Diese Tour führt uns ins Ausland, genauer nach Liechtenstein. Das kleine Fürstentum glänzt nicht nur mit Banken und Briefmarken, sondern auch mit schönen Berglandschaften. Eine grossartige Aussicht im kleinen Ländle bietet die Wanderung auf den Augstenberg. Malbun ist der ideale Ausgangspunkt, er bietet im Sommer auch sonst viel für Familien.
Grossartige Aussicht im kleinen Ländle
Wir starten unsere Wanderung bei der Talstation des Sesselliftes auf einer Asphaltstrasse. Nach einer Weile sind wir uns nicht mehr sicher, ob das die richtige Entscheidung war, oder ob wir im Dorf den Panoramaweg hätten nehmen sollen. Bald sind wir aber auf einem richtigen Wanderweg, dem wir zur Alp Turna folgen. Auf der Alphütte wird noch fleissig gearbeitet, das Dach muss wohl noch fertig sein vor dem Wintereinbruch. Kurz nach der Alp erreichen wir den Panoramaweg. Wie sich zeigt, war unsere Entscheidung richtig. Wir hätten einem breiten Feldweg folgen sollen. Oberhalb des Weges entdecken wir drei lustige Gesellen: Murmeltiere beobachten uns ebenso interessiert wie wir sie. Sie haben sich einen respektablen Winterspeck angefressen und sind nun bereit für den langen Winterschlaf in ihren Höhlen, die sie bis zu sieben Meter tief in die Erde graben.
Zwischen den Bergföhren
Zwischen 1800 und 1900 Meter betreten wir einen Bergföhrenwald, dazwischen sollen Lawinenverbauungen aus Holz und Metall den Schnee zurückhalten im Winter. Bergföhren unterscheiden sich von Arven dadurch, dass die Nadeln paarweise dem Ast entwachsen, bei der Arve sind sie immer zu fünft. Auf 2000 Meter blicken wir erstmals vom Grat auf die andere Seite. Dort beginnt schon bald Österreich. Weit unten erblicken wir mit dem Feldstecher ein Rudel Gämsen. Was uns weniger erfreut: Vom Rheintal scheint eine Regenfront näher zu kommen. Wir beeilen uns und steigen auf zum Spitz.
Dort beginnt es auch prompt zu tröpfeln. Am Hang unter uns erblicken wir weitere Gämsen, diesmal über 40 Exemplare! Wir entscheiden uns, noch den Spitz zu besteigen und dann umzukehren. Beim Bergwandern muss man eben auch mal umkehren können. Auf dem Augstenberg hätten wir ein tolle Aussicht gehabt bei gutem Wetter: Gleich vis-à-vis blicken wir auf den Naafkopf, dahinter liegen die Bündner Berge. Gegen Südwesten sehen wir Berge mit so klingenden Namen wie Pizol, Tödi oder Titlis. Auf der anderen Seite des Rheintals erheben sich die Churfirsten und die Appenzeller Berge mit Säntis, Kreuzbergen und Hohem Kasten. Im Norden stechen der Galinakopf und der Pfänder hervor, im Osten sind die unzähligen Gipfel von Österreich auszumachen.
Ein positive Buchhaltung
Einen Gipfel haben wir aber im Sack, so dass auch Fabian zufrieden ist, der heute nicht so motiviert war zum Wandern. Zudem konnten wir auf dem Weg noch zwei Geocaches heben, was auch auf der Positivseite verbucht wird von den Kindern. Über den Grat wandern wir zurück zum Sareiserjoch, gut vor Nässe geschützt in unseren Regenkleidern. Inzwischen hat es zwar wieder aufgehört zu regnen, die Aussicht ist aber nicht besser geworden. Mit dem Sessellift ersparen wir uns den Abstieg, dafür sehen wir noch ein Eichhörnchen, das zwischen den Bergföhren nach Futter sucht. Als wir unten aussteigen, setzt nun der Regen so richtig ein. Wir haben eine gute Entscheidung getroffen.
Info
Die Wanderung haben wir im Herbst 2012 unternommen, die Angaben wurden soweit möglich auf ihre Aktualität hin überprüft.
Start: | Malbun Talstation Sessellift (Parkmöglichkeiten am Dorfeingang) |
Ziel: | Sareiserjoch, Bergstation Sessellift |
Charakteristik: | Einfache Bergwanderung auf einen markanten Gipfel, den man schon am Startpunkt sieht. Die Chance, Tiere beobachten zu können, ist gross: Murmeltiere, Gämsen und vielleicht sogar ein Adler können gesichtet werden. |
Schwierigkeit: | T2 |
Gipfelhöhe: | 2359 müM |
Distanz: | 8.5 km |
Wanderzeit: | 3 ½ bis 4 ½ Stunden |
Höhendifferenz: | 800 Meter |
Einkehren: | Verschiedene Restaurants in Malbun, Bergrestaurant Sareis |
Übernachten: | Hotels in Malbun, zum Beispiel das Hotel Turna, Jugendherberge Schaan |
Jahreszeit: | Juni – Oktober |
Karten: | Karte 1:25 000 Blatt 1136 Drei Schwestern, Wanderkarte 1:50 000 238T Montafon |
GPS-Track: | Bergtour Augstenberg |
Route: | Malbun Talstation Sessellift Sareiserjoch – Alp Turna – Sareiserjoch – Spitz – Augstenberg.
Retour gleicher Weg, aber dann zur Bergstation Sareiserjoch. |
Für Gemütliche: | Sessellift auch für den Aufstieg benützen |
Für Sportliche: | Vom Gipfel des Augstenberges weiter südwärts zum Bettlerjoch (kurze, ausgesetzte Stelle) und der Pfälzerhütte. Dann nordwärts zurück über Tälihöhi und durch das Vaduzer Tal zurück nach Malbun (Fürstin-Gina-Weg). |
Höhepunkte: |
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Geocaches in der Nähe: | GC1YG67, GC2DRY6, GC2D0QF, GC2PJGJ, GC24JXW, GC2CMGW, GC1KPV1 |
Dann gibt es noch… | malbi-Park mit vielen Unterhaltungsmöglichkeiten für Kinder |
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