Uns hat es ein Vogel angetan: Die Waldohreule, ein heimlicher Waldbewohner. Vor zwei Wintern entdeckten wir eine im Wald hinter dem Haus. Sie sass die ganze kalte Jahreszeit immer im selben Baum, letzten Winter auch. Sogar eine zweite Eule gesellte sich dazu!
Wenn wir im Sommer nachts in den Wald gingen, konnten wir manchmal ein scharfes Fiepen hören, ein untrügliches Zeichen dafür, dass flügge Eulenküken in der Nähe sind! In diesem Winter haben wir sie leider (noch) nicht angetroffen in ihrem Wintereinstand.
Aussehen und Lebensweise
Das Gefieder ist rindenfarbig, so dass er tagsüber kaum sichtbar ist, wenn er still auf einem Baum ruht. Die „Ohren“ sind nur Federn. Sie ist ungefähr 31 – 37 cm lang und hat eine Spannweite von 86 – 98 cm. Die Eule bewohnt Wälder in der Nähe von offenen Flächen und brütet in verlassenen Nestern anderer Vögel, vor allem Krähennester. Der Vogel ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, deren Überreste sie als Gewölle wieder auswürgt. Der Balzruf ist ein tiefes, dumpfes „Huu“.
Verbreitung in der Schweiz
Der Bestand wird auf 2000 – 3000 Paare geschätzt. Die Waldohreule ist hauptsächlich im Mittelland und im Jura verbreitet. Erfreulicherweise hat sich der Bestand seit den Fünfzigerjahren vergrössert, er hängt aber vom Nahrungsangebot ab und unterliegt Schwankungen. Regional ist jedoch auch ein Rückgang feststellbar, so zum Beispiel am Bodensee. Förderlich für die Waldohreulen sind abwechslungsreiche Strukturen mit Buntbrachen im Landwirtschaftsgebiet, die zu einem höhen Nahrungsangebot führen. Ebenfalls hilfreich sind Feldgehölze und Hecken, wovon auch viele andere Tierarten profitieren.
Quellen: „Die Vögel der Schweiz“, „Schweizer Brutvogelatlas 2013 – 2016“
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