Das Lidernengebiet im Riemenstaldertal ist bekannt und beliebt bei Skitourengehern, Kletterern und Wanderer. Ausgangspunkt für all diese Aktivitäten ist die Lidernenhütte, die schon seit Jahrzehnten von Pius Fähnrich und Irene Kamer Fähnrich umsichtig und mit Leidenschaft geführt wird. Da wir schon weit über zehn Jahre nicht mehr auf der Hütte waren, wurde es wieder mal Zeit, das Gebiet zu besuchen. Wir wählten den Rossstock (2461 müM) als erstes Wanderziel in dieser Saison aus, zur Abwechslung mal im Sommer.
Rossstock: Zur Abwechslung mal im Sommer
Ich war schon fünfmal auf dem Rossstock. Aber noch nie im Sommer. Daher war ich gespannt auf die Tour. Wir fuhren mit dem offenen Seilbähnli von Chäppeliberg nach Gitschene hoch. Es war sonnig, die paar Quellwolken am Himmel störten uns nicht. Der Wetterbericht versprach schliesslich stabiles Wetter. Wir starteten also unser Unternehmen „Sommerzeit“. Schon bald mussten wir auf die Karte schauen. Im Winter war es einfacher, da geht man einfach dort hoch, wo es am einfachsten ist. Wir erreichten eine erste Alp. Dort trafen wir auf jene, die in der Hütte übernachtet hatten. Sie hatten aber alle ein anderes Ziel, den Spilauersee, den Hagelstock, die Eggberge im Schächental drüben oder noch viele andere. Für den Rossstock schien sich kaum jemand zu interessieren. Dafür wir umso mehr. Der Weg war starker Erosion ausgesetzt, die Pfade sind ausgewaschen. Rund um uns herum piepste und zwitscherte es: Die Bergpieper begleiteten uns die ganze Tour.
Schneehuhn, Alpenglöcklein & Co.
Gegenüber erblickten wir die Bergstationen von Fronalpstock und Klingenstock vom Skigebiet Stoos, wo wir unsere ersten Skiferien verbrachten. In der Ferne glitzerte der Vierwaldstättersee, dahinter erhob sich die Rigi. Schneefelder säumten nun unsere Weg. Die einen zogen es vor, darauf zu gehen, die anderen blieben auf dem Weg. Plötzlich läuft vor Silvan ein Tier weg: Ein Alpenschneehuhn! In seinem gesprenkelten Sommerkleid ist es bestens getarnt in dieser Umgebung. Die Alpenflora beginnt erst jetzt zu blühen. Es war faszinierend: Dort, wo tags zuvor der Schnee weggeschmolzen war, blühten nun Alpenglöcklein. Es ist wahrlich eine Blütenexplosion.
Ein ausgesetzter Gipfel
Wir näherten uns immer mehr dem Gipfel, der sich gegen oben hin zuspitzte. Der Weg wurde steiler, wir gewannen schnell an Höhe. Über einen breiten Grat erreichten wir den Gipfel. Links und rechts fallen die Wände senkrecht ab, man darf also nicht zu nah an den Rand treten, das das Gelände abschüssig ist. Nach der Gipfelpause bargen wir den „Rossstock“-Geocache.
Den Abstieg bewältigten wir schnell. Hilfreich warene die Schneefelder, auf denen wir hinunterrutschten. Im Nu waren wir in der Lidernenhütte. Dank ihrer Lage konnten wir einen herrlichen Sonnenuntergang geniessen.
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