Die erste Biketour in Savognin (zumindest für mich) soll nicht anstrengend sein. Mit Bahnunterstützung gibt es vor allem Abfahrt, aber auch spannende Wege dazwischen. Die Kinder jedenfalls waren zufrieden mit meiner Planung.

Wege, die Spass machen
Wege, die Spass machen

Wir lassen uns also bis Tigignas hochtransportieren. Dort gibt es schon die erste Routenänderung: Die Strasse, die ich hoch wollte, ist mit einem Fahrverbot belegt, zumindest in die Richtung, in die wir fahren wollten: Es handelt sich um die für Fungeräte reservierte Abfahrtsstrecke. Also kurz mal umplanen und die Strecke ändern. Wir fahren zuerst abwärts, bevor wir wieder hoch radeln nach Lungatigia.

Wilder Ritt im Tobel

Nun startet die Biketour richtig. Auf einem Wanderweg, der ziemlich dreckig ist, fahren wir über rutschige Wurzeln, durch Bäche, Matsch und Pfützen. Den Kindern macht’s Spass. Eine Brücke führt uns auf die andere Seite des wilden Tobels, das der Adont erschaffen hat. Erdpyramiden wie in Euseigne im Wallis erheben sich über uns. Durch den steilen Abhang führt der Wanderweg, der gut zu fahren ist, spektakulär sieht es trotzdem aus.

Rast mit Aussicht bei der Kapelle

Bei Salaschigns ist es Zeit für die Mittagspause. Wir lassen uns auf dem Bänklein vor der Kapelle nieder. Sie ist den Heiligen St. Bartholomäus und St. Mauritius geweiht und wurde erstmals 1508 urkundlich erwähnt. Sie wird wegen ihrer Lage oft für Hochzeiten gebucht. Der kreuzgewölbte Chor stammt von 1595, die Malereien von 1662. Im rechteckigen Schiff befindet sich eine Leistendecke von 1660. Im Hochaltar von 1662 befindet sich die Skulptur des Heiligen Bartholomäus von 1510. Der Altar wurde 1905 renoviert. Salaschigns wurde 1531 erstmals urkundlich als Salschintzg erwähnt. Es befindet sich am linksseitigen Hang der Val da Morts, am Osthang des Piz Toissa, und bietet eine tolle Aussicht über das Sotgôt, einem Teil des Oberhalbsteins (vielen Dank an Cecilia für diese kulturhistorische Abhandlung).

Der trockene Fluss

Nach so viel Kultur fahren wir weiter, kurz auf der Strasse, dann weiter über die Weide. So der Plan. Nur sind auf dieser Weide immer noch Kühe, der Weg abgesperrt durch einen Weiddraht und ein Schild besagt, dass hier Mutterkühe grasen. Hm, fahren wir doch besser auf der Strasse weiter, wir wollen es nicht verderben mit den Kühen. Der Asphaltabschnitt ist kurz, schon bald fahren wir wieder auf einem Feldweg nach Salouf ab und weiter an die Julia, die hier zum Lai Burvagn gestaut ist. Auf der Staumauer kann man bestaunen, was Restwassermenge bedeutet. Oder eben nicht. Auf der einen Seite der See, auf der anderen ein trockenes Flussbett, wo kein Wasser mehr fliesst.

Nach einem kurzen Aufstieg folgen ein paar Singletrails, was die Kinder freudig zur Kenntnis nehmen. Zu guter Letzt fahren wir gemütlich der Julia entlang aufwärts nach Savognin, womit sich der Kreis dieser gemütlichen und trotzdem interessanten Biketour schliesst.

Info

Kurze Biketour mit Bahnunterstützung. Der Abschnitt zwischen Lungatigia und Salaschigns ist biketechnisch anspruchsvoll, der Rest einfach.

Start: Tigignas
Ziel: Savognin
Strecke: Tigignas – Salaschigns – Salouf – Lai Burvagn – Savognin
Distanz: 12.5 Kilometer
Höhenmeter: Aufwärts 235 Meter, abwärts 665 Meter
Fahrzeit: 1 ½ Stunden
Kondition: Leicht
Schwierigkeit: Leicht, Abschnitt zwischen Lungatigia und Salaschigns schwer
Höhepunkte: Singletrails zwischen Lungatigia und Salaschigns, Kapelle in Salaschigns, Aussicht von dort, Singletrails an der Julia

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