Auf der letzten Wanderung in den Ferien in der Val Müstair weilten wir bei den Berghexen. Berghexen? Wir feierten da nicht Walpurgisnacht, sondern suchten Schmetterlinge, die Berghexe oder Felsenfalter heissen. Er kommt nur in der Val Müstair und im nördlichen Jura in einem kleinen Gebiet vor.

schmetterlinge auf blüten
Blüten- und Schmetterlingspracht bei Sta. Maria

Kein Erfolg im ersten Anlauf

Eigentlich wollte Silvan wegen diesen Faltern in die Val Müstair. Bei der Wanderung dem Rom entlang hielten wir danach Ausschau, fanden aber keine. Eine weitere Suche wollte er nicht machen, zu klein schien ihm die Chance, den Schmetterling zu entdecken.

schmetterling auf blüten
Kleiner Perlmuttfalter

Berghexen gefunden!

So machten die Frau und ich uns auf den Weg nach Sta. Maria zu unserer letzten Wanderung in diesen Ferien (Silvan war bereits weitergezogen an den Sustenpass). Wir schauten vorher auf die Karte, wo es sonnenbeschienene Felsensteppe hat, das bevorzugte Aufenthaltsgebiet der Berghexe. Wir erreichten das erste geeignet erscheinende Gebiet. Zuerst fanden wir vor allem Schachbrettfalter, eine Art, die es auch bei uns im Flachland gibt. Nach einer Weile entdeckten wir aber tatsächlich einen Felsenfalter! Und noch einen! Und noch einen!

Wo sie vorkommen, sind sie nicht selten. Man muss aber das Zeitfenster erwischen, sie fliegen nur etwa vier Wochen im Juli und im August. Sie stellen hohe Anforderungen an das Habitat, sie bevorzugen mit Gras durchsetzte Felsensteppe bis 2000 Meter. Verbuscht das Gelände zu sehr, verschwindet die Berghexe. Mit Ziegen werden die Steppen in der Val Müstair offengehalten. In diesem Video wird mehr über das Projekt erzählt:

Der Felsenfalter im Val Müstair – Ein Artenschutzprojekt from Mischa Hedinger on Vimeo.

Ein schöner Abschluss

Nach diesem Erfolg steigen wir den Wanderweg hoch und schliessen die Schlaufe wieder. Am höchsten Punkt ist noch nicht fertig mit freuen, über dem Horizont taucht ein Bartgeier auf, zieht ruhig seine Kreise. Im Abstieg fliegt dann noch ein Sperber vorbei, und als wäre das nicht genug Grund zur Freude, hören wir im Abstieg auf einem schmalen, fast zugewachsenen Weg eine Wachtel. Diese Erlebnisse feierten wir im Café Meier in Sta. Maria bei Kuchen und Kaffee. Was für ein schöner Abschluss dieser Ferien!

Da der genaue Standort der Berghexe nirgends veröffentlicht wird, um Störungen zu vermeiden, verzichte auch ich auf genaue Ortsangaben.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.