Das Klettergebiet „Les Plans“ oberhalb Leysin sei kinderfreundlich, hiess es. Klar, dass wir das Gebiet testen mussten. So fuhren wir hoch bis zum Parkplatz (ja, wir nahmen das Auto, obwohl ich das sehr ungern zugebe) und nahmen das Gebiet genau unter die Lupe.
Die Wand sahen wir vom Parkplatz her. Wie man aber dort hin kommt, war uns noch nicht ganz klar, also stiegen wir einfach am Rand der Weide hoch. Nach einer Viertelstunde erreichten wir den Wandfuss. Voller Eifer machten sich die Kinder bereit, beide wollten vorsteigen. Also gut, schliesslich soll das ja ein kinderfreundliches Gebiet sein. Die Hakenabstände sahen sportlich aus, aber vielleicht waren die Routen ja nicht so schwer. Bald kamen sie aber nicht mehr weiter. Wir Eltern beendeten dann die Route. Und sahen, woran sie scheiterten. Wenn man 180 Zentimeter lang ist, sind die Routen tatsächlich 4b oder 4c, für die Kinder allerdings waren die Griffe ausserhalb jeder Reichweite. So ging es auch mit den weiteren Routen. Für uns Eltern machbar, aber für die Kinder war es schon eine Herausforderung oder gar unmöglich. Aber der Fels war top, unten Löcherfels, oben Rillen, die wie versteinerte Wellen aussahen. Und sehr griffig. Wir versuchten oder kletterten noch ein, zwei Routen, dann packten wir wieder zusammen. Die Hitze machte uns zusätzlich schlapp, die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel.
Fazit: Es kommt darauf an, was man unter kinderfreundlich versteht. Wenn man Kinder hat, die nur mal ein bisschen rumhängen und probieren wollen, ist es OK. Für solche, die vorsteigen wollen, ist das Gebiet eher ungeeignet, da halt schon viel über die Körpergrösse geht. Die Griffe und Tritte sind zwar gut, aber eben zum Teil weit auseinander. Für Kinder ist die Tour d’Aï definitiv besser geeignet.
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