Wir suchten wieder mal eine Destination, die mit schönen Wanderungen und Biketouren aufwartet. Und viel Natur sollte uns auch erfreuen. Die Wahl fiel auf Scuol im Unterengadin, das Bike- und Wanderfreuden in der Nationalparkregion versprach. Eine hervorragende Wahl, wie sich zeigen sollte.

Im alten Zentrum von Scuol

Das Dorf

Scuol liegt im Unterengadin am Inn und bildet zusammen mit Ardez, Ftan, Guarda, Sent und Tarasp die Gemeinde Scuol. Sie ist seit der Fusion 2015 flächenmässig die grösste Gemeinde der Schweiz. Hauptsprache ist das rätoromanische Idiom Vallader, das im Unterengadin verbreitet ist.

Scuol ist ein überschaubarer Ort und nicht auf Massentourismus ausgerichtet. Sehr schön ist der alte Dorfkern mit den wunderbaren Engadiner Häusern. Überragt werden sie von der Kirche San Geer, dem Wahrzeichen von Scuol, die auf einem Felsen über dem Inn steht.

Der Nationalpark

Als NaturfreundIn darf man natürlich den Schweizerischen Nationalpark, leider der einzige in der Schweiz, nicht verpassen. Scuol ist eine der Nationalparkgemeinden, Ausgangspunkt ist die Val Mingèr. Selbstverständlich besuchten auch wir den Nationalpark, siehe im nächsten Abschnitt.

Scuol: Bike- und Wanderfreuden in der Nationalparkregion

Unsere Touren in der Übersicht:

Wanderungen

Zum Einstieg unternahmen wir eine kleine und einfache Wanderung nach Sent, um einen Überblick zu gewinnen und die Gegend etwas kennenzulernen.

Die nächste Wanderung führte uns in besagten Nationalpark, in der Val Mingèr wollten wir das Spektakel der röhrenden Hirsche erleben. Die epische Wanderung führte uns weiter über zwei Pässe an die Ofenpassstrasse.

Der Quellenweg „tras il god“ war ideal für einen nicht so schönen Tag. Wir lernten einiges über die Mineralwasserquellen, das hier in Scuol direkt aus den Brunnenröhren fliesst.

Einen richtig langen Tag bescherte uns der Senda Lais da Macun, der von Zernez zur Macun-Seenplatte hoch führt und wieder hinunter nach Lavin. Diese Tour erfordert viel Ausdauer, besonders bei den winterlichen Verhältnissen, auf die wir trafen, bietet aber ein unvergessliches Erlebnis.

Die letzte Wanderung führte uns auf den Mot Tavrü bei S-charl. Richtig schön ist diese Wanderung, wenn die Lärchen sich gelb verfärbt haben.

Es gäbe noch viele Wanderideen, aber wir mussten uns mit diesen begnügen. Jedenfalls haben wir genügend Gründe, wieder nach Scuol zu reisen.

Biketouren

Graubünden ist ein Bikeparadies, Scuol macht da keine Ausnahme. Es gibt Touren in jedem Schwierigkeitsgrad.

Gleich mehrere Male umrundeten wir das Schloss Tarasp, immer auf einer anderen Route oder Variante davon. Singletrailspass hatten wir aber jedes Mal.

Die schwerste Biketour war jene in die Val Sinestra, sowohl was die Technik als auch die Ausdauer angeht. 40 Kilometer, davon etliche Kilometer Singletrail, füllten den Tag aus und machten uns müde und glücklich.

Obwohl es auf der nächsten Tour hauptsächlich abwärts ging, war sie nicht minder anstrengend, die Singletrailjagd um Motta Naluns. Aber wir sind – entschuldigt den Ausdruck – selten etwas Geileres gefahren!

Eine kleine Runde für den Nachmittag erfreute uns auf den Singletrails von San Jon nach Scuol hinunter, aber die Höhenmeter mussten auch verdient sein.

Spielt das Wetter mal nicht so mit, kann man trotzdem allerhand unternehmen, ein paar Tipps gibt es hier.

Übernachten

Es gibt einige schöne Hotels und viele Ferienwohnungen. Wir haben für zwei Wochen eine Wohnung gemietet, nahe beim Zentrum, aber doch etwas abseits vom Trubel. Sie war klein, hatte aber alles, was man braucht. Bikes kann man problemlos in der Garage einstellen, wenn nötig darf man auch seine dreckigen Kleider waschen. Die sehr netten Gastgeber wohnen im gleichen Haus.

Anreise

Wenn wir bis jetzt mit allem Gerümpel zwei Wochen in die Ferien fuhren, nahmen wir immer das Auto. Diesmal versuchten wir es mit dem Zug. Und es funktionierte einwandfrei, selbst mit unseren vier Mountainbikes. Zwei Koffern sandten wir direkt von Tür zu Tür, einem Angebot der SBB sei Dank. Hat man im Zug mal seinen Platz, ist das Reisen viel entspannter als mit dem Auto. Von Zürich ist man relativ schnell in Scuol, dank dem Vereinatunnel.

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