Im Luzerner Hinterland, bei Ettiswil, befindet sich in einer ehemaligen Kiesgrube ein kleines Naturparadies. Seit mehr als 40 Jahren dient es als Naturlernort. Wir machten wieder mal einen Besuch bei Frosch & Co. Meist kinderwagentaugliche Wege machen den Ort zu einem perfekten Familienausflug.
Das Naturlehrgebiet Buchwald liegt etwas ausserhalb von Ettiswil in Richtung Grosswangen, vis-à-vis des Wasserschlosses Wyher, Ein Teil der Kiesgrube ist immer noch in Betrieb, so dass unter der Woche mit Maschinenlärm gerechnet werden muss. Überquert man die Brücke zum Naturlehrgebiet, taucht man ein in die Welt der Teiche und Tümpel. Teiche darum, weil sie künstlich angelegt wurden, wohingegen Weiher natürlichen Ursprungs sind. Tümpel haben die Eigenschaft, zeitweise trocken zu fallen. Einige Arten, wie zum Beispiel die Gelbbauchunke oder die Kreuzkröte, sind darauf angewiesen, damit sich die Fressfeinde der Kaulquappen, zum Beispiel Libellenlarven, nicht festsetzen können.
Im ersten kleinen Teich platscht es rundherum, als wir hinzutreten. Teichfrösche hüpfen ins Wasser, verstecken sich unter den Blättern.
Etwas höher und sonniger liegen drei grosse Teiche. Auch dort hüpfen überall Frösche ins Wasser, als wir ans Ufer treten. Andere Frösche wiederum lassen sich nicht stören, bleiben auf ihren Steinen sitzen. Libellen, kleine und grosse, schwirren umher und jagen Mücken oder sind mit der Paarung beschäftigt. Stege ermöglichen es, dass man mitten im Teich stehen und das Leben dort beobachten kann. Silvan, unser Naturforscher, entdeckt eine Ringelnatter, das Tier des Jahres 2015 von Pro Natura. Diese findet hier natürlich einen gedeckten Tisch vor, sind Frösche doch ihre Leibspeise. Und noch wichtig: Ringelnattern sind völlig harmlos, ausser man ist ein Frosch.
Für Kinder gibt es eine eigene „Kiesgrube“, wo sie mit Sand und Steinen hantieren können, wenn sie genug Frösche gesehen haben.
Es gibt nicht nur die Tümpel und Teiche, sondern auch trockene, sandige Standorte, wo sich Zauneidechsen und allerlei Käfer aufhalten. Im Zentrum steht der Turm, wo sich das Labor befindet. Den oberen Teil des Turmes bewohnen Fledermäuse. Auch die WC-Anlagen sind darin zu finden, wenn mal jemand muss.
Nicht alle Wege sind kinderwagentauglich, schmale Pfade führen durch Wiesen und Wäldchen, was für die Kinder natürlich spannend ist. Auch hier kann man allerhand antreffen. Am Ufer der Rot finden wir einen gedeckten Picknickplatz und eine Feuerstelle vor. Die Feuerstelle ist allerdings nur für die Helfer und geführte Gruppen, normale Besucher dürfen auf dem Gelände kein Feuer machen (aktuell sowieso nicht, es herrscht absolutes Feuerverbot im Kanton Luzern).
Neben dem Rastplatz finden wir verschiedenste Arten von Wildbienenbehausungen. Auf unserer Pirsch zu den nächsten Weihern entdecken wir eine Grosse Königslibelle, eine kleine Ringelnatter, Posthornschnecken und eine Stabwanze, deren verlängertes Hinterteil als Schnorchel dient. Mit der Becherlupe können wir das Tier noch besser sehen. Dieses Instrument ist interessant für Kinder und im Spielwarenhandel erhältlich. Nach so viel Entdeckungen kommt langsam der Hunger auf, und auch die Hitze lässt uns wieder nach Hause zurück kehren. Aber wir werden bestimmt wieder mal vorbei schauen.
Mehr Infos: www.naturlehrgebiet.ch
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