In der Camargue beobachteten wir zahlreiche Limikolen. Eine begegnete uns aber immer wieder: Der Steinwälzer. Anders als andere Limikolen hat er einen relativ kurzen, kräftigen Schnabel, mit dem er Muscheln und Steine umkehrt, um darunter nach Fressbarem zu suchen. Einer, der Steine wälzt eben.
Wiss.: Arenaria interpres
Franz.: Tournepierre à collier
Eng.: Ruddy Turnstone
Wie man erkennen kann, weisen die Benennungen in anderen Sprachen ebenfalls auf seine aussergewöhnliche Tätigkeit hin: Er schiebt seinen konischen Schnabel unter Steine, Muscheln und so weiter, um diese dann mit einer kräftigen Bewegung zu wenden, um darunter nach verborgenem Fressen zu suchen.
Aussehen und Lebensweise
Der Steinwälzer ist ungefähr starengross. Sein Erscheinungsbild ist eher untypisch für eine Limikole: Kurzer, relativ dicker Schnabel, kurze Beine und ein kräftiger Körperbau. Seine Beine sind das ganze Jahr über orange. Er brütet in Skandinavien an den steinigen Küsten. Im Winter findet man ihn auch im Watt und auf Schlammflächen an den Küsten von Deutschland bis hinunter nach Portugal und Spanien sowie Nordafrika.
Einige Fakten zum Steinwälzer
Vogelgruppe: | Schnepfen |
Länge: | 22-24 cm |
Spannweite: | 43-49 cm |
Gewicht: | 80-110 g |
Brutort: | Boden |
Brutdauer: | 22-24 Tage |
Jahresbruten: | 1 |
Gelegegrösse: | 4 |
Nestlingsdauer/ Flugfähigkeit: |
19-21 Tage |
Bedrohung CH: | n/a |
Bedrohung weltweit: | NT (potenziell gefährdet) |
Daten Vogelwarte.
Unser Erlebnis in der Camargue
Bis zu diesen Ferien hatte ich erst einen einzigen Steinwälzer gesehen, am Flachsee, ganz weit weg. In der Camargue waren sie gleich hinter dem Campingplatz, wenn man sich ruhig verhielt, kamen sie bis auf ein paar Meter heran. Ich schloss sie jedenfalls schnell ins Herz und schaute immer zuerst nach ihnen, wenn wir an den Strand gingen.