntergelassen, was wohl nicht jedermanns Sache war.

Heute kann man die Bäder im Gebäude besichtigen, ein Museum zeigt die Geschichte des Bades. Eine Kapelle diente der religiösen Andacht.

Ein Restaurant stillt die kulinarischen Gelüste, ein Selbstbedienungskiosk versorgt die Wanderer, die sich schnell mal eben verköstigen wollen.
Die eigentliche Schlucht betritt man nach Einwurf von fünf Franken durch ein Drehkreuz. Ein 450 Meter langer Weg, auf den letzten Metern durch einen Stollen, führt uns zur Thermalquelle. Es wird schnell wärmer und feuchter. Hinter einer Scheibe sprudelt das begehrte warme Wasser, dessen Mineralien den Fels in allen Farben verfärbt haben.

Das Wichtigste in Kürze