Die Wanderung ist auf der offiziellen Seite von Villars Tourismus, aber allzu viel wird darüber nicht verraten. Nur, dass sie durch das Trou à l’Ours führt, durchs Bärenloch. Das lässt uns gwundrig werden, zudem ist das Vallée de Nant ein Naturschutzgebiet. Gute Gründe also, unseren Gwunder zu stillen.

Die Pointe des Savolaires
Die Pointe des Savolaires

Kaltstart

Das Tal liegt noch im Schatten, die hohen Berge schirmen die Sonne ab. Es war eine klare Nacht, entsprechend kalt ist es, um die null Grad. Wir wandern am Jardin Alpin vorbei, ein Besuch lohnt eher im Sommer als jetzt im Herbst. Das Tal ist eng, links ragen Felswände fast senkrecht in die Höhe, rechts finden wir Wald und Grashänge, die in den Felsen der Pointe de Savolaire gipfeln. Im Talgrund selber finden wir nebst Fichtenwald auch Weiden. Langsam weichen die Schatten der Sonne, die hinter dem Grand Muveran hervortritt. Ein Wegweiser leitet uns über den Bach, wir kommen an die Sonne. Aber noch immer wissen wir nicht, was das Trou à l’Ours ist.

Was erwartet uns beim Bärenloch?

Jedenfalls geht es aufwärts durch niederen Wald und durch Grashänge. Der Weg wird zunehmend ausgesetzter, er ist mit Ketten gesichert. Mit einem Male verschwindet die Kette in einem Felsloch, welches sehr eng ist. Silvan, der vor mir geht, gibt mir seine Kamera und seinen Rucksack, bevor er durchs Loch klettert. Ich reiche ihm seine Sachen nach und gebe meine gleich mit. Das macht Laune, selbst Wandermuffel Fabian findet das spassig. Das Schwierigste ist nun vorbei, der Weg ist jetzt weniger ausgesetzt. Wir wandern abwärts, bis wir Cinglo, eine kleine Lichtung mit einer Hütte, erreichen, die ideal ist für eine Rast. Praktisch, dass eine Bank noch an der Sonne steht, man schätzt sie jetzt im Herbst.

Abstieg in den Nebel

Beim Aufbruch steigen Nebelfetzen auf und ehe wir uns versehen, sind wir im Nebel. Das macht den Abstieg gleich geheimnisvoller und unheimlich, ein profaner Wurzelstock wird zu einem Fabelwesen. Zwischendurch gehen wir auf einer Forststrasse, dann wieder auf einem ziemlich steilen Wanderweg. Kurz vor dem Ziel sind wir unter dem Nebel, der Zauber ist vorbei, die Wanderung ebenso. Schön war’s!

Info

Diese relativ kurze Wanderung ist sehr abwechslungsreich und erfordert Trittsicherheit.

Start: Parkplatz Pont de Nant
Ziel: Parkplatz Pont de Nant
Strecke: Parkplatz Pont de Nant – Pierre de la Diablesse – Brücke – Trou à l’Ours – Cinglo – Les Crots – Parkplatz Pont de Nant
Distanz: 6,8 Kilometer
Höhenmeter: 460 Meter
Wanderzeit: 2 ½ Stunden
Schwierigkeit: T2
GPS-Track: Route Trou à l’Ours
Höhepunkte: Kettenweg, Kletterei durch das Felsloch, Naturschutzgebiet Vallon de Nant
Alternative: Über den Col des Pauvres kann man nach Les Plans-sur-Bex oder über die Pointe des Savolaires zurück nach Pont de Nant.

Relive ‚Durchs Trou à l’Ours‘

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