Der Hochnebel drückt mal wieder auf die Laune. Wir müssen raus. Zwar nicht an die Sonne, aber immerhin an die frische Luft. Wir wollen wieder mal mehrere Geocaches heben.
Wir fahren mit der WSB (Wynen- und Suhrentalbahn) bis Buchs AG und suchen den Weg zur Suhre, was gar nicht so einfach ist. Hätten wir endlich mal einen Weg zum Bach gefunden, versperrt ein Gitter den Weg mit Hinweis auf Bauarbeiten. Aber irgendwann finden wir doch noch einen Weg. Der erste Cache (GC4EM4Z, wurde inzwischen archiviert) ist zum Aufwärmen. Noch ehe ich die Beschreibung hervorgeholt habe, hat ihn Silvan bereits entdeckt. Entlang der Suhre entdecken wir immer wieder Spuren des Bibers. Er ist definitiv hier angekommen an der Suhre, das ist unübersehbar.
Für Silvan natürlich umso spannender, da sie in der Schule den Biber behandeln. Ich frage mich, wer mehr weiss: Silvan oder die Lehrerin?
Silvan sammelt veschiedene Biber-Artefakte, um sie dann in der Schule zu zeigen. Wir wandern weiter, vor der Telli-Überbauung, auch bekannt als „Staumauer“, schwimmen auf der Suhre elf Gänsesäger. Obwohl er auf den ersten Blick aussieht wie eine Ente, gehört er zur Gattung der Säger. Er ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen und ist bei den Fischern verhasst, da er als Konkurrent angesehen wird. Wir aber freuen uns über die Beobachtung, es wird aber nicht die letzte sein heute. Im Gebüsch zetert ein Vogel. Der Lautstärke nach muss es sich um ein ein grösseres Exemplar handeln, aber weit gefehlt: Ein Zaunkönig huscht im Gebüsch umher und markiert lautstark seine Präsenz. Erstaunlich, wie laut der zweitkleinste Angehörige der hiesigen Vogelwelt sein kann. Wir spazieren weiter, Stockenten sind immer wieder zu sehen. Sie ist die häufigste Ente in der Schweiz und stellt keinerlei Ansprüche an ihr Biotop. Die Aare kommt in Sichtweite. Hier mündet die Suhre in den grössten Fluss der Schweiz. Und hier soll auch ein Geocache (GC4C47J) versteckt sein. Nach kurzer Suche entdeckt ihn Fabian, aber er ist noch zu klein, um ihn zu heben. Also muss da Papa ran. Auch das wäre erledigt.
Wir spazieren nun der Aare nach durch das Summergrien an den Telli-Blöcken vorbei.
Die Telli-Überbauung zählt rund 2500 Einwohner, bildet also sozusagen eine Stadt in der Stadt. Auf den ersten Blick mag diese „Staumauer“ grässlich erscheinen. Überlegt man sich aber, dass die Raumplanung heutzutage verdichtetes Bauen verlangt, muss man diese Siedlung schon fast als visionär bezeichnen. Und mal ehrlich: In welchem Einfamilienhausquartier können Sie schon aus der Türe treten und sind mitten in der Natur?
Wir genossen weiter den Spaziergang, hielten nach Biberspuren und Vögel ausschau. Und natürlich nach Caches, nur war diesbezüglich gerade keiner am Weg an.
Wir querten auf die Aareinsel, wo uns der nächste Cache (GCXKAB, wurde archiviert) erwartete. Auch diesen fanden wir relativ schnell. Einen letzten wollten wir noch holen der Seite von Rombach, doch dieser versteckte sich zu gut vor uns. Auf dem Rückweg über die Brücke schauten wir den Enten zu, als plötzlich ein blauer Edelstein über das Wasser schoss: Ein Eisvogel! Er setzt sich auf einen Ast, allerdings ziemlich weit weg von uns. Der Feldstecher machte also die Runde, bis er wieder von dannen flog. Das war das Highlight des Tages! Nun kehrten wir nach Aarau zurück, bummelten durch die schöne, verkehrsfreie Altstadt und legten noch einen Halt ein, bevor wir wieder den Zug nach Hause bestiegen.