Nach drei Etappen auf der Transjurane II war mal ein Ruhetag fällig. Vallorbe bietet dazu gute Möglichkeiten, diesen auf spannende Art und Weise zu verbringen.

Grottes de Vallorbe

Bekannt ist diese Grotte nicht nur in der Westschweiz, sondern auch bei uns in der Deutschschweiz. Aber halt relativ weit weg. Logisch, dass wir die Gelegenheit beim Schopf packten, wenn wir sowieso in der Gegend sind, und dieses Naturwunder besuchten.

Am Eingang der Grotte kann man die Quelle der Orbe bestaunen. Oder besser gesagt, hier tritt der Fluss wieder ans Tageslicht. Denn man wird ihn später in der Grotte wieder antreffen, wo er unterirdisch fliesst. Er entspringt dem Lac Brennet im Vallée de Joux, der keinen oberirdischen Abfluss hat. Der Weg durch die Grotte ist bestens ausgebaut, die Temperatur ist konstant 11 Grad (also wärmer, als es draussen war). Zum Schluss geht man durch den „Trésor des Fées“, eine Sammlung von Mineralien.

Nach dem Besuch lohnt sich ein Umweg durch den Wald. Auf moosbehangenen Bäumen wachsen Farne, es sieht aus wie in einem tropischen Regenwald, einfach märchenhaft!

Musée du fer et du chemin de fer

Das Eisen- und Eisenbahnmuseum beleuchtet die Geschichte der Eisenverarbeitung und der Bedeutung von Vallorbe als Eisenbahnknotenpunkt. Die Eisenverhüttung begann bereits 350 v. Chr. und dauert bis 600 n. Chr. Nach dieser ersten Phase begann im 13. Jahrhundert die zweite Phase. In der Region wurde Erz abgebaut, verhüttet und das Roheisen verarbeitet. Nach und nach ging man zur reinen Verarbeitung über, es entstanden verschiedene Schmieden, Nagel- und Hufschmiede, Büchsenmacher und Schlosser. Nach und nach wurden auch diese Berufe verdrängt und durch die Herstellung von Ketten, Feilen und Werkzeugen abgelöst. Geblieben ist bis heute noch die Feilenherstellung, vertreten durch die Usines Métallurgiques, die ihre Produkte weltweit absetzt.

Auf einem Rundgang kann man auch einem Schmied zuschauen, wie er zum Beispiel Nägel herstellt. Kurze Videofilme (sie sind auch auf deutsch abrufbar) demonstrieren das alte Handwerk.

Der zweite Teil des Museums befasst sich mit Vallorbe als Bahnknotenpunkt und wie er entstanden ist. Vallorbe liegt an der Linie des legendären Orientexpress. Im obersten Stockwerk sind diverse Zugskompositionen, die den Bahnhof Vallorbe schon mal durchfahren haben.

Juraparc

Schon fast im Vallée de Joux liegt der Juraparc. Diesen besuchten wir während unserer nächsten Etappe nach Le Brassus. Er kam uns gelegen, konnten wir uns doch im Restaurant erst mal aufwärmen. Aber Achtung, wer den Park mit dem Velo besucht so wie wir, sollte auf der Strasse bleiben und nicht den Wanderweg benützen (aus Gründen).

Bleib auf der Strasse! (Jedenfalls mit Gepäck)
Bleib auf der Strasse! (Jedenfalls mit Gepäck)

Der Juraparc zeigt drei grosse Tierarten der nördlichen Hemisphäre, den Bison, den Wolf und den Bären. Über Stege in drei Meter Höhe kann man auf die Tiere blicken. Während die Bisons nur lethargisch herum lagen, war bei Bär und Wolf mehr los. Ein bisschen. Infotafeln vermitteln Wissen zu den Tieren, allerdings nur auf französisch. Weit hinten äsen Gämsen, auf dem Steg kommt man ihnen aber nicht näher. Mit unseren Velos sind wir nach dem Verlassen des Parks allerdings schnell dort.

Und sonst?

Natürlich konnten wir nicht alles besichtigen, was uns interessiert hätte. Da wäre zum Beispiel noch die Festung „Fort de Pre-Giroud“. Wer sich trotz Ruhetag etwas bewegen möchte, kann die Orbe-Schlucht wandern oder den Dent de Vaulion oder Mont d’Or besteigen.

Noch mehr Informationen findet man auf der Seite von Vallorbe Tourisme.

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