Einmal ums Schloss Tarasp biken

Einmal ums Schloss Tarasp biken, das sollte man bei einem Aufenthalt in Scuol schon gemacht haben. Wir sattelten unsere Bikes und begutachteten das Schloss, indem wir es weiträumig umrundeten, sogar mehrmals.

Einmal ums Schloss Tarasp biken

Wir waren zwar schon einmal in Scuol während unserer Inn-Radreise, trotzdem finden wir nicht den schnellsten Weg über den Fluss. Im alten Dorf kommen wir an einem Brunnen vorbei, der Mineralwasser führt. Es mundet, perlt leicht wegen der natürlich enthaltenen Kohlensäure. Wir fahren ab zur alten Holzbrücke, danach steil wieder hoch. Dabei wollten wir doch über die Gurlaina-Brücke, wo wir ohne Steigung auf die andere Seite gekommen wären. Auch so erreichen wir Vulpera, wo die eigentliche Tour startet bei einem eindrücklichen Hotel mit einem ebensolchen Park aus der Hochzeit der Wasserkuren zu Beginn des Jahrhunderts. Ebenfalls ist dort das hauseigene Kraftwerk zu sehen, das von 1894 bis 1979 in Betrieb war.

Das Kraftwerk von Vulpera

Der grosszügige Park des Hotels

Da liess es sich wohl gut kuren

Das Schloss Tarasp dominiert

Wir folgen der Route 441 von SchweizMobil, am Golfplatz vorbei, bevor die ersten Singletrails warten. Diese führen zuerst abwärts, danach allerdings mehrheitlich aufwärts. Über Wiesen fahren wir durch einen Weiler und wieder abwärts in ein Tobel, wo wir die Abzweigung verpassen, was sich aber im nachhinein als der bessere Zug entpuppt. Wir fahren nach Tarasp, immer das eindrückliche Schloss hoch auf dem Hügel vor Augen. Am Lai da Tarasp ist der ideale Zeitpunkt für eine Pause. Auf dem See schwimmt eine grosse Kugel, ein Kunstwerk von Not Vital, dem weltbekannten Künstler, dem auch das Schloss gehört.

Schloss Tarasp

Am Lai da Tarasp

Der Lai Nair, ein Naturjuwel

Wir besteigen wieder unsere Bikes, nun wird es steil. Der Weg führt hoch zum Lai Nair, der in einem wunderbaren Moorgebiet liegt, das schon das Herbstkleid angezogen hat. Beim Blick in den See wird klar, warum er Lai Nair, also Schwarzsee, heisst, das moorige Wasser ist ganz dunkel.

Statt den Strassen folgen wir dem Wanderweg, der sich als ziemlich anspruchsvoll weil verblockt entpuppt. Über Wurzeln und zwischen Steinen hindurch zirkeln und rollen wir nach unten. Die Jungs haben einen Riesenspass, der auf der Strasse unten endet, aber immerhin auch beim Gasthaus Avrona. Wir geniessen die Sonne auf der Terrasse und feinen Kuchen. Als wir wieder aufbrechen wollen, fragt uns der Kellner, wo wir runterfahren. „Da drüben den Trail runter.“ „Oh, der ist ganz cool, viel Spass!“ Wenn das ein Local sagt, dann kann es eigentlich nicht schief gehen.

Und so ist es auch, der Trail ist der Hammer! Er scheint ganz neu gemacht zu sein und ist vom Wanderweg getrennt. Wir fetzen runter und sind viel schnell wieder in Vulpera, dafür haben alle ein breites Grinsen im Gesicht. DAS war richtiges Biken, nicht wie letztes Jahr in Wildhaus. Wir fahren zurück nach Scuol, überqueren die Gurlaina-Brücke, die ich eigentlich schon in der Hinfahrt nehmen wollte.

Zwei weitere Varianten

Wir sind noch zweimal in der Gegend gefahren, immer Varianten von der Route 441. Das eine Mal war eigentlich die Alp Plavna das Ziel, da der Jüngste nicht fit war, kürzten wir die Runde ab. Das zweite Mal fuhren wir nach Tarasp hoch bis Clüs Sura, dann zum Lai Nair. Von dort wechselten wir wieder auf die offizielle Route 441, allerdings nur ein kurzes Stück. Ein Singletrail der Kante entlang führte uns direkt zum Restaurant Avrona. Nach dem Restaurant versuchten wir der Avrona-Bike 440 zu folgen. Beim Wasserreservoir Bellavista wurden wir aber völlig fehl geleitet. Auf dem GPS schienen wir uns zwar auf der Route zu befinden, aber wir standen buchstäblich im Wald. Nach einigem lupfen und schieben erreichten wir wieder einen Weg, von da an war die Route top. Beim Wasserreservoir muss man geradeaus, nicht links abbiegen. Oder dann vom Aussichtspunkt wieder zurück zum Reservoir.

Info

Die Tour kann fast beliebig verlängert oder verkürzt werden, den Lai Nair sollte man aber auf jeden Fall besuchen.