Um den Hallwilersee sind wir ja schon geradelt, um den Baldeggersee gleich daneben noch nicht. Höchste Zeit, diese Lücke zu schliessen. Wir hätten es uns einfach machen und am Slow-up vor ein paar Wochen mitmachen können, aber eben: Wir fahren lieber in der Natur draussen, entsprechend habe ich eine Route ausgetüftelt.

Zwischen Herbst und Sommer

Der Start ist der gleiche wie bei der Biketour in der 5-Sterne-Region: Am Weiler Lüsch vorbei nach Schwarzenbach, dort weiter über den Rücken der Erlosen, durch den Wald derselbigen bis zum Vogelmoos, wo wir die obligate Pause einlegen. Die Farben sind schon ziemlich herbstlich, die Temperaturen allerdings hochsommerlich. Die Luft ist dunstig, man sieht kaum in die Berge.

Teich im Vogelmoos

Blick vom Aussichtsturm

Wiesenkerbel im Herbst-Outfit

Pfad durch das Naturschutzgebiet

Abwärts auf Singletrails

Bei der Verbindungsstrasse Römerswil-Neudorf biegen wir nun nach links statt nach rechts ab. Wir fahren über Felder und durch Wälder, vorbei an Bauernhöfen. Bei Kriesbühl zweigt ein Feldweg ab, relativ steil und schmal, also schon fast ein Singletrail, uns gefällt’s. Bei der nächsten Abzweigung zeigt mein GPS in eine Wiese mit Fahrgleisen. Also wird da auch ein Weg sein, auch wenn die Bewohner des Bauernhauses, an denen wir vorbei fahren, komisch schauen. Hinein in den Wald auf dem holprigen Weg, sieht cool aus!

Bis Kunststoffrohre die Wegwahl drastisch einschränken. Jemand hat hier den ganzen Weg hinunter den Längsweg Rohre gelagert. Wir müssen immer wieder absteigen und die Bikes drüber hieven. Wir kommen an eine Verzweigung, die so nicht auf der Karte steht. Gemäss GPS geht es noch weiter abwärts, dann links. Ich fahre mal vor, der Dschungel wird immer dichter. Dort, wo man links abzweigen müsste, würde der Weg in ein Tobel führen. Wenn denn ein Weg da wäre. Ich kehre wieder um, wir nehmen den bequemen Weg und fahren hinab nach Huwil, queren auf einem Singletrail eine Wiese. Beim Ronfeld legen wir eine Pause ein, gleichzeitig können wir zwei Störche beobachten hinter der Holzwand, die als Sichtschutz dient.

Singletrail bei Römerswil

Noch ein Singletrail übers Feld

Aussicht auf den Wildspitz und die Rigi

Bei Hochdorf

Störche und Graureiher im Ronfeld

Rast hinter dem Sichtschutz, der praktischerweise auch Schatten gibt.

Neue Ansichten

Wir fahren nach Baldegg, am Kloster vorbei und nach Ferren, wo wir wieder auf einen bekannten Weg treffen, den wir bei unserer Wanderung im Nebel entdeckt haben. Wir rollen bequem auf dem Radweg, dann hoch in den Wald, durch Rebberge unter dem Schloss Heidegg durch und hinunter nach Gelfingen, queren gesichtslose Einfamilienhausquartiere in Hitzkirch, bevor wir von Richensee übers Land nach Ermensee fahren.

Die Strecke auf der Hauptstrasse sind wir schon oft gefahren, aber hier eröffnen sich uns ganz neue Ansichten der Gegend. Wir nähern uns also von hinten Ermensee, durchqueren hier ein ursprüngliches Dorf mit Bauernhäuser, alten Bäumen neueren Häusern, die sich aber gut ins Bild einfügen. Es lohnt sich, diesen Ort mal mit dem Velo zu durchfahren! Ab hier sind wir auch wieder auf einer anderen bekannten Route, der Hallwilersee-Tour (siehe hier und hier). In ländlicher Umgebung fahren wir weiter nach Mosen, halten beim Riedweid-Markt, einem Bauernladen, wo man sich auch hinsetzen und einen Kaffee oder Süssmost geniessen kann. Wir kaufen einen grossen Lebkuchen und essen die Hälfte sofort, die andere nehmen wir mit nach Hause. Dachte ich mir. Die Kinder sind anderer Ansicht und putzen die zweite Hälfte auch noch weg. Biken macht offenbar hungrig.

Zwischen Baldegg und Ferren

Über die Felder nach Gelfingen

Schöner Radweg über dem Baldeggersee

Doch noch ein Blick auf den Baldeggersee

Schloss Heidegg

Perfekt gelegen: Der Boxenstopp für Wanderer und Biker

Leckere Auswahl an selber gemachten Produkten

Schmeckt fein: Apfelsaft aus Seetaler Hochstammbäumen

Ohne Stau wieder zu Hause

Wir fahren weiter nach Beinwil auf dem Radweg und dem altbekannten Weg nach Hause, der nochmals einige Körner kostet, denn vom See her sind es nochmals 150 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt. Um zwei am Nachmittag sind wir bereits wieder zu Hause. Tja, so 40-Kilometer-Touren sind nicht mehr Ganztagesunternehmen mit den Jungs. Und später hören wir die Verkehrsnachrichten: „Stau hier, Stau dort, Verkehrsbehinderung überall…“. Da loben wir uns doch die Heimat, wo es immer noch viel zu entdecken gibt. Und geniessen den Rest des Tages lieber im Garten als im Stau.

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