Der Kinderpfad Champlönch im Schweizerischen Nationalpark ist eine kurze Wanderung durch den Föhrenwald vom Parkplatz P1 nach Il Fuorn. Es empfiehlt sich also sehr, das Auto zu Hause stehen zu lassen und das Postauto zu nehmen, das stündlich fährt.

zwei personen auf einer grünen wiese, dahinter wald, darüber berge
Auf der Alp Grimmels

Eine Alternative wird gesucht

Wir wollen aufs erste Postauto und stehen entsprechend früh auf, da wir auf die Alp la Schera wollen. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuss, es regnet. Na ja, mal gemütlich einen Kaffee trinken und warten. Als das Wetter auch eine Stunde später nicht besser ist, suchen wir eine Alternative: Kurz, nicht zu schwierig. Da bietet sich der Kinderpfad Champlönch an, obwohl es in unserer Familie ja keine Kinder mehr gibt. Wir nehmen also das nächste Postauto, auch wenn es noch regnet. Gemäss Wetterapp von MeteoSchweiz soll es bald aufhören. Glauben wir das mal.

Wir steigen bei P1 aus, es regnet immer noch leicht. Kein Wunder, sind wir die einzigen. Zuerst steigt der Weg an, der gesäumt ist von Bergföhren. Es ist still, sehr still. Nur ab und zu krächzt ein Tannenhäher, ein Berglaubsänger huscht durchs Geäst. Zwei Rothirsche sehen wir gerade noch davonhuschen in den Wald.

Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Wir kommen auf eine grosse Lichtung. Überall zwitschert es, aber wir sehen kaum einen Vogel. Wir nehmen uns Zeit, schauen uns um. Die ersten zwei Personen wandern an uns vorbei, nicken nur, bleiben stumm. So mag ich das im Nationalpark. Silvan entdeckt derweil Schmetterlinge.

Die Sonne kommt hervor

Wir können aber Silvan doch noch zum Weitergehen bewegen. An einer Weggabelung zweige ich rechts ab, es gibt Protest. Offensichtlich habe ich nicht erklärt, wo ich hin will. Nachdem ich das gemacht habe, beruhigt sich die Situation wieder. Wir steigen hoch zur (ehemaligen) Alp Grimmels. Es wird warm, die Regenwolken haben nun der Sonne endgültig Platz gemacht. Bei Grimmels ist ein grosser Rastplatz, den wir nun auch für diesen Zweck brauchen. Es gibt von dort eine schöne Aussicht Richtung Ofenpass, die wir geniessen, während wir uns stärken. Und immer wieder der Griff zum Fernglas. Viel mehr als einen Grünspecht kann ich nicht entdecken.

Schöner Abstieg

Wir kehren wieder um bis zur Verzweigung, vorher entdecken wir im Gebüsch eine Klappergrasmücke. Der Weg windet sich in grossen Kehren hinab zu einem Bach, den wir überqueren müssen. Hier sieht man, wie die Natur wirkt, wenn man sie lässt. Noch ein kleiner Anstieg, dann gehen wir unserem Ziel entgegen, dem Hotel Il Fuorn. Bei Sonnenschein löschen wir unseren Durst auf der Terrasse und genehmigen uns einen Marronikuchen. Mmmmmmh!

Info

Obwohl der Kinderpfad nur gut sechs Kilometer lang ist, brauchten wir rund vier Stunden, denn es gab immer etwas zu sehen.

Der Kinderpfad Champlönch

Warum überhaupt Kinderpfad? Unterwegs gibt es keine Hinweistafeln, das Ganze basiert auf der App des Schweizerischen Nationalparks. Geschichten leiten die Kinder während der Wanderung. An zehn Standorten gibt es ein akustisches Signal und eine Figur erscheint auf dem Display, die eine Geschichte erzählt. Wir haben es selber nicht ausprobiert. Probiere es doch aus, wenn du kleinere Kinder hast.

Karte vom Kinderpfad Champlönch
Kinderpfad Champlönch auf SchweizMobil

 

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