Das war auch nötig. Mit meinen Kollegen plante ich eine Skitourenwoche im Engadin. Nur war ich dermassen erkältet, dass ich auf alle Skitouren verzichten musste. Ich versuchte, das Beste daraus zu machen, weil: Always look on the bright side of life, wie uns Monty Python lehren.

Halt am Julier

Auf der Anreise soll es bereits die erste Skitour geben, weshalb wir in Bivio am Julierpass abgemacht haben. Unsere Fahrgemeinschaft hat es so geplant, dass wir bereits in Savognin halten für einen Kaffee. In Bivio treffen wir die anderen auf einen zweiten Kaffee. Während danach die anderen auf Skitour gehen, erkunde ich die Gegend zu Fuss. Gottlob habe ich Kamera und Fernglas dabei, sonst würde es mir noch um Welten mehr stinken. Ein erstes Highlight ist der Bartgeier, der dem Hang entlang zieht. Auch die ersten Felsenschwalben des Jahres tanzen am Himmel. Ich folge den Winterwanderwegen auf alle Seiten ein Stück und geniesse immerhin die schöne Aussicht. Am Nachmittag kehren die Kollegen zurück und wir fahren zu unseren Ferienwohnungen in Madulain.

Durch den Stazerwald nach St. Moritz

Heute unternehmen die Kollegen eine Skitour am Berninapass und nehmen mich mit bis Pontresina. Ich steige dort hoch durch den Stazerwald, ich bin fast alleine unterwegs. Dafür hat es viele Vögel und Eichhörnchen, ich geniesse es. Die Buntspechte sind in Balzstimmung, sie jagen einander hinterher oder meisseln eine Bruthöhle.

Beim Stazersee folge ich dem Wegweiser Richtung St. Moritz Bad. Der Weg führt durch ein Hochmoor, das man natürlich jetzt nicht sieht, aber es ist wunderschön hier. Allmählich führt der Weg abwärts, bei St. Moritz Bad komme ich aus dem Wald und direkt in die Zuvielisation, es graust mir. Ich suche den Wanderweg zum See, wo ich erstmals raste. Das Eis auf dem See taut allmählich, jedenfalls ist die Pferderennsaison vorbei. Ich steige hoch nach St. Moritz und muss die Nase rümpfen, es stinkt richtiggehend nach Geld. Schnell wieder raus, der Wegweiser führt mich zum Start des Crestaruns, der berühmten Rodelbahn, wo die Verrückten bäuchlings den Eiskanal hinuntersausen. Jetzt allerdings nicht mehr, die Eisbahn ist nur noch ein schmelzender Haufen Schnee. In Celerina ist Endstation, ich fahre mit der Rhb zurück nach Madulain.

Schlechtwetterausflug

Heute schneit es ergiebig. Da die Frau auch nicht ganz fit, kommt sie bei dem Wetter mit mir mit. Wir machen nur einen kurzen Spaziergang nach Zuoz und geniessen dort ein Stück Engadiner Nusstorte. Zurück gehen wir dem Inn entlang, immer noch bei Schneefall, allerdings ziemlich nassem.

Dem Flaz und dem Inn entlang

Die anderen standen heute früh auf für eine grosse Skitour, ich backe kleinere Brötchen. Ich fahre mit dem Zug nach Punt Muragl und wandere zurück nach Madulain. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm und ich bin fast alleine. Always look on the bright side of life. Ich fühle mich auch besser, wäre jetzt bereit für eine kleine Skitour. Aber die anderen gehen morgen auf die Coazhütte, ohne mich.

Fazit

Es waren die schlechtesten Ferien ever: Angereist, um schöne Skitouren zu machen. Die Ausrüstung hatte ich vergebens mitgenommen, es ging nicht. Aber getreu dem Motto „always look on the bright side of life“ habe ich das Beste daraus gemacht. Und nicht vergessen: Das Engadin ist natürlich wunderschön, ich habe es schon auf alle Arten erlebt.

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