Nun, da es sich immer noch nach Spätwinter statt Spätfrühling anfühlt, gebe ich mal einen Indoor-Tipp durch. Es ist da drinnen zwar nicht wesentlich wärmer, aber man bleibt wenigstens trocken. Das ist ja auch schon mal was, oder? Nun, mein Tipp befindet sich zwischen Sursee und Huttwil und zeigt einen wichtigen Teil der Schweizer Kultur und Wirtschaft.
Im oberen Stockwerk werden Handwerke vorgestellt, von denen wir heute kaum mehr eine Vorstellung haben: Drechsler, Wagner, Schindelmacher, Küfer, Korbmacher. Oder wer weiss noch, was ein Häftlimacher ist? All diese Berufe werden vorgestellt mitsamt den verwendeten Werkzeugen. Zum Teil sind auch wieder Modelle der ganzen Anlage zu bewundern, zum Beispiel beim Schmied oder beim Zimmermann. Weiter hinten in der Halle sind verschiedene Pflüge zu bestaunen.
Im Hauptgebäude finden wir eine Ausstellung zum bäuerlichen Leben und über Bienen. Wir erfahren Aufschlussreiches über die Entwicklung der Schweizer Landwirtschaft. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hauptsächlich Ackerbau betrieben, nur in der Alpwirtschaft dominierte die Milchproduktion. Ab diesem Zeitpunkt wurde aber der Ackerbau wegen den billigen Importen aus Österreich-Ungarn und Russland und sogar aus Übersee unrentabel, man verlegte sich nun auf die Milchwirtschaft, was aber die Alpenregionen konkurrenzierte.
Wer noch nicht genug hat, findet 200 Meter Richtung Sursee unter dem Titel Agrovision einen Biobauernhof mit Restaurant, Bioladen und Biokäserei. Man kann beim Käsen zuschauen, gluschtige Bioprodukte kaufen, gemütlich einen Kaffee trinken oder noch mehr über Bienen erfahren. Die Kinder erfreuen sich an den Zwergziegen, Wollschweinen und Hühnern oder tollen auf dem Spielplatz umher.Nach mehr als drei Stunden waren durch die Ausstellung durch und hatten das Gefühl, die Informationen nur ein wenig überflogen zu haben. Zu den Maschinen in der Halle gab es leider nur die technischen Angaben. Zu gerne hätten wir manchmal gewusst, wie diese oder jene Maschine eingesetzt wurde. Der Einsatzzweck war nicht immer klar. Ein Umbau der Ausstellung ist aber geplant. Wenn sie so gut wird wie jene im Hauptgebäude, wird sie gut.
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