Im Herbst zieht es die Schweizer in den Süden ans Meer, uns halt eher in die Berge. Und trotzdem sind wir auf dem Meeresboden gewandert. Wie das?

Es ist allerdings schon eine Weile her, dass hier im Toggenburg ein Meer war, nämlich im Erdmittelalter, noch vor der Alpenfaltung. Die Sedimente versteinerten und wurden bei der Entstehung der Alpen in die Höhe gehoben, so dass wir jetzt hier quasi auf dem Meeresboden wandern.

Mehr dazu können wir auf dem geologischen Rundweg erfahren, der auf zwölf Tafeln Interessantes zur Urzeit vermittelt. Der Weg weist keine nennenswerten Höhenunterschiede auf. Am Morgen gehen wir noch im Schatten des Gamserruggs, vis-à-vis erhebt sich der Chäserrugg, der mit einer Seilbahn erschlossen ist. Dazwischen liegt ein kleines Tal, so dass wir den perfekten Einblick in die Gesteinsschichten erhalten. Sie stammen aus unterschiedlichen Erdepochen, wie wir auf den Tafeln erfahren.

Auf dem Weg in den Schatten

Blick ins Säntismassiv

In der Felsarena, wo die Schichten sichtbar sind

Der Weg hat nur wenig Steigung

Infotafel über die Gesteinsschichten

Start zum geologischen Rundweg

Hinter dem Gamserrug durch

Auch über die nähere Vergangenheit, sprich nach der Eiszeit, erfahren wir einiges. So war die Gegend schon in der Steinzeit besiedelt, wie Funde im nahen Wildmannlisloch zeigen. Dort fand man Knochen von Höhlenbären, Gämsen, Hirschen, Wölfen, Murmeltieren und sogar eines Höhlenlöwen.

Nun umrunden wir den Gamserrugg südlich, es geht etwas abwärts, bevor uns ein Gegenanstieg wieder auf die ursprüngliche Höhe führt. Wir könnten nun auch zum Walensee absteigen, das sparen wir uns aber für ein andermal auf. Der Weg ist schmal, trotzdem (oder gerade darum) hängt Fabian seinen Bikefantasien nach und überlegt sich, wie er den Weg fahren würde. Wir geniessen die Aussicht, die nun mittlerweile ins Rheintal und nach Österreich reicht.

In diese Richtung ginge es zum Walensee

Auf der Südseite des Gamserruggs

Gemütliches Wandern

Auf diese Seite…

…wie auch auf diese Seite gibt es etwas zu sehen

Voralpsee, Rheintal, Österreich

Schmaler Weg, tolle Aussicht

Wir nähern uns dem Ende der lehrreichen Wanderung, aber da im Wald unten weckt etwas unsere Neugier. Ein Gurren dringt aus den Bäumen. Was ist das? Wir schauen lange mit den Ferngläsern, können aber den Urheber nicht entdecken. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um Birkhühner. Nach knapp sechs Kilometer sind wir wieder am Ausgangspunkt, der Bergstation Gamsalp. Hier könnten wir uns eine Belohnung gönnen, wir warten aber noch geduldig und fahren nach Wildhaus hinunter, wo es im Hotel Hirschen feinen Kuchen mit Kaffee gibt. Ich sage nur: Schlorziflade, Zupfkuchen und Rahmtorte. Mmmmmh!

Man kontrolliert bereits die Bilder

Da unten müssen sie irgendwo sein…

…die Birkhühner

Lernen und Panorama geniessen – was will man mehr

Info

Der geologische Rundweg ist ideal mit Kindern ab dem Schulalter. Spannend wird es für die Kinder, wenn sie das Thema gerade in der Schule durchnehmen.